Als schweizerische Spezialität hat die BLT den Unterhalt an ihren Fahrzeugen komplett an die Industrie vergeben. Im Jahr 1980 wurde mit dem Rollmaterialhersteller Schindler einen Unterhaltsvertrag geschlossen,[2] der mit Schindler Waggon in Pratteln vor Ort über einen Produktionsstandort verfügte. Das mehrfach verkaufte und fusionierte Werk wurde aber 2005 von Bombardier Transportation als Herstellungswerk geschlossen. An Unterhaltsverträgen mit den Herstellern wird aber auch heute noch festgehalten.[3]
Am 7. Juni 2016 fusionierte die Bahngesellschaft mit der Waldenburgerbahn.[4]
Im Zuge der Rollmaterialerneuerung zur Bewältigung des stetig steigenden Passagierflusses wurden zusammen mit den BVB rund 60 neue Fahrzeuge ausgeschrieben. Der Beschaffungsentscheid fiel 2006 zugunsten der Neuentwicklung Tango von Stadler Rail aus. Um das Fahrzeug eingehend zu prüfen hinsichtlich Kundenfreundlichkeit sowie technischen und betrieblichen Aspekten, wurde die Lieferung einer Vorserie von vier Fahrzeugen an die BLT vorgeschrieben, die ab September 2008 ausgeliefert wurde. Nach einer gut einjährigen Versuchsphase mit positiven Ergebnissen wurde im November 2009 vom BLT Verwaltungsrat entschieden, dass die Bestellung von weiteren Fahrzeugserien ausgelöst wird. Die erste Hauptserie kam bis im Juli 2012 zur Auslieferung und umfasste 15 Fahrzeuge für die BLT. Die zweite Hauptserie wird ab 2014 zur Auslieferung kommen und wird nochmals 19 Fahrzeuge für die BLT umfassen. Die BVB haben, nachdem eigene Fahrgastbefragungen in Auftrag gegeben worden waren, in denen sich die Mehrheit für ein vollständig niederfluriges Fahrzeug ausgesprochen haben, den Vorvertrag für die gemeinsame Trambeschaffung mit der BLT aufgekündigt. Die Trambeschaffung der BVB wurde komplett neu ausgeschrieben. Die Ausschreibung der BVB im Wert von 300 Millionen Schweizer Franken wurde am 26. Januar 2011 lanciert[6] und der Verzicht auf die Tangos somit definitiv.
Um die neuen Fahrzeuge unterbringen zu können, wurde das Tram-Depot Hüslimatt vergrössert. Damit die neuen Fahrzeuge problemlos verkehren können, mussten auch diverse Haltestellen angepasst werden.
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 hat die BLT auf ihren Linien 10 und 17 die Taktverdichtung von zehn auf siebeneinhalb Minuten realisiert. Zu Spitzenzeiten (morgens und abends) verkehrt nun von Montag bis Samstag alle dreieinhalb Minuten ein Tram zwischen Ettingen im Leimental und der Haltestelle Theater.
Planungen
In den Jahren 2018 bis 2020 sollte beim Dorenbachviadukt in Basel eine Verbindungsstrecke zum Bahnhof Basel SBB gebaut werden, Margarethenstich genannt. Diese Strecke sollte auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2020 in Betrieb gehen und wäre von der Linie 17 in der Hauptverkehrszeit befahren worden.[7] In der kantonalen Volksabstimmung vom 24. September 2017 hat sich das Stimmvolk des Kantons Basel-Landschaft jedoch gegen das Projekt ausgesprochen, das somit nicht realisiert wird.[8] Der Direktor der BLT hat sich in der Folge überzeugt gezeigt, dass in 10 bis 15 Jahren wieder über ein ähnliches Projekt abgestimmt werde.[8]
Zwischen den Haltestellen Bottmingermühle und Binningen Schloss wurde die eingleisige Strecke auf Doppelspur ausgebaut um den Takt verdichten zu können.[9]
Bis 2028 soll eine Expresstramlinie im Birsigtal eingeführt werden, welche durch das Auslassen bestimmter Haltestellen fünf Minuten weniger für die Strecke Rodersdorf – Basel benötigen sollen.[10]
2021 wurde bekannt gegeben, dass die BLT 25 Fahrzeuge des Typs TINA von Stadler kaufen wird. Diese sollen ab Dezember 2023 die letzten Schindler-Kompositionen ersetzen, welche heute noch auf den Einsatzlinien 17 und E11 verkehren.[11]
2001 gebraucht übernommen, ehemals BVB 623, 633, 635, 636, 641, 643 und 658; 136 nach Katastrophenübung 2011 ausrangiert, restliche im August 2012 an die Straßenbahn Belgrad in Serbien verschenkt
noch durch die BEB beschafft, liefen zuletzt nur noch als geführte Triebwagen, Nummer 105 trug ab dem 40-jährigen Jubiläum der BLT wieder die originale Birseckbahn-Lackierung, alle Wagen 2016 nach Belgrad abgegeben
Be 4/6
109–115
07
SWP
1975–1976
liefen zuletzt nur noch als geführte Triebwagen, alle Wagen 2016 nach Belgrad abgegeben
Be 4/8
204, 206, 221–223, 250, 252
07
SWP
1981
ursprünglich Be 4/6, 1988 zum Achtachser mit niederflurigem Mittelteil ("Sänfte") erweitert; 250 nach Unfall 2011 ausrangiert, 204, 206, 221, 222, 223 und 252 wurden im August 2018 an die Straßenbahn Gotha verkauft. Die Triebwagen 204; 221–223 und 252 wurden aufgearbeitet, Tw 206 wurde als Ersatzteilspender verwendet, seine Verschrottung erfolgte im November 2024.
