Das Geschlecht stammte ursprünglich aus dem Oberelsass und war älterer Literatur zufolge eines Stammes mit den französischen Herzögen von Brissac.[1] Der Familienname könnte mit Breisach am Rhein in Verbindung stehen. 1487 bis zu seinem Tode besaß der Ritter Marquard von Breisach, kaiserlicher Gesandter in Venedig die Herrschaft und das Schloss Mariastein im Unterinntal bei Kufstein.[2] Jener handelte 1487 zwischen dem Tiroler Landesfürsten Erzherzog Sigismund und dem Dogen einen Friedensvertrag aus.[3] Nach dem Tode des Marquard von Breisach 1509 erhielt Mariastein Karl Schurf.[4] 1511 wurde die Familie in die Tiroler Landstände aufgenommen.[5] Seit dem 16. Jahrhundert waren die Herren von Breisach im südlichen Tirol begütert. 1534 erwarb der Kaiserlichen Rat und Hauptmann zu Rovereto Franz Ritter von Breisach von Carl Fuchs von FuchsbergSchloss Katzenzungen in Prissian, mit dem er nach 1541 von Kaiser Ferdinand I. offiziell belehnt wurde.[6][7] Darauf nahm er den Namenszusatz „von Katzenzungen“ an und fügte das Wappen der früheren Lehensinhaber Fink von Katzenzungen seinem eigenen hinzu.[8] Mehrere Mitglieder traten in den geistlichen Stand. Heinrich von Breisach fungierte 1653 als Deutschordensritter und seine Brüder Johann Theodor und Marquard waren Geistliche in Stams bzw. Kanoniker im Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Am 25. Januar 1706 starb Gregor von Breisach als letzter männlicher Vertreter des Geschlechts. Darauf erbte das Lehen Schloss Katzenzungen Franz Jakob Lidl von Mayenburg, dessen Mutter Magdalena eine geb. von Breisach war.[9][10]
Wappen
Stammwappen: „Im goldenen Schild ein silbern gestulpter schwarzer Spitzhut. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken ein schwarz bekleideter Mannesrumpf mit goldenen Kragen und dem Spitzhut, der mit zwei abwehenden goldenen Bändern verziert ist.“
Genealogie (Auswahl)
Marquard von Breisach († 1509); ⚭ Blanka Gräfin von Arco[11]
↑Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. G. J. Manz, 1860, S.174.
↑Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Innsbruck): Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Wagner, 1843, S.156.
↑Johann Jakob Staffler: Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch, mit geschichtlichen Bemerkungen. F. Rauch, 1847, S.832.
↑Die Österreichisch-ungarische monarchie in wort und bild: Auf anregung und unter mitwirkung ... des durchlauchtigsen kronprinzen erzherzog Rudolf ... K.K. Hof- und staatsdruckerei, 1891, S.234.
↑Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, ISBN 978-3-7030-0161-1, S.581.
↑Archiv für österreichische Geschichte. Karl Gerold's Sohn, 1911, S.457.
↑Rudolf von Granichstaedten-Czerva: Meran: Burggrafen und Burgherren. Verlag der Österreichischen Staatsdr., 1949, S.63.
↑Phillipp Neeb: Der deutsche Antheil des Bisthumes Trient: topographisch-historisch-statistisch und archäologisch. Weger, 1866, S.759.
↑Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“: Jahrbuch. Wien 1891, S.103.
↑Damian Hartard von Hattstein: Die Hoheit Des Teutschen Reichs-Adels Wordurch Derselbe zu Chur- und Fürstlichen Dignitäten erhoben wird. Das ist: Vollständige Probe Der Ahnen unverfälschter Adelicher Familien, ohne welche keiner auff Ertz- Dom- hoher Orden- und Ritter-Stiffter gelangen kan, oder genommen wird. Verlegts Johann Martin Göbhardt Academischer Buchhändler, 1751, S.23.