Bahnstrecke Budapest–Lajosmizse
Die Bahnstrecke Budapest–Lajosmizse ist eine nicht elektrifizierte und eingleisige Regelspurstrecke in Ungarn. Sie führt von der Hauptstadt Budapest über Gyál im Komitat Pest nach Lajosmizse im Komitat Bács-Kiskun. Geschichte1888 gründete sich die Lokalbahngesellschaft Budapest-Lajosmizsei HÉV zum Bau einer Eisenbahn von Budapest nach Lajosmizse,[6] beginnend an der Ladestelle Kőbánya-Szentlőrinczi átrakodó[7] an der 1847 eröffneten Bahnstrecke Budapest–Szolnok. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau der Strecke begonnen, sodass sie am 8. Juli 1889[7] eröffnet werden konnte. 1903 schloss sich die Gesellschaft mit der Kecskemét-Tiszaug HÉV zur Budapest-Tiszai HÉV zusammen. Erst 1905 wurde von Kecskemét her eine Fortführung der Strecke durch die Kecskemét-Lajosmizse-Kerekegyháza HÉV gebaut, welche daraufhin ebenfalls mit ihrer Flügelbahn Hetényegyháza–Kerekegyháza der Budapest-Tiszai HÉV beitrat. Innerhalb von Budapest bestanden drei höhengleiche Kreuzungen mit anderen Bahnstrecken: der Lokalbahn und späteren Budapester Straßenbahn nach Pestszentlőrinc, der anfänglichen Güterbahn zur Mülldeponie Cséry-telep und späteren Straßenbahn nach Pestszentimre felső sowie der strategischen Verbindungsbahn „Burma-vasút“, die die Bahnstrecken Budapest–Beograd und Budapest–Szolnok unter Umgehung der Budapester Innenstadt miteinander verknüpfte. Heute existiert nur noch die Kreuzung mit der Straßenbahn nach Pestszentlőrinc, welche sich innerhalb des Bahnhofes Kispest befindet. Zum Zeitpunkt der Streckeneröffnung betrug die Fahrzeit zwischen Budapest und Lajosmizse über vier Stunden, Ende der 1920er Jahre etwa drei Stunden. Ab 1934 verkürzte sich die Reisezeit auf zweieinhalb Stunden, heute benötigt man aufgrund der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 60 km/h noch zwei Stunden von Budapest-Nyugati nach Lajosmizse.[7] Ein Ausbau für höhere Geschwindigkeiten sowie die Elektrifizierung der Strecke sind geplant.[8] BetriebAuf der Strecke verkehren stündlich Personenzüge als Linie S21 zwischen Budapest-Nyugati und Lajosmizse. An Wochenenden verkehren vier Zugpaare weiter bis Kecskemét.[9] Eingesetzt werden Dieseltriebwagen der MÁV-Baureihe 416 sowie Wendezüge mit Diesellokomotiven der MÁV-Baureihe M41.[10] Zwischen 2009 und 2020 kamen Triebwagen der MÁV-Baureihe 426 zum Einsatz, von Mitte der 1990er Jahre bis 2001 verkehrten auch Wendezüge mit der MÁV-Baureihe MDmot.[6] Das größte Reisendenaufkommen herrscht zwischen Budapest und Ócsa, auch der restliche Abschnitt bis Lajosmizse dient dem Berufsverkehr. Schwächer ist dagegen die Auslastung sowie das Nahverkehrsangebot auf der fortführenden Strecke nach Kecskemét. Güterverkehr findet überwiegend nach Lajosmizse statt, wo mehrmals pro Woche Holz verladen wird.[6] In Táborfalva besteht zudem eine Anschlussbahn für einen Militärstützpunkt. VerlaufDie Strecke verläuft vom 1907 eröffneten Bahnhof Kőbánya-Kispest im X. Budapester Bezirk zunächst nach Südwesten durch den XIX. Bezirk und anschließend nach Südosten durch den XVIII. Bezirk. Weiter führt sie in südöstlicher Richtung durch das Komitat Pest über Gyál, Ócsa, Ócsa, Örkény und Táborfalva in das Komitat Bács-Kiskun nach Lajosmizse, wo sie auf die Strecke von Kecskemét trifft. Der ursprüngliche Streckenbeginn war die Ladestelle Kőbánya-Szentlőrinczi átrakodó. Später wurde die heute stillgelegte Güterverbindungsbahn Ferencváros–Kőbánya-Kispest über den Güterbahnhof Kőbánya-Hizlaló in die Kilometrierung der Strecke mit einbezogen.[11] WeblinksCommons: Bahnstrecke Budapest–Lajosmizse–Kecskemét – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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