Bahnstrecke Pruszcz Gdański–Łeba
Die Bahnstrecke Pruszcz Gdański–Łeba (Praust–Leba) ist eine Nebenbahnstrecke der Polnischen Staatsbahn (PKP) im Norden der Woiwodschaft Pommern. VerlaufDie Bahnlinie von Pruszcz Gdański nach Łeba verläuft von Südosten nach Nordwesten und verbindet die Region der südlichen Danziger Bucht mit der Ostseeküste. Sie durchzieht die Kaschubische Schweiz in den Kreisen Danzig, Kartuzy (Karthaus (Westpreußen)), Wejherowo (Neustadt (Westpreußen)) und Lębork (Lauenburg (Pommern)). Bis 1920 verband die Bahnstrecke die beiden preußischen Provinzen Westpreußen und Pommern. In Praust (heute polnisch: Pruszcz Gdański) stellte die Bahnlinie Anschluss her zur Hauptstrecke Danzig–Dirschau (–Königsberg), die heute ein Teilstück der heutigen Nord-Süd-Strecke Danzig–Warschau ist. In Altemühle (Stara Piła) bestand Anschluss von Danzig-Langfuhr (Gdańsk-Wrzeszcz), und in Glinsch (Glińcz) an die Strecke von Gdingen nach Berent (Westpreußen). In Lauenburg (Pommern) (Lębork) traf sie auf die Strecke Berlin–Stettin–Danzig. GeschichteAls erstes Teilstück der Bahnstrecke Pruszcz Gdański–Łeba wurde am 1. August 1886 der Abschnitt von Praust nach Glinsch (Glińcz) eröffnet, wenige Wochen später am 1. November 1886 wurde der Abschnitt von Glinsch nach Karthaus (Kartuzy) in Betrieb genommen. Am 1. November 1899 konnte der Abschnitt von Lauenburg (Pommern) (Lębork) nach Leba (Łeba) freigegeben werden, und es folgte am 4. Oktober 1905 der Lückenschluss zwischen Karthaus und Lauenburg. Infolge des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Grenzziehung zwischen Deutschland und Polen (Polnischer Korridor) erfolgte die Schließung des Streckenabschnitts zwischen Lauenburg und Kantrschin (polnisch Kętrzyno) am 28. Juni 1920. Die Schienen zwischen Nawitsch (polnisch Nawcz) und Kantrschin wurden demontiert, bis der Abschnitt 19 Jahre später wieder freigegeben wurde. Am 29. Mai 1994 wurde der Abschnitt von Pruszcz Gdański nach Kartuzy für den Personenverkehr geschlossen, drei Jahre später das Teilstück von Stara Piła nach Kartuzy auch für den Güterverkehr. Am 23. Juni 2000 folgte die Schließung der Strecke von Kartuzy nach Lębork für den Personenverkehr, am 24. März 2002 auch die Schließung des Abschnitts von Pruszcz Gdański nach Stara Piła für den Güterverkehr. Am gleichen Tag jedoch wurde das Teilstück von Stara Piła nach Kartuzy für den Güterverkehr wieder geöffnet. Von der insgesamt 134 Kilometer langen Strecke standen zwischenzeitlich nur noch der Abschnitt von Lębork nach Łeba (32 km) für den Gesamtverkehr und das Teilstück von Stara Piła nach Kartuzy (17 km) für den Güterverkehr offen. Zwischen Lębork und Łeba ist die Strecke seit 2001 auf 60 km/h ausgelegt, der Abschnitt von Stara Piła nach Kartuzy ist mit 30 bis 100 km/h befahrbar.[1] Der Personenverkehr auf der Strecke Lębork–Łeba findet nur noch in den Sommermonaten statt. Neben modernen klimatisierten Nahverkehrstriebwagen verkehren hier im Sommer (Stand 2017) auch täglich zwei durchgehende Nachtzug-Paare vom und nach dem Süden Polens (Endpunkte Katowice via Częstochowa und Łódź bzw. Wrocław via Zielona Góra). Am 1. Oktober 2015 wurde der Abschnitt von Glińcz (kein Halt) bis Kartuzy für den Personenverkehr wiedereröffnet, geplant ist eine Elektrifizierung auf diesem Abschnitt.[2] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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