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Im Eisenbahnwesen versteht man unter einer Verbindungskurve, einer Verbindungslinie, einem Verbindungsbogen oder einer Verbindungsschleife ein kurzes Streckenstück, das bei zwei zusammentreffenden oder kreuzenden EisenbahnstreckenZügen eine zusätzliche Übergangsmöglichkeit von einer Strecke auf die andere bietet. Das Zusammentreffen der Strecken erfolgt häufig innerhalb eines Bahnhofs, wobei die Verbindungskurve normalerweise außerhalb des Bahnhofs gelegen ist. Beginn und Ende der Verbindungskurve können auch Abzweigstellen bilden. In der Regel wird der Bahnhof von den Zügen, die die Verbindungskurve nutzen, nicht durchfahren. Insofern stellt die Verbindungskurve die einfachste und häufigste Form einer Umgehungsbahn dar.
Diese Verbindungskurven dienen zum Beispiel bei Strecken, die aus der gleichen Himmelsrichtung in einem Bahnhof zusammenlaufen, dazu, einen Fahrtrichtungswechsel der Züge im Bahnhof und das damit zumeist verbundene zeitaufwändige Umsetzen der Lokomotive an das andere Zugende zu vermeiden. Bei Kopfbahnhöfen führen sie Güterzüge und andere durchfahrende Züge am Bahnhof vorbei. Bei Turmbahnhöfen dienen Verbindungskurven zum Übergang zwischen den planfrei kreuzenden Strecken. Dabei gibt es die Fälle, dass Züge, die die Verbindungskurve nutzen, sowohl den oberen als auch den unteren Bahnhofsteil nacheinander, nur einen Bahnhofteil oder keinen der beiden Bahnhofsteile durchfahren müssen.
Verbindungskurven sind häufig aufgrund veränderter Verkehrsströme gebaut worden. Vielfach sind oder waren sie für Umleitungen bei Streckensperrungen bestimmt. Dies galt insbesondere im Zusammenhang mit Kriegszerstörungen. Oft wurden sie aus strategischen Gründen vorsorglich angelegt, wobei hier zumeist die Umgehung großer Eisenbahnknoten oder aufwändiger Brücken im Falle der Zerstörung ermöglicht werden sollte.
Die Berliner Kurve ist eine 4,9 km lange Eisenbahnstrecke östlich der nordhessischen Kleinstadt Bebra. Die zweigleisige, elektrifizierte Verbindungskurve ermöglicht eine direkte Fahrt von der aus Eisenach kommenden Bahnstrecke Halle–Bebra in südwestlicher Richtung auf die Bahnstrecke Bebra–Fulda.
Über die Verbindungskurve Weißig–Böhla bei Dresden werden zur verkehrlichen Entflechtung Fern- und schnelle Güterzüge von der Bahnstrecke Leipzig–Dresden auf die Bahnstrecke Berlin–Dresden geführt. Fernzüge fahren nach etwa 13 Kilometern, wo sich die beiden Strecken nach einem parallelen Verlauf kreuzen, wieder auf der Bahnstrecke von Leipzig Richtung Dresden weiter.
In der Schweiz wurde 1940 die „Kriegsschleife“ zwischen Rothrist und Zofingen erstellt, um den KnotenpunktOlten gegebenenfalls umfahren zu können. Seit 2004, nach dem Neubau der Strecke Mattstetten-Rothrist Bahn 2000 wird diese Strecke auch fahrplanmäßig von InterCity-Zügen Bern-Luzern befahren.