Im Norden der Stadt liegt der 668 Meter hohe Ipf. Der Schloßberg (579 Meter) mit der Ruine Flochberg liegt südlich der Stadt. Weitere markante Erhebungen sind der Sandberg (651 Meter) und Schloss Baldern (628 Meter). Die höchstgelegene Stelle liegt im Waldstück Hohe Brach bei Bopfingen-Unterriffingen (669 Meter), Bopfingen-Trochtelfingen am Riesrand liegt auf 448 Meter Höhe.
Zu Bopfingen gehören die acht ehemals selbstständigen Gemeinden Aufhausen, Baldern, Flochberg, Kerkingen, Oberdorf am Ipf, Schloßberg, Trochtelfingen und Unterriffingen mit jeweils eigenen Ortsteilen. Insgesamt umfasst das Stadtgebiet neben der Kernstadt Bopfingen 32 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Über die Hälfte der Bevölkerung wohnt in den Teilorten.[2]
Zur Stadt Bopfingen im Gebietsstand von 1969 gehörten die Stadt Bopfingen, der Weiler Hohenberg, das Gehöft Kalkofen und das Haus Holzmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Hahnenberg, Wendenhof, Hahnenmühle und Wiesmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Aufhausen gehören das Dorf Aufhausen, die Weiler Bayermühle und Michelfeld und die Häuser Schlägweidmühle und Walkmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Hof Illenberg und Untere Schlägweidmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Baldern gehörten das Dorf Baldern, der Weiler Zimmerstetten, das Schloss Baldern, das Gehöft Blankenhöfe, die Häuser Forsthaus und Parkhaus sowie die abgegangene Ortschaft Wigermühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Flochberg gehörten das Dorf Flochberg, die Weiler Dorfen und Härtsfeldhausen und das Haus Heidmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Kerkingen gehörten das Dorf Kerkingen und die Weiler Edelmühle, Itzlingen und Meisterstall.
Zur ehemaligen Gemeinde Oberdorf am Ipf gehörten das Dorf Oberdorf am Ipf und die Höfe Nagelmühle und Steinmühle sowie die abgegangene Ortschaft Mugenhofen.
Zur ehemaligen Gemeinde Schloßberg gehörte das Dorf Schloßberg.
Zur ehemaligen Gemeinde Trochtelfingen gehörten das Dorf Trochtelfingen und die Höfe Obere Röhrbachmühle und Untere Röhrbachmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Unterriffingen gehörten das Dorf Unterriffingen, der Weiler Oberriffingen und das Gehöft Ungnad.[3]
Die acht ehemals selbstständigen Gemeinden bilden seit ihrer Eingemeindung zur Stadt Bopfingen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. Sie haben jeweils einen Ortschaftsrat, der bei den Kommunalwahlen gewählt wird und dessen Vorsitzender der Ortsvorsteher ist.
Auf dem Ipf befinden sich Befestigungsanlagen aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit. Jüngste Fundstätten wie das 2004 ausgegrabene Heiligtum im Bugfeld bei Osterholz haben gezeigt, dass der Ipf zur Reihe der frühkeltischen Fürstensitze wie der Heuneburg oder des Mont Lassois gehört.
In römischer Zeit befand sich auf der Fläche des heutigen Oberdorfs das römische Kastell Oberdorf(Opie). Opie scheint eine prähistorische Bezeichnung für den Ipf zu sein.[5] Archäologische Befunde legen nahe, dass sich im Ortsteil Baldern in der Flur Große Heide zur Römerzeit eine Ziegelei befand.[6]
Mittelalter
Der Ort selbst ging aus einer um 500 gegründeten alemannischen Siedlung hervor, die 1153 zur Stadt erhoben wurde.
1188 wurde „burgus Bebphingin“ (befestigte Stadt Bopfingen) in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien erwähnt, in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons’ Tochter Berengaria vereinbart wurde. Bopfingen gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe nie in die Praxis umgesetzt.[7]
Zeit als Reichsstadt
Während des Niedergangs der Staufer wurde Bopfingen nach 1240 eine Reichsstadt.[8] 1488 schloss sich die Stadt dem Schwäbischen Bund an, um sich gegen die von der Grafschaft Oettingen ausgehende Bedrohung zu wehren. Bopfingen konnte wegen der ständigen Konkurrenz mit den Grafen von Oettingen kein größeres Territorium aufbauen. Als Reichsstadt war Bopfingen deshalb wenig bedeutend und besetzte im Reichsstädtekollegium lediglich die 37. und somit letzte Position auf der schwäbischen Bank.
