La Hengst wuchs in Bad Salzuflen auf und zog 1987 nach Berlin, wo sie zunächst eine Karriere als Schauspielerin verfolgte. 1988 ging sie nach Hamburg, wo sie 1990 mit Peta Devlin (Bass), Barbara Haß (Gitarre), Katja Böhm (Schlagzeug) und Karen Dennig (Orgel) die Band Die Braut haut ins Auge gründete. Daneben arbeitete sie auch mit anderen Hamburger Musikern wie Huah!, Rocko Schamoni und den Mobylettes.
Nach der Auflösung von Die Braut haut ins Auge im Jahr 2000 begann Bernadette La Hengst eine Solokarriere. 2002 veröffentlichte sie ihr erstes Soloalbum Der beste Augenblick in deinem Leben. 2003 war sie Mitorganisatorin des Hamburger Ladyfests und erhielt den Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Anfang 2005 veröffentlichte sie ein Album als Teil des Künstlerkollektivs Schwabinggrad Ballett.
Ihr zweites Soloalbum La beat erschien im Oktober 2005. Darauf verbindet La Hengst ihre politischen, feministischen und persönlichen Texte mit Elektronik-Beats und Samplingtechnik.
2009 war sie als Feature-Gast auf dem Song Das allererste Mal von Fettes Brot zu hören. Der Song ist ein Duett von ihr und dem Rapper Dokter Renz.
Im Jahr 2012 folgte das Album Integrier mich, Baby, das auf eine Inszenierung am Thalia Theater Hamburg 2011 zurückgeht, bei dem La Hengst mit Schülern aus Integrationskursen zusammenarbeitete.[1] Sie interessiert sich dabei nach eigenen Angaben bei ihren Arbeiten mit sozialen Randgruppen besonders dafür, wie die Gesellschaft mit diesen umgeht. Integrier mich, Baby ist in Zusammenarbeit mit Rocko Schamoni, GUZ, den Aeronauten und Peta Devlin erschienen.[2]
Im Juni 2014 sang sie als Gast auf dem Studioalbum Alles leuchtet der Rapperin Fiva den Refrain von Wir kleben daran.
2019 veröffentlichte La Hengst ihr sechstes Soloalbum Wir sind die Vielen bei Trikont. Das Album enthält Songs, die arabische Einflüsse haben und auf die Zeit verweisen, in der La Hengsts Eltern in Beirut lebten. Zwei Songs sind auf einer von der Band Embryo inspirierten Reise von Madrid nach Casablanca entstanden, und ein Song beschäftigt sich mit den Fluchterfahrungen von La Hengsts Mutter. Der Albumtitel bezieht sich auf die Initiative Die Vielen, die von La Hengst mitgegründet wurde.[4][5][6] 2023 folgte das Album Visionäre Leere.
Diskografie
Solo
2002: Bernadette La Hengst – Der beste Augenblick in deinem Leben ist gerade eben jetzt gewesen (Trikont)
2005: Bernadette La Hengst – La Beat (Trikont)
2008: Bernadette La Hengst – Machinette (Trikont / Ritchie Records), mit Gästen: Hans-Joachim Irmler von Faust als Coproduzent, Knarf Rellöm, die Bläser der Aeronauten, Pastor Leumund, Tim Isfort Orchester, Nufa, Ton Matton[7]
2009: Beschwerdechor St. Pölten, partizipativer Song und Musikvideo
1988: V.A.: Fast Weltweit präsentiert: Jetzt!... Die Sterne... Der Fremde... Die Bienenjäger... Die Time Twisters... Bernadette Hengst (Der „Rote“ Cassetten-Sampler Nr. 1), Fast Weltweit
1988: V.A.: Fast Weltweit präsentiert: Jetzt!... Die Sterne... Der Fremde... Die Bienenjäger... Die Time Twisters... Bernadette Hengst (Der „Blaue“ Cassetten-Sampler Nr. 2), Fast Weltweit
2002: „Ein Mädchen Namens Gerd“ auf A Boy Named Sue – Johnny Cash Revisited (Trikont)
2003: „Spielbude bis Balduintreppe“ auf Return of the Tüdelband (Trikont)
2005: „Wenn nicht jetzt, dann nie“ auf Bleib Gold, Mädchen (MerMer)
