Birkebeinerrennet

Die Malerei „Die Birkebeiner“ von Knud Bergslien aus dem Jahre 1869 zeigt die Birkebeiner Torstein Skevla und Skjervald Skrukka, die 1206 den kleinen Königssohn Håkon Håkonsson retten.

Birkebeinerrennet (umgangssprachlich oft Birken) ist ein Skilanglaufrennen in Norwegen mit Start in Rena und Ziel in Lillehammer. Es gehört zur Worldloppet-Skimarathonserie. Die Distanz beträgt 54 Kilometer, wobei mehrere hundert Meter Höhenunterschied überwunden werden müssen. Die Strecke muss im klassischen Stil gelaufen werden, Skating ist nicht erlaubt. Außerdem müssen alle Teilnehmer einen mindestens 3,5 kg schweren Rucksack mitführen, in dem Schutzkleidung enthalten sein muss. Das Gewicht des Rucksacks muss während des gesamten Rennens mindestens 3,5 Kilogramm betragen. Vor dem Start stehen Waagen zur Eigenkontrolle zur Verfügung, Stichprobenartige Kontrollen im Ziel werden durchgeführt.[1]

Der Wettbewerb war ab 2000 wiederholt Bestandteil des Skilanglauf-Marathon-Cups und gehört seit 2011 zur Rennserie Ski Classics. Der Lauf ist in Norwegen sehr populär und die Startplätze sind daher in Minutenschnelle ausverkauft.[2]

Geschichte

Der Überlieferung nach haben im Jahr 1204 die Birkebeiner den Königssohn Håkon Håkonsson auf dieser Strecke von Rena nach Lillehammer in Sicherheit gebracht. Die 3,5 Kilogramm Gewicht im Rucksack symbolisieren das Gewicht des etwa anderthalbjährigen Prinzen.[3]

Das erste organisierte Rennen fand im Jahr 1932 statt. Das Birkebeinerrennet wurde seitdem jedes Jahr organisiert, außer in den Kriegsjahren 1941–1945 während der deutschen Besatzung nach dem Überfall durch die Wehrmacht. 1948 wurde der Wettbewerb aufgrund eines Konfliktes in der Organisation nicht ausgetragen, als sich die Veranstalter nicht einig waren, ob das Rennen zu einer Elite- oder einer Massenveranstaltung werden sollte.[4]

Bei der Gründung des Worldloppet-Skiverbands im Jahr 1978 war das Birkebeinerrennet eins der neun Gründungsmitglieder.

2007 musste das Rennen das erste und einzige Mal in der 70-jährigen Geschichte abgebrochen werden. Am höchsten Punkt der Strecke blies ein starker Sturm, sodass die Sicherheit der Teilnehmer nicht mehr gewährleistet war. 2014 wurde das Birken am Renntag ebenfalls wegen starkem Wind abgesagt, allerdings vor dem Start, nachdem dieser zunächst um eine Stunde verschoben worden war. Auf dem Raufjell waren bis zu 20 m/s Wind gemessen und bis zu 25 m/s waren vorhergesagt worden, so dass sich die Rennleitung zum Abbruch entschloss.[5]

Streckenbeschreibung

Der Start erfolgt bei Tingstadjordet ca. 3 km vom Zentrum von Rena entfernt in 280 m Seehöhe. Nach 9 Kilometern wird Skramstadsætra (820 m.NN.) erreicht, danach mit leichtem Gefälle Dambua (760 m.NN.), nach 20 Kilometern Raufjellet (880 m.NN.) und nach 34 Kilometern der höchste Punkt Midtfjellet mit 910 m.NN. Über Sjusjøen (41 km, 880 m.NN.) führt die Loipe über Abfahrten ins Ziel nach Lillehammer (54 km, 490 m.NN.).

20 Kilometer der insgesamt 54 Kilometer führen durch Berggebiet über der Baumgrenze mit offenen Flächen. Die Strecke ist Wind und Wetter sehr ausgesetzt, daher muss verpflichtend ein Rucksack mit windschützender Bekleidung auf dem Rücken getragen werden.

