Nach der Schulzeit in Luzern studierte Bessie Nager Kunstgeschichte an der Universität Zürich und Bildende Kunst an der F+F Schule für experimentelle Gestaltung und der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (Abschluss 1991). Seit der Zeit des Studiums arbeitete sie als Lehrerin für Gestaltung, zuerst an der «Farbmühle Luzern», später an verschiedenen Kunsthochschulen.
In ihrem Werk beschäftigte sich Bessie Nager mit dem Verhältnis des Menschen zum ihn umgebenden Raum und also mit Räumen, wo Menschen zusammenkommen. Kontinuierlich registrierte und visualisierte sie Übergänge und Veränderungen in diesem Verhältnis anhand von Themen wie Reisen und Migration, öffentliche Räume und Verkehrsmittel. Ihre Installationen haben das Publikum oft körperlich einbezogen und zur Benutzung oder Begehung eingeladen: riesige weiche Kissen zu betreten, in Styroporfluten zu «schwimmen», zwischen Flaschen-Ansammlungen zu balancieren oder in Trammodellen zu klettern.
In Auseinandersetzung mit Kunstgeschichte und Literatur hat Bessie Nager mit einer grossen Vielfalt an formalen Ausdrucksmitteln (Videos, Installationen, Skulpturen etc.) und in zahlreichen Ausstellungen Situationen geschaffen, die den Betrachtenden einladen, seine Erfahrung zu reflektieren.
Bessie Nager war in vielen Jurys für Kunstprojekte und Förderpreise tätig. Von 1998 bis 2006 arbeitete sie mit im Gremium «Kunstkommission der Stadt Zürich» und seit 2005 in der Programmkommission und im Vorstand des Kunsthauses Zürich.
Am 25. Januar 2009 verstarb Bessie Nager bei einem Autounfall.[1]
Werke
Ausstellungen
2009 hrönir, Kunstmuseum Solothurn
2008 Kapital – Körper – Konventionen (Beitrag), Schloss Wolkersdorf, Wien
2008 reloaded, Galerie Bob Gysin, Zürich
2008 les voyageurs immobiles (Beitrag in Top of Central Switzerland), Kunstmuseum Luzern