Die Ruine befindet sich etwa 440 Meter östlich der Ortsmitte von Rottenstein, im Wald bei 410 m ü. NN auf einem nach Süden gerichteten Bergsporn.[1]
Heute führt ein Wanderweg zur Schwedenschanze, einem frühgeschichtlichen Ringwall mit Aussichtsturm, durch den Halsgraben der ehemaligen Burg. Der Burgplatz selbst wird nur selten besucht.
Geschichte
Die Burg gehörte ursprünglich den Grafen von Henneberg. Elisabeth von Henneberg war die Gemahlin des Grafen Eberhard von Württemberg, der die Herrschaft 1354 an das Hochstift Würzburg verkaufte. Der Rot(t)enstein diente in der Folge als Sitz des Würzburgischen Amtes Hofheim und Rottenstein, der 1525 während des Bauernkrieges durch die Aufständischen zerstört wurde. Nach der Niederschlagung der Revolte errichteten die Würzburger unterhalb des Burghügels ein neues Amtshaus. Die Burg wurde aufgelassen und als Steinbruch ausgebeutet.
Die Burg wurde auf einem nach Süden gerichteten Vorberg der Haßberge angelegt, der an drei Seiten durch die natürlichen Steilabfälle gut geschützt war. Nur nach Norden musste der Burgplatz durch einen zehn Meter breiten und fünf Meter tiefen Halsgraben vom ansteigenden Hinterland geschützt werden. An der West- sowie an der Ostseite des Bergspornes geht dieser in einen Hanggraben über, er ist noch drei Meter breit, an der Südseite sogar noch bis zu sechs Meter, und bis zu 1,5 Meter tief, an seiner Außenseite ist ihm zusätzlich ein Außenwall vorgelegt. An der Südseite mündet in den sechs Meter breiten aber hier stark verflachten Grabenabschnitt möglicherweise eine alte Auffahrt. Als zusätzlichen Schutz wurde an der West- und an der Ostseite ein zweiter kleinerer Hanggraben mit Außenwall auf halber Höhe zwischen dem Burgplateau und dem unteren Graben angelegt.
Die Burgfläche maß etwa 80 mal 50 Meter. Ein Schutthügel in der Mitte der Nordseite der Kernburg deutet auf den Standort eines quadratischen Bergfriedes hin,[2] der mit etwa sechs Meter Seitenlänge eher zu den kleineren Vertretern seines Typs gehört haben dürfte. Im Halsgraben befinden sich noch geringe Mauerreste,[3] aufgehendes Mauerwerk hat sich allerdings nicht erhalten, jedoch zeugen noch einige Sandsteinquader von der verschwundenen Innenbebauung.
Die Wasserversorgung erfolgte vermutlich über eine Zisterne im Burghof und vom „Eselsbrunnen“ am Rennweg.
Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. (= Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte. Reihe B, Band 6). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7847-5306-X, S. 91.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 28: Bad Kissingen, Fränkische Saale, Grabfeld, Südliche Rhön. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1975, S. 104–105.
↑Quelle bis hierhin: Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. S. 91.
↑Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 28: Bad Kissingen, Fränkische Saale, Grabfeld, Südliche Rhön. S. 104.