Merke

Für viele Teilnehmer ist ein Ziel, die sogenannte „Merke“ zu erreichen. Diese Auszeichnung wird an die Teilnehmer verliehen, die eine Maximalzeit unterschreiten. Zur Berechnung der Maximalzeit wird die Durchschnittszeit der fünf Schnellsten der jeweiligen Klasse herangezogen und um 25 Prozent erhöht.

Siegerliste

Birkebeinerrennet 2010

Männer

Jahr Name Nationalität Zeit (h)
2024 Andreas Nygaard (4.) Norwegen Norwegen 2:23:55
2023 Andreas Nygaard (3.) Norwegen Norwegen 2:24:58
2022 Andreas Nygaard (2.) Norwegen Norwegen 2:30:02
2021 wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt
2020
2019 Petter Eliassen (2.) Norwegen Norwegen 2:23:47
2018 Andreas Nygaard Norwegen Norwegen 2:33:13
2017 Martin Johnsrud Sundby Norwegen Norwegen 2:20:52
2016 John Kristian Dahl Norwegen Norwegen 2:27:34
2015 Petter Eliassen Norwegen Norwegen 2:19:28 
2014 abgesagt 15 Min. vor dem Start aufgrund schweren Sturmes
2013 Anders Aukland (4.) Norwegen Norwegen 2:42:38
2012 Anders Aukland (3.) Norwegen Norwegen 2:21:34
2011 Stanislav Řezáč (4.) Tschechien Tschechien 2:39:54
2010 Anders Aukland (2.) Norwegen Norwegen 2:27:19
2009 Jerry Ahrlin Schweden Schweden 2:36:58
2008 Stanislav Řezáč (3.) Tschechien Tschechien 2:24:33
2007 abgebrochen aufgrund schweren Sturmes
2006 Anders Aukland Norwegen Norwegen 2:52:13
2005 Stanislav Řezáč (2.) Tschechien Tschechien 2:37:37
2004 Gianantonio Zanetel Italien Italien 2:48:55
2003 Odd-Bjørn Hjelmeset (3.) Norwegen Norwegen 2:39:56
2002 Stanislav Řezáč Tschechien Tschechien 2:39:08
2001 Erling Jevne (7.) Norwegen Norwegen 2:38:45
2000 Erling Jevne (6.) Norwegen Norwegen 2:41:53
1999 Erling Jevne (5.) Norwegen Norwegen 2:50:45
1998 Erling Jevne (4.) Norwegen Norwegen 2:43:19
1997 Erling Jevne (3.) Norwegen Norwegen 2:33:05
1996 Erling Jevne (2.) Norwegen Norwegen 2:39:12
1995 Odd-Bjørn Hjelmeset (2.) Norwegen Norwegen 2:57:18
1994 Erling Jevne Norwegen Norwegen 2:36:10
1993 Alexander Golubjow Russland Russland 2:45:42
1992 Odd-Bjørn Hjelmeset Norwegen Norwegen 3:15:34
1991 Per Knut Aaland (3.) Norwegen Norwegen 3:05:07
1990 Per Knut Aaland (2.) Norwegen Norwegen 3:03:44
1989 John Kvale Norwegen Norwegen 2:58:56
1988 Jo Helgestad Norwegen Norwegen 3:08:08
1987 Pierre Harvey Kanada Kanada 3:08:30
1986 Örjan Blomquist Schweden Schweden 3:08:30
1985 Ola Hassis Schweden Schweden 2:53:11
