Herzogtum BrissacDas Herzogtum Brissac, frz. duché de Brissac, ist ein in männlicher Linie erbliches französisches Herzogtum (duché-pairie). Es wurde 1611 für Charles II. de Cossé, Marschall von Frankreich, aus der Grafschaft Brissac errichtet. Das Lehen Brissac im Anjou wurde Ende des 15. Jahrhunderts von der Familie Cossé erworben, die aus derselben Provinz stammte. René de Cossé, seigneur de Brissac († 1540) heiratete in die einflussreiche Familie Gouffier und wurde grand panetier (Brotmeister) Ludwigs XII. Dieses Amt wurde in der Familie erblich. Zwei seiner Söhne wurden Marschall von Frankreich. Für den ältesten, Charles I., Großmeister der Artillerie von Frankreich, Gouverneur des Piemont und der Picardie, wurden die Baronien und Herrschaften Brissac, Châtellenies, Luygné, Claye et Denée, Pouancé, Montejean, La Grésille, La Baste und Montaugibert zur Grafschaft Brissac erhoben. Der zweite Sohn, Artus, Grand panetier de France und Superintendent der Finanzen, zeichnete sich in den Religionskriegen aus. Charles II., Sohn Charles' I., kämpfte für die Liga und öffnete als Gouverneur von Paris die Tore der Stadt für Heinrich IV., der ihn dafür 1594 zum Marschall ernannte. 1611 wurde die Grafschaft Brissac zum Herzogtum und zur Pairie erhoben. Die Söhne des Herzogs führen den Titel Marquis. Louis-Hercule-Timoléon de Cossé, neunter Herzog von Brissac, und Kommandant der garde constitutionnel Ludwigs XVI., wurde wegen seiner Ergebenheit gegenüber dem König am 9. September 1792 in Versailles getötet. Das Schloss Brissac ist bis heute Wohnsitz der Herzöge von Brissac. François de Cossé-Brissac trat 2004 von seinem Amt als Großmeister der französischen Obedienz des Lazarusordens, welches er seit 1986 innehatte, zurück, um die Wiedervereinigung des Ordens zu ermöglichen. Herzöge von Brissac
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