Bahnstrecke Lyss–Solothurn

Lyss–Solothurn
Bahnstrecke Lyss–Solothurn zwischen Rüti bei Büren und Büren an der Aare
Bahnstrecke Lyss–Solothurn zwischen Rüti bei Büren und Büren an der Aare
Streckennummer (BAV):260 (Lyss–Busswil)
415 (Busswil–Büren an der Aare–Solothurn)
Fahrplanfeld:291
Streckenlänge:24,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Strecke
aus Bern und aus Kerzers
Bahnhof
Lyss
Bahnhof
101,8 Busswil
Abzweig geradeaus und nach links
nach Biel/Bienne
Haltepunkt / Haltestelle
99,2 Dotzigen
Kopfbahnhof Streckenende
95,7 Büren an der Aare
Brücke (Strecke außer Betrieb)
94,2 Hauptstrasse 22 (Brücke sanierungsbedürftig)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Rüti bei Büren
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
91,0 Arch
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
88,2 Leuzigen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
84,2 Lüsslingen
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Burgdorf
Abzweig geradeaus und von links
von Biel/Bienne und von Moutier
Bahnhof
80,3 Solothurn
Strecke
nach Olten

Die Bahnstrecke Lyss–Solothurn ist eine normalspurige Bahnstrecke in der Schweiz. Auf dem Abschnitt Büren an der AareSolothurn ist der Bahnverkehr eingestellt. Die Infrastruktur gehört den SBB, während die BLS für den planmässigen Personenverkehr zuständig ist.

Geschichte

Eröffnung

Das erste Teilstück der Strecke, zwischen Lyss und Busswil, wurde 1864 eröffnet, als die Bernische Staatsbahn diese als Teil der heutigen Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern dem Verkehr übergab, die zu Eröffnungszeiten Teil der Staatsmagistrale La Neuveville–Biel–Bern–Langnau war. Ende des Jahres 1876 ging zeitgleich mit der Gäubahn von Olten nach Solothurn die Strecke Busswil–Solothurn in Betrieb.[1][2] Oftmals wird die Strecke Lyss–Solothurn dem gemeinsamen Eröffnungsdatum wegen auch zur Gäubahn gezählt, was aber umstritten ist, da die Züge stets nach Herzogenbuchsee durchgebunden wurden.

Verstaatlichung, Unfall 1929

1902 gelangte die Strecke in Besitz der SBB, seit 2004 ist nach einem grossen Tausch Regional- gegen Fernverkehr im Raum Bern aber die BLS für den Verkehr auf der Strecke zuständig.

Am 9. September 1929 stiess bei Lüsslingen ein leerer Militärextrazug wegen eines Missverständnisses über den Ort der Zugskreuzung mit einem Personenzug zusammen, wodurch etwa 70 Personen verletzt wurden.[3]

Stilllegung Büren–Solothurn

1994 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Büren an der Aare–Solothurn stillgelegt und auf Busbetrieb umgestellt, weil die Frequentierung in den Augen der SBB unbefriedigend war. Die Fahrleitung ist zurückgebaut, die Gleise aber sind bis auf eine kurze Ausnahme im Bahnhof Büren vollständig vorhanden. Genutzt wird die Strecke noch von Solothurn bis Arch für Anschlussfahrten, durch die Montierung von zwei festen Prellböcken und den kurzen fehlenden Gleisabschnitt im Bahnhof Büren ist jedoch kein durchgehender Betrieb mehr möglich. Offiziell stillgelegt wurde der Streckenabschnitt vom Bund im Jahre 2003.[4] In diesem Jahr wurde auch der Prellbock in Büren gebaut, welcher das Streckenende aus Richtung Lyss markiert. Der Verein Dampfbahn Bern führte seither auf dem stillgelegten Abschnitt von Büren nach Solothurn öffentliche Sonderfahrten mit Dampfzügen durch.[5] Da aber bei einer Überprüfung der Unterführung der Hauptstrasse 22 am Dorfeingang von Büren festgestellt wurde, dass die Eisenbahnbrücke in einem schlechten Zustand ist, ist dies seit 2016 nicht mehr möglich: Die SBB sind an einer Sanierung nicht interessiert und der Verein Dampfbahn Bern hat nicht das nötige Geld, um die anfallenden Kosten von mehreren 100'000 Franken zu tragen.[6]

Während der Kanton Solothurn die Umstellung wegen der besseren Erreichbarkeit der Busse von den Dörfern aus begrüsste, legten der Kanton Bern und der Verkehrsclub der Schweiz gegen die anfänglich vorübergehende Umstellung Beschwerde ein. Der von beiden Institutionen herausgearbeitete Vorschlag bestand darin, die Strecke der Oensingen-Balsthal-Bahn von Oensingen via Gäubahn über Solothurn und Büren nach Lyss zu verlängern.

Verkehr

Zur Eröffnungszeit wurden die Züge zur Bahnstrecke Solothurn–Herzogenbuchsee durchgebunden. Nachdem diese zur Ausbaustrecke Solothurn–Wanzwil ohne Regionalverkehr umgebaut wurde, ist der Zuglauf nicht mehr möglich. Stattdessen führt die BLS stündlich Regionalzüge zwischen Büren und Lyss, mit Zusatzzügen zu den Hauptverkehrszeiten. In Lyss besteht Anschluss an die InterRegio 65-Züge nach Biel und Bern sowie auf den Regio nach Kerzers.

Wissenswertes

  • Im Bahnhof Büren gibt es nur ein Gleis, aber zwei Prellböcke: Der eine bildet das Ende der Bahnstrecke aus Kerzers–Lyss, der andere befindet sich in entgegengesetzter Richtung von Solothurn her nur wenige Meter von demjenigen aus Lyss entfernt.[7] Zwischen den beiden Prellböcken befinden sich keine Schienen mehr, sondern nur der Zugangsweg zum Perron.
  • Aus sicherungstechnischen Gründen kann sich auf der Strecke Busswil–Büren (inkl. Bahnhof Büren) jeweils nur ein Zug aufhalten.
  • Der Streckenabschnitt Solothurn – Büren gilt heute als verlängertes Bahnhofgleis des Bahnhofs Solothurn. Die Züge verkehren reglementarisch nicht auf einer Strecke, sondern als Rangierfahrt in einem Bahnhof (Vmax 30 km/h).[8]

Einzelnachweise

  1. Bahnlinie Solothurn - Lyss 1876. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bauservice-public.ch auf: bauservice-public.ch
  2. Bahnstrecke Biel/Bienne – Olten. auf: schienenverkehr-schweiz.ch
  3. Ergebnisse der Unfallstatistik der dritten fünfjährigen Beobachtungsperiode 1928–1932. (PDF, 2.5 MB) Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, abgerufen am 18. Oktober 2013.
  4. Bahnstrecken Etzwilen – Ramsen und Büren a. A. – Solothurn offiziell stillgelegt. (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive)
  5. Öffentliche Fahrten. Verein Dampfbahn Bern, archiviert vom Original am 19. Juli 2014; abgerufen am 28. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dbb.ch
  6. Sicherheit nicht gewährleistet: Dampftag findet nicht mehr statt, in Solothurner Zeitung, 19. Mai 2015
  7. Ein eisenbahntechnisches Kuriosum.@1@2Vorlage:Toter Link/w1.siemens.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,5 MB) In: Panorama. 2/2008, S. 18f.
  8. SBB Reglement G-32535 Solothurn 190401 örtliche Besonderheiten
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