1984 Magnar Rismyhr Norwegen Norwegen 2:59:28
1983 Per Knut Aaland Norwegen Norwegen 2:51:25
1982 Dag Atle Bjørkheim (2.) Norwegen Norwegen 3:02:43
1981 Sven-Åke Lundbäck Schweden Schweden 3:16:25
1980 Dag Atle Bjørkheim Norwegen Norwegen 3:16:05
1979 Anders Bakken (2.) Norwegen Norwegen 3:14:35
1978 Anders Bakken Norwegen Norwegen 3:14:04
1977 Audun Kolstad (2.) Norwegen Norwegen 3:05:39
1976 Audun Kolstad Norwegen Norwegen 3:12:10
1975 Ivar Formo Norwegen Norwegen 3:25:35
1974 Dag Anmarkrud Norwegen Norwegen 3:22:42
1973 Per Knotten Norwegen Norwegen 3:06:07
1972 Erik Solberg Johansen (2.) Norwegen Norwegen 3:24:19
1971 Bjørn Arvnes Norwegen Norwegen 3:40:30
1970 Arne Vehus Norwegen Norwegen 3:21:40
1969 Niri Helleberg Norwegen Norwegen 3:20:51
1968 Erik Solberg Johansen Norwegen Norwegen 4:16:50
1967 Ivar Skogsrud Norwegen Norwegen 4:00:39
1966 Egil Tvedt (2.) Norwegen Norwegen 3:36:34
1965 Oddmund Jensen (5.) Norwegen Norwegen 3:41:48
1964 Egil Tvedt Norwegen Norwegen 3:23:31
1963 Magnar Ingebrigtsli Norwegen Norwegen 4:04:59
1962 Oddmund Jensen (4.) Norwegen Norwegen 3:43:15
1961 Ole Ellefsæter Norwegen Norwegen 3:44:02
1960 Martin Stokken Norwegen Norwegen 3:34:19
1959 Einar Skaaren (2.) Norwegen Norwegen 4:01:33
1958 Oddmund Jensen (3.) Norwegen Norwegen 3:39:34
1957 Oddmund Jensen (2.) Norwegen Norwegen 3:48:46
1956 Einar Skaaren Norwegen Norwegen 4:03:33
1955 Oddmund Jensen Norwegen Norwegen 3:57:31
1954 Johan Østvang Norwegen Norwegen 4:30:18
1953 Johs. Woxen Norwegen Norwegen 4:20:25
1952 Odd Nyborg Norwegen Norwegen 4:17:50
1951 Thorfinn Staff Eid Norwegen Norwegen 4:12:01
1950 Gunnar Hermansen (2.) Norwegen Norwegen 4:28:15
1949 Olav Kveberg Norwegen Norwegen 4:13:55
1948 wegen Konflikte unter den Veranstaltern ausgefallen
1947 Gunnar Hermansen Norwegen Norwegen 4:38:24
1946 Leif Haugen Norwegen Norwegen 3:54:59
1941–1945 wegen dem Überfall durch die Wehrmacht und der deutschen Besatzung nicht ausgetragen
1940 Gunnar Hansveen (2.) Norwegen Norwegen 4:30:09
1939 Hallvard Eggset Norwegen Norwegen 4:09:05
1938 Olaf Hoffsbakken (2.) Norwegen Norwegen 3:56:34
1937 Gunnar Hansveen Norwegen Norwegen 4:44:45
1936 Oscar Gjøslien Norwegen Norwegen 5:16:05
1935 Olaf Hoffsbakken Norwegen Norwegen 4:10:35
1934 Arne Rustadstuen (2.) Norwegen Norwegen 5:41:25
1933 Arne Rustadstuen Norwegen Norwegen 4:24:12
1932 Trygve Beisvåg Norwegen Norwegen 4:51:04

