Später wurde Kautsky zurück in das KZ Buchenwald verlegt. Dort gehörte er neben Hermann Brill und Ernst Thape zu den Sozialdemokraten, die gemeinsam mit Kommunisten und christlichen Demokraten im Februar 1945 das Volksfrontkomitee Buchenwald bildeten. Er gehörte auch zu den Mitunterzeichnern des Buchenwalder Manifests.[1]
Kautsky wurde im April 1945 aus dem KZ Buchenwald befreit.
Nach Kriegsende lebte Kautsky von 1945 bis 1950 in Zürich. Er arbeitete in den Jahren 1950 bis 1958 nacheinander als Privatdozent an der Universität Graz und als Leiter der Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule in Graz. Kautsky trat der Sozialistischen Partei Österreichs bei. 1958 wurde Kautsky zum stellvertretenden Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein ernannt.
Er war außerdem Verfasser des Vorentwurfes des Parteiprogramms der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) im Jahre 1958 und einer der maßgeblichen Autoren des Godesberger Programms der deutschen Sozialdemokraten im Jahr 1959.
Zur Geschichte der Theorie vom fixen und zirkulierenden Kapital. In: Jahrbuch der Dissertationen der Philosophischen Fakultät Berlin 1919–1920. Berlin 1921, S. 169–175.
Wirtschaftsprobleme der Gegenwart. Gewerkschaftskommission Deutschösterreichs. Arbeit und Wirtschaft, Wien 1923.
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Im Zusammenhang ausgewählt und eingeleitet von Benedikt Kautsky. Kröner, Leipzig 1929
Reparationen und Rüstungen. Hess, Wien 1931.
Willst du Marxist werden? Kleiner Wegweiser durch die sozialistische Literatur. Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1933.
Deutschland und England vor dem Weltkrieg. Historische Parallelen. Thalia, Wien 1936.
Luise Kautsky zum Gedenken. Nachrufe von Friedrich Adler und Oda Lerda-Olberg. Berichte aus Amsterdam, Annie van Scheltema; aus Birkenau, Dr. med. Lucie Adelsberger; Briefe aus und über Buchenwald von Benedikt Kautsky. Willard, New York NY 1945.
Teufel und Verdammte. Erfahrungen und Erkenntnisse aus sieben Jahren in deutschen Konzentrationslagern. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1946.
als Hrsg.: Rosa Luxemburg: Briefe an Freunde. Nach dem von Luise Kautsky fertiggestellten Manuskript. Europäische Verlagsanstalt EVA, Hamburg 1950.
als Hrsg. und Bearbeiter: Friedrich Engels’ Briefwechsel mit Karl Kautsky (= Quellen und Untersuchungen zur Geschichte der deutschen und österreichischen Arbeiterbewegung, 1). 2., durch die Briefe Karl Kautskys vervollständigte Ausgabe von Aus der Frühzeit des Marxismus. Danubia, Wien 1955.
Nachwort zu: Otto Bauer: Einführung in die Volkswirtschaftslehre. Einleitung Ernst Winkler. Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1956
als Hrsg.: Karl Kautsky: Erinnerungen und Erörterungen (= Quellen und Untersuchungen zur Geschichte der deutschen und österreichischen Arbeiterbewegung. 3). Mouton, ’s-Gravenhage 1960.
Robert Bolz: Der Marxist Benedikt Kautsky. Zürich 1960.
Günther Chaloupek: Marxismus und Wirtschaftspolitik: Benedikt Kautsky als ökonomischer Theoretiker der Arbeiterkammer. In: Günther Chaloupek u. a.: Reformismus und Gewerkschaftspolitik. Leykam Verlag, Graz 2006, ISBN 3-7011-7573-X.