laufen nur noch als geführte Triebwagen, 201, 203, 205, 208, 214, 231, 233, 247 und 257 waren zeitweise Achtachser mit niederflurigem Mittelteil („Sänfte“), wurden aber wieder zurückgebaut
B 1316–1322, Schweizer Standardwagen, ehemals BVB B 1416–1422 (1961)
Seit dem 2. Dezember 2012 sind bei der BLT keine Anhänger mehr im Einsatz. Anschliessend wurde damit begonnen, den Motorwagen bei längeren Werkstattaufenthalten ihre nicht mehr benötigten Druckluftschläuche zu entfernen.
Dazu kommen zwölf Linienbusse der Autogesellschaft Sissach-Eptingen (AGSE) mehrheitlich vom Typ Mercedes Citaro verschiedener Unterbauarten, sowie ein Setra S315 NF und ein Mercedes Citaro O530 vom Transportbeauftragten Sägesser Reisen, Wintersingen.
Historische Fahrzeuge
Anlässlich der grundlegenden Sanierung der Strecken nach Dornach und Rodersdorf Ende der 1960er Jahre wurden die aus der Gründerzeit stammenden Fahrzeuge durch modernes Rollmaterial ersetzt. Einige ausgewählte Fahrzeuge blieben der Nachwelt erhalten, teilweise im Originalzustand oder als Dienstfahrzeuge. Weil die Baselland Transport AG nur sehr beschränkt in der Lage war, für den Erhalt und die Aufarbeitung der historischen Bahnfahrzeuge aufzukommen, dauerte es lange, bis die Triebwagen durch Dritte saniert werden konnten.
Im Eigentum der BLT
Alle vier Museumswagen der BLT wurden ursprünglich an die BEB geliefert, sind im Depot Hüslimatt untergebracht und betriebsfähig:
Art
Typ
Nummer
Baujahr
Hersteller
Bemerkungen
Motorwagen
Ce 2/2
04
1902
Bautzen / Alioth
1935 zum Ce 2/3 umgebaut, 2002 bei RJ Bahntechnik in Biel aus Teilen der Motorwagen Be 2/3 1+4 restauriert
Motorwagen
Ce 2/4
12
1916
SWS / BBC
2005 bei RJ Bahntechnik in Biel (Wagenkasten) beziehungsweise in der RhB-Werkstätte Landquart (Drehgestelle) restauriert
2012 holte der Verein Pro BTB ausserdem den BTB-Motorwagen 7, den Anhänger 52 sowie einen Güterwagen – der jetzt in einem privaten Garten steht – vom Écomusée d’Alsace nach Rodersdorf um sie aufzuarbeiten.
6) ehemals BTB K 136, ehemals SBB (Brünig) K 2019, ehemals JS (Brünig) K 10919
Literatur
Claude Jeanmaire: Die Entwicklung der Basler Straßen- und Überlandbahnen 1840–1969, Verlag für Eisenbahn und Straßenbahn, Basel 1969
Peter Willen: Strassenbahnen der Schweiz. Triebwagen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-280-00998-7
Claude Jeanmaire: Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Ein Fotobuch zur Modernisierung der Basler Strassenbahn 1945 bis 1982, Verlag für Eisenbahn und Straßenbahn, Basel 1984. ISBN 3-85649-045-0
Hansrudolf Schwabe, Rudolf Werder, Werner Heuberger, Paul Messmer, Rudolf Pleuler, Christian Siposs: BTB + BEB + TBA + BUeB = BLT, Baselland Transport AG, 100 Jahre öffentlicher Regionalverkehr in der Nordschweiz, Pharos-Verlag, Basel 1987, ISBN 3-7230-0222-6
Baselland Transport AG (BLT, Hrsg.), René Salathé: Geschichte und Gegenwart der Birseckbahn 1902–2002, ohne Verlag, Oberwil 2002
Baselland Transport AG (BLT, Hrsg.), René Salathé: Der 11er: die Erfolgsgeschichte einer Tramlinie, ohne Verlag, Oberwil 2007