Frauen

Jahr Name Nationalität Zeit (h)
2024 Magni Smedås Norwegen Norwegen 2:47:09
2023 Astrid Øyre Slind (2.) Norwegen Norwegen 2:50:44
2022 Astrid Øyre Slind Norwegen Norwegen 2:47:23
2021 wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt
2020
2019 Justyna Kowalczyk (3.) Polen Polen 2:51:31
2018 Justyna Kowalczyk (2.) Polen Polen 3:06:10
2017 Justyna Kowalczyk Polen Polen 2:46:42
2016 Seraina Boner (4.) Schweiz Schweiz 2:55:04
2015 Therese Johaug Norwegen Norwegen 2:41:46 
2014 abgesagt 15 Min. vor dem Start aufgrund schweren Sturmes
2013 Seraina Boner (3.) Schweiz Schweiz 3:09:12
2012 Seraina Boner (2.) Schweiz Schweiz 2:47:02
2011 Seraina Boner Schweiz Schweiz 3:11:17
2010 Jenny Hansson Schweden Schweden 2:57:33
2009 Hilde Gjermundshaug Pedersen (3.) Norwegen Norwegen 3:05:00
2008 Hilde Gjermundshaug Pedersen (2.) Norwegen Norwegen 2:52:04
2007 abgebrochen aufgrund schweren Sturmes
2006 Hilde Gjermundshaug Pedersen Norwegen Norwegen 3:08:10
2005 Cristina Paluselli Italien Italien 3:10:59
2004 Annmari Viljanmaa (2.) Finnland Finnland 3:03:47
2003 Annmari Viljanmaa Finnland Finnland 3:05:16
2002 Marthe Flugstad (2.) Norwegen Norwegen 3:08:27
2001 Anita Moen (4.) Norwegen Norwegen 3:03:27
2000 Anita Moen (3.) Norwegen Norwegen 3:06:24
1999 Anita Moen (2.) Norwegen Norwegen 3:21:22
1998 Anita Moen Norwegen Norwegen 3:03:21
1997 Marthe Flugstad Norwegen Norwegen 3:10:46
1996 Marit Mikkelsplass Norwegen Norwegen 3:05:12
1995 Unni Ødegård Norwegen Norwegen 3:28:15
1994 Marit Elveos Norwegen Norwegen 3:21:12
1993 Astrid Kristin Ruud Norwegen Norwegen 3:24:25
1992 Anne Jahren Norwegen Norwegen 3:52:00
1991 Ragnhild Bratberg Norwegen Norwegen 3:38:54
1990 Mona Fugli Norwegen Norwegen 3:51:50
1989 Marthe Flugstad Norwegen Norwegen 3:13:35
1988 Elisabeth Tharaldsen Norwegen Norwegen 3:50:13
1987 Astrid Dæhlie Norwegen Norwegen 3:47:32
1986 Ellen Grepperud Norwegen Norwegen 3:52:45
1985 Gry Oftedal (2.) Norwegen Norwegen 3:25:45
1984 Gry Oftedal Norwegen Norwegen 3:27:00
1983 Hilde Riis Norwegen Norwegen 3:26:47
1982 Birgit Øverby Tennøe (2.) Norwegen Norwegen 3:40:55
1981 Vigdis Rønning Norwegen Norwegen 3:43:19
1980 Anna Bjørgan (2.) Norwegen Norwegen 3:47:15
1979 Anna Bjørgan Norwegen Norwegen 4:07:48
1978 Birgit Øverby Tennøe Norwegen Norwegen 3:49:01
1977 Valborg Østberg Norwegen Norwegen 3:31:04
1976 Berit Mørdre Lammedal Norwegen Norwegen 3:54:44
 
In Fettschrift: jeweilige Bestzeit[6]

Weitere Veranstaltungen

Neben der Langlaufveranstaltung wird auf ähnlicher Strecke im August das 91 km lange Mountainbikerennen Birkebeinerrittet und im September der 22 km lange Crosslauf Birkebeinerløpet veranstaltet.

Commons: Birkebeinerrennet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dette må du vite god tid i forveien. Birken AS, abgerufen am 8. November 2020.
  2. Topher Sabot: 2011 Norwegian Birkebeiner Sold Out in 18 Minutes. November 2010, abgerufen am 16. März 2014 (englisch).
  3. Elise Hole: Derfor går du med sekk. Birken AS, abgerufen am 8. November 2020.
  4. Historien om Birkebeinerrennet. Birken AS, abgerufen am 17. April 2024 (norwegisch).
  5. Derfor ble avgjørelsen tatt (Deshalb wurde der Beschluss gefasst) (Memento vom 25. März 2014 im Internet Archive)
  6. Top lists and awards. Offizielle Webseite des „Birken“ (Birkebeinerrennet), abgerufen am 19. März 2024 (englisch).