2008: „Ich bin kein Baby mehr“ auf Tonangeberei – Songs für jedes Alter ab 3 (Trikont)
2008: „Das Allererste Mal“ auf Strom und Drang (Fettes Brot)
2008: „Niemals dorthin“ auf Gestatten, wir kommen aus Hamburg 3 (EMI)
2014: „Vielleicht“ – auf A Tribute to Nils Koppruch & Fink (Trocadero)
Theaterproduktionen
2021 Mutter**Land, Regie Bernadette La Hengst, Musik/Performance/Film, Sophiensäle Berlin
2012 Planet der Frauen, Regie Viola Hasselberg, Kampfoperette am Theater Freiburg
2012: Beschwerdechor Wittenburg, eingebunden in das temporäre Stadt-Wiederbelebungs-Projekt Große Potemkinsche Straße von Stadtplaner Ton Matton und Filmemacher Michael Kockot[10]
2010 Beats auf Bewährung, Theaterstück am Thalia Theater Hamburg
2010: Girls’ Planet für das Projekt Ruhr.2010 – Next Generation 2010, Workshopreihe mit partizipativem Songschreiben, Bandgründung, Musikvideo und Theaterstück/Konzert für Mädchen, am Grillo-Theater Essen, das mit den anderen Elementen von Ruhr.2010 – Next Generation 2010 von Regisseur Nuran David Calis im Oktober 2010 auf die Bühne gebracht wurde[11]
2009/2010: Cabinet, ein türkisch-deutscher Theaterbasar am Theater Freiburg
2009: Bettleroper, Regie Christoph Frick mit Bettlerchor am Theater Freiburg
2009: Beschwerdechor St. Pölten, am Festspielhaus St. Pölten, zusammen mit dem Musiker Andreas A. Müller und der Choreografin Sabina Holzer
2009: Der Innere Innenminister, Hörspiel und Theaterstück; Texte, Produktion und Dramaturgie zusammen mit Till Müller-Klug, mit Claudia Wiedemer, Sophiensæle Berlin
2009: Eichbaumoper, Premiere am 24. Juni 2009, aufgeführt an der U18-Station Eichbaum in Mülheim an der Ruhr, Musik zusammen mit Ari Benjamin Meyers, Musikalische Leitung: Askan Geisler
2009: Bettleroper Freiburg, Ensembleprojekt zu Lebenslagen in Deutschland, Premiere am 23. Januar 2009 im Theater Freiburg
2007: Die Zukunft im Altersheim, partizipatives genreübergreifendes Projekt mit Senior_innen, zusammen mit Jan Theiler (Pastor Leumund), am Theater Freiburg
2006: Das populistische Paradies (Die monatliche Plattform für Größenwahn und Erlebnispopulismus), von Bernadette La Hengst, Till Müller-Klug, Cal McBride; Premiere am 26. Februar 2006, HAU 2 (Hebbel am Ufer), Berlin
2005/6: Beteiligung an Unos United – Alle wollen wie alle sein, von Volker März Offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur FIFA WM 2006, Juli 2005 bis Juli 2006
2004: Die Liebespopulistin
2003: Beteiligung an Alles muss man selber machen – Globalisierungstraining in 20 Lektionen, Premiere am 6. November 2003, von und mit Marion Baumgartner, Matthias von Hartz, Bernadette Hengst, Tanja Krone, Claudia Wiedemer, Martina Stoian, Steffen Dost, Jochen Roller, Sophiensæle Berlin[12]
Sprecherin
2023: Augst/CahnDas zornige Schreiben (Hörspiel), Regie: Oliver Augst, DLF Kultur.
2014: John Birke/Oliver Augst: Alle Toten 2014 (Hörspiel), Regie: John Birke/Oliver Augst, DKultur/RBB/HR/Volksbühne Berlin.
↑Anna Fastabend: „Ich bin eine Spurensucherin”. In: spex.de. Piranha Media GmbH, 13. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2019; abgerufen am 25. April 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/spex.de
↑Dirk Wagner: Die Weltverbesserin. Süddeutsche Zeitung, 23. April 2019, abgerufen am 25. April 2019.