Ładysz begann sein Gesangsstudium 1940 in Wilna. Er wurde Sergeant der polnischen Heimatarmee, nahm 1944 an der „Aktion Burza“ (Gewittersturm) teil und wurde nach der Einnahme Wilnas durch die Rote Armee vom NKWD festgenommen und 1944 bis 1946 in der Sowjetunion, in Kaluga, inhaftiert. Ładysz kehrte 1946 nach Polen zurück und setzte sein seit 1941 unterbrochenes Gesangsstudium am Warschauer Konservatorium fort. Zuerst war er im Gesangs- und Tanzensemble der polnischen Armee tätig, 1950–1979 war er Solist im Warschauer Operntheater.
Er trat auch bei den Uraufführungen von Krzysztof Pendereckis Werken Die Teufel von Loudun und der Lukas-Passion auf. Er wirkte zudem im Unterhaltungsrepertoire, unter anderem in Anatevka. Er spielte die Titelrolle bei den Ton- und Filmaufnahmen von Domenico Cimarosas Buffo-Oper Il maestro di cappella.
Im Laufe seiner Karriere wurde er mit dem Komturkreuz mit Stern, Offiziers- und Ritterkreuz des Polonia-Restituta-Ordens ausgezeichnet. Er wurde im Mai 2008 mit der Ehrendoktorwürde der Fryderyk-Chopin-Universität für Musik geehrt. Im Dezember 2012 erhielt er die Beförderung zum Oberstleutnant im Ruhestand für seine Tätigkeit im Gesangs- und Tanzensemble der polnischen Armee.
Bernard Ładysz starb am 25. Juli 2020, einen Tag nach seinem 98. Geburtstag.