In den Jahren 1545 und 1546 führte Bopfingen die Reformation durch. Zur Strafe ließ Kaiser Karl V. 1546 im Schmalkaldischen Krieg Bopfingen durch spanische Truppen plündern.
Gegen Ende August 1634 wurde Bopfingen von den kroatischen Vortruppen der kaiserlichen Armee unter General Isolani geplündert und weitgehend zerstört. Die kaiserlichen Truppen waren im Anmarsch auf Nördlingen, wo Anfang September die Schlacht bei Nördlingen stattfand. Den kaiserliche Truppen folgten zwei schwedische Heere, die bei Bopfingen ein gemeinsames Lager auf dem Breitwang errichteten, von dem aus sie die kaiserlich-spanischen Belagerungstruppen von Nördlingen angriffen.[9]
Beim Novemberpogrom 1938 legten SA-Männer Feuer in der Synagoge Lange Straße 15, das jedoch von beherzten Nachbarn gelöscht wurde. Nach der Vertreibung und Deportation der jüdischen Einwohner diente die Synagoge ab 1940 als Turnhalle, dann als Kriegsgefangenenlager, ab 1950 als katholische Kirche und danach als Lagerraum. Auf dem jüdischen Friedhof an der Karksteinstraße erinnern Gedenktafeln mit den Namen an die Opfer der Shoa.[10] Auch in Aufhausen gibt es einen jüdischen Friedhof (letzte Beisetzung 1940, 363 Grabsteine sind erhalten).
Während des Zweiten Weltkriegs bombardierten in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1941 vermutlich englische Flugzeuge den Ort. Im selben Jahr wurden die jüdischen Einwohner Bopfingens in vier Deportationszügen ins StuttgarterLager Killesberg gebracht.
Am 1. April 1945 ordnete man den Bau von Panzersperren an. Dennoch wurde die Stadt am 22. April an die Amerikaner übergeben.
Nachkriegszeit
Da Bopfingen nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte die Stadt somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
1946 zählte Bopfingen 2800 Einwohner; 1968 waren es bereits 4100.[11]
Die frühere Reichsstadt Bopfingen war rein evangelisch.[14] Bürgermeister und Rat der Stadt unterzeichneten die lutherische Konkordienformel von 1577.[15] Infolge von Zuwanderung im 19. und 20. Jahrhundert sowie der Eingliederung der überwiegend katholischen Nachbardörfer ist die Bevölkerung der heutigen Stadt Bopfingen mehrheitlich katholisch. Es gibt sieben katholische Kirchengemeinden (Aufhausen, Baldern, Bopfingen, Flochberg, Kerkingen mit der Filialkirche Itzlingen, Oberdorf am Ipf, Unterriffingen),[16] die zum Dekanat Ostalb gehören, und drei evangelische Kirchengemeinden (Bopfingen, Oberdorf am Ipf und Trochtelfingen) sowie je eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche, der Zeugen Jehovas sowie die Freie evangelische Gemeinde.
Der Gemeinderat Bopfingens besteht seit der letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024 aus 28 Mitgliedern, deren Amtszeit fünf Jahre beträgt. Die Sitze verteilen sich auf die einzelnen Parteien und Gruppierungen wie folgt:[17]
In den acht Teilorten Aufhausen, Baldern, Flochberg, Kerkingen, Oberdorf, Schloßberg, Trochtelfingen und Unterriffingen existieren zudem jeweils eigene Ortschaftsräte, die ebenfalls zuletzt im Rahmen der Kommunalwahl 2024 für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wurden.
Bürgermeister
Seit Februar 2006 ist Gunter Bühler Bürgermeister der Stadt Bopfingen.[18] Bühler ist Wirtschaftsgeograph und war zuvor im Bereich der Wirtschafts- und Strukturpolitik in Bayern tätig.
Frühere Bürgermeister waren Bernhard Rapp (1998–2006), Erich Göttlicher (1973–1998), Hans Ellinger (1936–1945, 1954–1973), Paul Merz (1945–1947), Eugen Enslin (1903–1936), Adolf Bergmüller (1900–1903), Wilhelm Dörr (1877–1899) und Wilhelm Haas (1840–1876).
