Die heute evangelisch-lutherische Kirche wurde erstmals 1233 erwähnt. Die Ursprünge der Pfarrkirche reichen vermutlich bis ins 9. Jahrhundert zurück. Vermutlich errichteten die Franken an Stelle einer germanischen Kultstätte eine erste Holzkirche (siehe Geschichte Rödinghausens).[1]
Die ältesten Teile des ursprünglich romanischen Baus stammen aus dem späten 12. und dem 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil der Gotik umgebaut. Die Querhausarme wurden am Ende des 19. Jahrhunderts angefügt.[1]
Im Inneren sind ein wertvoller Holzschnitzaltar aus dem Jahr 1520 und ein Kruzifix von 1400 zu besichtigen. Weiterhin sind zwölf Apostelfiguren (ebenfalls um 1520) und eine Renaissance-Kanzel von 1588 zu erwähnen. Zum Besitz der Kirche gehört eine seltene Bibel in plattdeutscher Sprache, 1596 von Daniel Volderus herausgegeben.
Holzschnitzaltar von 1520
Kruzifix aus dem Jahr 1400
Bartholomäus, eine der zwölf Apostelfiguren von 1520
Seit dem 17. Jahrhundert ist für die Bartholomäuskirche ein dreistimmiges Geläut belegt. Die gegenwärtigen Glocken stammen aus dem Jahr 1922 und bestehen aus Stahlguss. Ein elektrisches Läutewerk wurde 1930 eingebaut, später wurde der eichene Glockenstuhl durch einen stählernen ersetzt.[4]
Rolf Botzet: Die Bartholomäuskirche in Rödinghausen. Eine kurze Beschreibung ihrer Geschichte und Kunstwerke. Rödinghausen 2003, ISBN 3-9801709-8-5.
Anton Doms: Grabungen zur mittelalterlichen Baugeschichte Westfalens: Rödinghausen, Kr. Herford, ev. Pfarrkirche St. Bartholomäus. In: Westfalen. Band43, 1965, S.133–136 (Bericht über die Ausgrabungen in der Kirche während der Restaurierung 1962).
↑ abRödinghausen, Ev. Bartholomäus-Kirche. In: Gustav Steinmann Orgelbau. Privatdruck, Vlotho o. J. (unpaginierte Loseblattsammlung von Orgeldispositionen als Supplement zur Festschrift von 1985).