Hörmann leistete seinen Militärdienst als Sanitätsunteroffizier ab. Zunächst war er Mitglied im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund und trat bereits im August 1920 der NSDAP und der SA bei.[1]
Im August 1933 wurde er nach Auflösung der Abteilung für Volksgesundheit aller Ämter enthoben und mit dem „Dank der Bewegung“ entlassen. Die Abteilung wurde ersetzt durch den Sachverständigenbeirat für Volksgesundheit sowie das spätere Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP.[5] Hörmann blieb zwar weiterhin in verschiedenen Posten innerhalb des Hauptamtes aktiv, konnte aber an seine alte Position im Gesundheitswesen nie wieder anknüpfen. 1938 wurde er als Reichsamtleiter Beauftragter des Hauptamtes für Volksgesundheit für den Vierjahresplan. Zudem war er Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald.[4] Im Rahmen dieser Tätigkeit publizierte er seit 1939 eine Reihe von Broschüren über in Deutschland heimische Heil- und Nährpflanzen. Sein zweibändiges Hauptwerk Pflanzen-Atlas wurde 1940 auch als achtbändige Reihe Pflanzen-Taschenbüchlein herausgegeben.[6] Später wurde er außerdem Sachbearbeiter für biologische Fragen im Hauptamt für Volksgesundheit.[7] Des Weiteren arbeitete er in der Reichsstelle gegen Missstände im Gesundheitswesen sowie in der 1942 eingerichteten Hauptstelle Okkultismusbekämpfung. Außerdem war er ab 1942 „beratender Hygieniker der Organisation Todt“.[1]
Werke
Deutsche Hausteepflanzen: 20 heimische Hausteepflanzen. München: Franz’sche Buchdruckerei G. Emil Mayer 1939.
Eßbare Wildfrüchte: 20 heimische Wildfrüchte als Nahrungs- u. Heilmittel. München: Franz’sche Buchdruckerei G. Emil Mayer 1939.
Wildgemüse und Salate Teil 1 und 2. Schriftenreihe Heil- und Nährkräfte aus Wald und Flur. München: Franz’sche Buchdruckerei G. Emil Mayer 1939.
Pflanzen-Atlas: Zum Sammeln und Verwerten heimischer Nähr- und Heilpflanzen aus Wald und Flur Teil 1 und 2. München: Franz’sche Buchdruckerei G. Emil Mayer 1940.
Pflanzen-Taschenbüchlein. München: G. Franz’sche Buchdruckerei G. Emil Mayer 1940.
Pflanzen-Taschenbüchlein 1: Wildgemüse und -Salate
Pflanzen-Taschenbüchlein 2: Deutsche Hausteepflanzen/Eßbare Wildfrüchte
Pflanzen-Taschenbüchlein 3: Speise- und Giftpilze
Pflanzen-Taschenbüchlein 4: Deutsche Gewürzpflanzen
Pflanzen-Taschenbüchlein 5: Deutsche Heilpflanzen 1
Pflanzen-Taschenbüchlein 6: Deutsche Heilpflanzen 2
Pflanzen-Taschenbüchlein 7: Deutsche Heilpflanzen 3
Pflanzen-Taschenbüchlein 8: Deutsche Heilpflanzen 4
Unsere natürliche Vitamin-C-Spender. München: Verlag der Pflanzenwerke 1941.
Die Sanddornbeere (Hippóphae͏̈ rhamnoides L.): die beste natürliche Vitamin-C-Spenderin; Vorkommen, Anbau und Verwertung. München: Verlag der Pflanzenwerke 1941.
Literatur
Alfons Labisch / Florian Tennstedt: Der Weg zum „Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens“ vom 3. Juli 1934. Entwicklungslinien und -momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland, Teil 2, Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf 1985, ISSN 0172-2131.
Winfried Süß: Der „Volkskörper“ im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939–1945, Oldenbourg Verlag, München 2003. ISBN 3-486-56719-5 (Volltext digital verfügbar).
Einzelnachweise
↑ abWinfried Süß: Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945, München 2003, S. 468
↑ abAlfons Labisch / Florian Tennstedt: Der Weg zum "Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens" vom 3. Juli 1934. Entwicklungslinien und -momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland, Teil 2, Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf 1985, S. 431
↑ abWolfgang Kirchhoff, Caris-Petra Heidel (Hrsg.): „…total fertig mit dem Nationalsozialismus?“. Die unendliche Geschichte der Zahnmedizin im Nationalsozialismus. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-938304-21-1, S.49.
↑Organisationen, Institutionen, Bewegungen. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Nr.5. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-027878-1, S.306f.