Verwaltungsgemeinschaft
Die Stadt ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bopfingen mit den Gemeinden Kirchheim am Ries und Riesbürg.
Wappenbegründung: Das älteste Siegel der Reichsstadt von 1279 enthält nur den Adler. In einem Siegelabdruck von 1283 ist dieser oben von zwei Sternen beseitet. 1552 ist der Schwanz des Adlers mit einem Schildchen überdeckt, das die als Hafte, Schlaufe oder Öse bezeichnete, nicht sicher gedeutete städtische Wappenfigur enthält. Im 17. Jahrhundert erscheint dieses Schildchen als Brustschild des Adlers. Nach der Mediatisierung der Stadt galt der Schild mit der Hafte bis etwa 1850 als deren vollständiges Wappen. Seine ursprünglichen Farben, die sich 1955 wieder durchgesetzt haben, waren um die Mitte des 19. Jahrhunderts vorübergehend durch die württembergischen ersetzt worden, wobei eine schwarze Hafte im goldenen Schild drei schwarze Hirschstangen umschloss.
Die Firma Ladenburger GmbH mit Sitz in Bopfingen-Aufhausen ist nach eigenen Angaben das zweitgrößte Holzwerk Baden-Württembergs.
Die Zentrale des Möbelhandelsunternehmens Möbel Mahler war in Bopfingen ansässig. Der Maschinenbauer VAF GmbH entwickelt und produziert Sondermaschinen für namhafte Automobilhersteller in Bopfingen.
Bildungseinrichtungen
Mit dem Ostalb-Gymnasium, einer Realschule, einer Hauptschule mit Werkrealschule und drei Grundschulen verfügt Bopfingen über das komplette Angebot des Regelschulsystems. Außerdem gibt es mit der Stauferschule noch ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen (SBBZ-L).
Im historischen Seelhaus von 1505 wird die Geschichte Bopfingens und seiner Umgebung aufgezeigt.
Die Gedenk- und Begegnungsstätte in der ehemaligen Synagoge Bopfingen-Oberdorf beschäftigt sich mit der Geschichte der einst größten jüdischen Gemeinde Ostwürttembergs.
Die Heimatstube Trochtelfingen ist ein Museum der bäuerlichen Technik und Kultur.
In der Reichsstadtapotheke kann die historische Kräuterkammer von 1720 besichtigt werden.
Denkmäler
Am 10. Oktober 2014 wurde auf dem aus diesem Anlass neu gestalteten Platz zwischen der Stadtkirche St. Blasius und der Stadtmauer in der Vorderen Pfarrgasse eine Stauferstele eingeweiht, die an die Rolle Bopfingens in der Stauferzeit und an die Schlacht bei Flochberg erinnert.[21]
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Ipfmesse ist ein jährliches Volksfest, das in seinen Anfängen auf das Jahr 1811 zurückgeht.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Salomo Salman Zevi Hirsch (* in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts; † nach 1615), Geldhändler und jüdischer Theologe
Georg Sternbacher (1933–1995), Kunstmaler, lebte von 1970 bis zu seinem Tod 1995 in Oberriffingen.
Literatur
Bopfingen, mit Eisenbahnstation. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neresheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band54). H. Lindemann, Stuttgart 1872, S.212–248 (Volltext [Wikisource]).
C. Deffner: Der Buchberg bei Bopfingen. In: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, Band 26, Stuttgart 1870.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 683–691.
↑Dieter Planck: Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 48f.
↑Ulrich Brandl, Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61).
↑Ludwig Weiland, Jakob Schwalm, Margarete Kühn: Monumenta Germaniae historica. Band 3. Inde ab a. MCCLXXIII. usque ad a. MCCXCVIII., ed. Iacobus Schwalm, Hannoverae, 1904–1906.
↑Peter Engerisser, Pavel Hrncirik: Nördlingen 1634. Die Schlacht bei Nördlingen, Wendepunkt de Dreißigjährigen Krieges. Späthling, Weißenstadt 2009, ISBN 978-3-926621-78-8, S. 83f., 97f.
↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 27.
↑Organigramm. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. November 2019; abgerufen am 28. November 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bopfingen.de
↑Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 26. Januar 2024