Zur einstigen Gemeinde gehören die drei Fraktionen Camedo[3] – der heutige Siedlungsschwerpunkt von Borgnone an der Bahnlinie und Durchgangsstrasse unten im Tal – sowie die höher gelegenen Weiler Costa[4][5] und Lionza. Die Nachbargemeinden waren Onsernone, Intragna, Mosogno und Palagnedra auf Schweizer Seite und Re in Italien.
Borgnone wird seit 1923 von der Centovallibahn erschlossen, die am Bahnhof Locarno beginnt und nach Italien durch das Valle Vigezzo als italienische Fortsetzung des Centovalli nach Domodossola führt.
Geschichte
Das Dorf findet sich möglicherweise 1364 als Brugnono beziehungsweise sicher 1412 als Borgnoni erstmal erwähnt. Im Ortsnamen steckt das auf das Vorlateinische zurückgehende, mundartlich noch bekannte Wort bòrgna, bòrgn, das eine Unebenheit, eine Erhöhung im Gelände bezeichnet.[1]
Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Landschaft Locarno. Im 15. Jahrhundert eine Degagna, teilte die Siedlung zwischen dem 16. Jahrhundert und 1798 das Schicksal der Vogtei Locarno.
Nach der Aufteilung der alten Gemeinde Centovalli 1838 wurde Borgnone samt Lionza, Costa und Camedo eine selbständige Gemeinde.[6][7]
Pfarrkirche Santa Maria Assunta[13][14] mit Hauptaltar (1625) von Bartolomeo Tiberino[15]. Die Kirche geht auf die Jahre 1364–1365 zurück; sie wurde wiederholt umgebaut.
im Ortsteil Lionza: Sankt Antoniuskapelle, 17. Jahrhundert[13]
Bartolomeo Tiberino (* um 1595 in Arona; † nach 1640 ebenda?), Künstler, Bildhauer und Altarbaumeister, Autor der Hochaltäre der Pfarrkirchen von Bironico (1624), Medeglia und Borgnone (1640)[17]
Andrea Tondù (* um 1617 in Lionza; † nach 20. September 1696 in Parma), Kaufmann, Wohltäter.[18]
Günter Grass (1927–2015), deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker
Gunda Dimitri (* 22. Februar 1934 in Basel; † 16. Mai 2020 in Borgnone), Künstlerin, Theaterleiterin und Malerin[19]
Guglielmo Buetti: Note Storiche Religiose delle Chiese e Parrocchie della Pieve di Locarno, (1902), e della Verzasca, Gambarogno, Valle Maggia e Ascona (1906). 2. Auflage, Pedrazzini Edizioni, Locarno 1969, S. 254–260.
Simona Martinoli u. a.: Borgnone. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
Redazione: Restaurati i quadri della chiesa parrocchiale di Borgnone. In: Panorama Reiffeisen Redazione Ticino. Nummer 5, Tesserete 2008, S. 33.
Elfi Rüsch: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Distretto di Locarno IV: La Verzasca, il Pedemonte, le Centovalli e l’Onsernone. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 123). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 265–283.
↑ abLexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 173.
↑Decreto legislativo concernente l’aggregazione dei Comuni di Borgnone, Intragna e Palagnedra vom 2 Juni 2009. In: Bollettino ufficiale delle leggi e degli atti esecutivi. Band 135, S. 330–332 (Digitalisat).