Budschak (Bolhrad)

Budschak
Буджак
Wappen fehlt
Budschak (Ukraine)
Budschak (Ukraine)
Budschak
Basisdaten
Oblast: Oblast Odessa
Rajon: Rajon Bolhrad
Höhe: 62 m
Fläche: 2,87 km²
Einwohner: 1.484 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 517 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 68541
Vorwahl: +380 4847
Geographische Lage: 46° 18′ N, 29° 15′ OKoordinaten: 46° 18′ 14″ N, 29° 14′ 30″ O
KATOTTH: UA51060050010081046
KOATUU: 5124755500
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 33 Dörfer
Verwaltung
Bürgermeister: Stepan Arnautow
Adresse: вул. Леніна 132
68540 смт. Бородіно
Statistische Informationen
Budschak (Oblast Odessa)
Budschak (Oblast Odessa)
Budschak
i1

Budschak (ukrainisch Буджак; russisch Бородино, rumänisch Bugeac) ist eine Siedlung städtischen Typs in der ukrainischen Oblast Odessa mit etwa 1800 Einwohnern.

Die Siedlung befindet sich westlich von Odessa im Rajon Bolhrad, nahe der nördlich verlaufenden Grenze zur Republik Moldau. Borodino liegt am Fluss Saka (deutsch Sak) zwölf Kilometer nördlich von Soborne am Nordrand der südbessarabischen Steppe.

Geschichte

Der Ort liegt in der historischen Landschaft Bessarabien. Das Gebiet von Bessarabien kam 1812 im Frieden von Bukarest vom osmanischen Vasallenstaat Fürstentum Moldau zusammen mit dem Budschak an das Russische Kaiserreich. Die Neuerwerbung wurde als Kolonisationsgebiet behandelt und zunächst dem Generalgouverneur von Neurussland zugeordnet. Zar Alexander I. rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land, um die neu gewonnenen Steppengebiete in Neurussland zu kolonisieren. Hier gründeten 1814 deutsche Auswanderer Borodino als Dorf Nummer 1. Der Ort gehört zu den 24 bessarabiendeutschen Mutterkolonien. Sie wurden von Einwanderern gegründet, während Tochterkolonien später von Bewohnern der Mutterkolonien gegründet wurden. Bei den Auswanderern, die sich hier 1814 niederließen, handelte es sich um 100 deutsche Familien.

Der ursprüngliche Ortsname „Sak“ leitete sich von dem Fluss ab, an dem die Siedlung gegründet wurde. Danach wurde er kurzzeitig auch zu Ehren des russischen Zaren „Alexander“ genannt, bekam aber schnell seinen heutigen Namen, der auf die Schlacht bei Borodino hinweist. Auf Weisung der russischen Ansiedlungsbehörde wurden viele neu gegründete Siedlungen, wie auch Borodino, nach Orten von siegreichen Schlachten während Napoleons Russlandfeldzug 1812 benannt.

Borodino war bis 1940 eine Siedlung mit überwiegend deutschen Bewohnern. Von der Siedlungsgründung bis 1940 wuchs der Ort auf rund 2700 Personen an. Borodino gehörte wie ganz Bessarabien bis zum Jahre 1917 dem russischen Zarenreich an. Nach dem Ersten Weltkrieg war es rumänisches Staatsgebiet. Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens im Sommer 1940, gedeckt vom Hitler-Stalin-Pakt, schlossen sich die bessarabiendeutschen Ortsbewohner im Herbst 1940 der Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich an. Ab dem Jahre 1944 (und kurzzeitig 1940 bis 1941) gehörte der Ort zur Sowjetunion, und seit deren Zerfall 1991 ist es heute ukrainisches Staatsgebiet. Seit 1961 ist der Ort eine Siedlung städtischen Typs.

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Borodino (Бородінська селищна громада/Borodinska selyschtschna hromada), zu dieser zählen auch noch die 33 in der untenstehenden Tabelle angeführten Dörfer[1], bis dahin bildete sie die gleichnamige Siedlungsratsgemeinde Borodino (Бородінська селищна рада/Borodinska selyschtschna rada) im Zentrum des Rajons Tarutyne.

Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Bolhrad[2].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Borodino Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch rumänisch
Blahodatne Благодатне Благодатное (Blahodatnoje) Căpriori
Bohdaniwka Богданівка Богдановка (Bohdanowka) Bogdan-Hajdeu
Bulatiwka Булатівка Булатовка (Bulatowka) Bulațeni
Hanniwka Ганнівка Ганновка (Gannowka) Hănești
Hanniwka Ганнівка Ганновка (Gannowka) Inculițeni
Iwantschanka Іванчанка Иванчанка Ivanov
Jelysawetiwka Єлизаветівка Елизаветовка (Jelisawetowka) Gura Văilor
Jelysawetiwka Єлизаветівка Елизаветовка (Jelisawetowka) Cogălniceanu
Jewheniwka Євгенівка Евгеневка (Jewgenewka) Evghenița
Jurjiwka Юр'ївка Юрьевка (Jurjewka) Răileni (Reulingen)
Kroliwka Кролівка Кролевка (Krolewka) Gheorghieni-Nou
Lambriwka Ламбрівка Ламбровка (Lambrowka) Gofmana
Lisne Лісне Лесное (Lesnoje) Manzâr
Matyldiwka Матильдівка Матильдовка (Matildowka) Sărăţica
Mykolajiwka Миколаївка Николаевка (Nikolajewka) Nicolaeni
Nadritschne Надрічне Надречное (Nadretschnoje) Cioara-Murza
Nowe Tarutyne Нове Тарутине Новое Тарутино (Nowoje Tarutino) Tarutino Nou (Neu-Tarutino)
Nowoseliwka Новоселівка Новоселовка (Nowoselowka) Inculițeni Noui
Nowosilka Новосілка Новосёлка (Nowosjolka) Sărățica Noua
Nowoukrajinka Новоукраїнка Новоукраинка (Nowoukrainka) Colbarâș
Oleksijiwka Олексіївка Алексеевка (Alexejewka) Fântânele
Peremoha Перемога Перемога (Peremoga) Peremoga
Petriwka Петрівка Петровка (Petrowka) Ceaga
Pidhirne Підгірне Подгорное (Podgornoje) Cantemir Vechi
Platschynda Плачинда Плачинда (Platschinda) Plăcinta
Riwne Рівне Ровное (Rownoje) Arsa-Bulgară
Rosa Роза Роза Luxemburg (Hoffmannsfeld)
Skrywaniwka Скриванівка Скривановка (Skriwanowka) Gheorghieni-Vechi
Tscherwone Червоне Червоное (Tscherwonoje) Voevodul-Mihail
Wessela Dolyna Весела Долина Весёлая Долина (Wessjolaja Dolina) Cleastitz, Cleaşniţa (Klöstitz)
Wolodymyriwka Володимирівка Владимировка (Wladimirowka) Arsa-Germană
Wosnessenka Druha Вознесенка Друга Вознесенка Вторая (Wosnessenka Wtoraja) Vozneseni, Vozneşeni
Wyssotschanske Височанське Высочанское (Wyssotschanskoje) Lac

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 720-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Одеської області"
  2. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"