Badra
Badra ist ein Ortsteil der Gemeinde Kyffhäuserland im thüringischen Kyffhäuserkreis. GeografieBadra liegt etwa fünf Kilometer westlich des Kyffhäusers, nördlich des östlichen Teils der Windleite und östlich des nordwestlichen Teils des gleichen Höhenzugs, welche durch die Straße zwischen Sondershausen und Badra, d. h. dem Schersental in zwei Teile geteilt wird. Das bedeutet, dass der Kyffhäuser sich im Osten, die Windleite sich im Süden und Westen von Badra befindet. Im Norden erheben sich die Karstberge der Badraer Schweiz, unter der sich die Numburghöhle befindet. Diese Anhöhe bildet die Wasserscheide zwischen dem Badraer Bach und der Helme. Badra selbst befindet sich im Einzugsgebiet des Badraer Bachs, der mitten durchs Dorf fließt; das zu Badra gehörende Gut Schersen im Südwesten dagegen im Einzugsgebiet des Schersentales, das zum Wipper-Einzugsgebiet gehört. Helme, Badraer Bach und Wipper sind Teil des Unstrut-Einzugsgebiets. In Norden befindet sich das ehemalige Vorwerk Numburg, welches zum Teil vom Helmestausee Kelbra überflutet ist. Der nördliche Teil der Badraer Gemarkung mit einem Teil der Fläche des Stausees Kelbra ragt somit in das Helme-Einzugsgebiet hinein. Auch der Bootshafen und der Campingplatz des Stausees gehören zur Gemarkung Badra. Dort befindet sich auch die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Umliegende OrtschaftenDas oben genannte ehemalige Vorwerk Numburg befindet sich im Norden Badras. Hier stehen noch zwei Häuser und eine Scheune, die nicht vom Stausee überflutet worden sind und vom Naturschutz genutzt werden. Weiter nördlich erstreckt sich die Fläche des Stausees Kelbra, dahinter befindet sich die Ortschaft Berga (Kyffhäuser) als nächste Gemeinde im Norden Badras. Dort befindet sich auch der nächste Bahnhof. Nordöstlich liegt die Stadt Kelbra (Kyffhäuser), im Osten Steinthaleben, im Südosten Bendeleben, im Süden erstreckt sich der Bendeleber Forst, der einen großen Teil der östlichen Windleite ausmacht und zum Gemeindegebiet Bendebebens zählt. Die nächste Ortschaft südlich Badras ist Hachelbich, obwohl keine gemeinsame Gemeindegrenze zu ihr vorhanden ist. im Südwesten Badras befindet sich die Kreisstadt Sondershausen etwa sieben Kilometer entfernt von Badra. Im Westen erstreckt sich der westliche Teil des Gebirgszugs der Windleite, dort liegt das zu Badra gehörende Gut Schersen. Im Nordwesten befinden sich die Ortschaften von Auleben, Hamma und Görsbach. VerkehrsverbindungenBadra liegt an der Landstraße L1040 / L234, die die Städte Sondershausen im Südwesten mit Kelbra im Nordosten verbindet. Badra liegt etwa auf halbem Weg zwischen beiden. Nach Steinthaleben und Auleben existieren Fahrwege, die ganzjährig mit dem Auto befahrbar sind. Die Straße nach Steinthaleben ist Ende der 1990er Jahre erstmals asphaltiert worden, die Straße nach Auleben nicht, ist aber befahrbar und wird auch regelmäßig genutzt. Nördlich der Ortschaften Görsbachs, Bergas und Rosslas befindet sich die Bundesautobahn 38 Leipzig-Göttingen. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Sondershausen West[1] und Berga-Kelbra.[2] Im Offentlichen Busverkehr ist Badra regelmäßig mit der Kreisstadt Sondershausen verbunden, mit Kelbra nur zweimal am Tag über die Linie 461 der Regionalbus GmbH.[3] NaturschutzgebieteDer Ort ist vom Naturpark Kyffhäuser (305 km²) umgeben, welcher sich wiederum einen Teil des Geoparks Kyffhäuser (833 km²) bildet. Rings um Badra befinden sich die folgenden FFH (Flora-Fauna-Habitad)-2000 Gebiete, alle im Inneren der oben genannten Parks: Im Norden und Nordosten des Ortes erstreckt sich das große Flora-Fauna-Habitat-(FFH-2000)-Gebiet Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Solwiesen (4632-302) mit 3382 ha, das sich weitgehend überlappende FFH-Gebiet Kyffhäuser – Badraer Schweiz – Helmestausee (4531-403) mit 3781 ha, und seinem dazugehörigen FFH-Gebiet Helmestausee Berga-Kelbra (4531-401) mit 784 ha. Innerhalb dieser beiden großen sich weitgehend überlappenden FFH-Gebiete sind mehrere ältere Naturschutzgebiete vor allem die Gipskarstberge der Badraer Lehde und Bardraer Schweiz (seit 1928) zusammengefasst und erweitert worden. Hier zu erwähnen sind das Naturschutzgebiet Schlossberg-Solwiesen mit der Nummer 165 423, einer Fläche von 5,415 km², zu dem auch die Badraer Schweiz gehört, und sich auf den nördlichen Teil der Gemarkung Badra und den östlichen Teil der Gemarkung Auleben erstreckt, das die Badraer Schweiz, westliche Teile des Kelbraer Stausees, die Salzwiesen mit seltenen Halophyten unterhalb (nördlich) und die Karsthöhen oberhalb (südlich) der Taternlinde mit den Hühnengräbern einschließt, Weite Teile dieses Gebietes wurden bereits seit 1828 als Naturschutzgebiet deklariert. Dazu kommt auch das östlich von Badra gelegene NSG Badraer Lehde-Großer Eller mit 0,819 km² und der Nummer 162 322. Zu den oben genannten FFH-Gebieten sind weitere ältere Naturschutzgebiete im Kyffhäuserwald dazugekommen. Im Süden des Ortes über die östliche Windleite erstreckt sich das neue FFH-Gebiet Dickkopf – Bendeleber Forst – NSG Gatterberge (4631-301) mit 1226 ha, welches vor allem als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist. Ein großer Teil dieses Gebiets, vor allem die Wälder im Süden Badras sind derzeit von Truppenübungsplatz Sondershausen eingenommen worden, einschließlich des Feuchtgebietes um den Segelteich herum.[4] Der gesamte Stausee Kelbra mit den Feuchtwiesen und Hochwasserbecken westlich des Stausees, einschließlich der Salzwiesen um den Solequellen herum ist seit 1978 als internationales Ramsar Schutzgebiet Nummer 176 ausgewiesen worden. und überlappt sich mit den oben ausgewiesenen FFH-Gebieten, wo diese mit dem entsprechenden Feuchtgebiet übereinstimmen. GeschichteBadra wurde als sächsisches Pfalzgut Heinrichs des Löwen im Mai 1197 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Der Ort war seit 1356 im Besitz des Hauses Schwarzburg. Die Kirche in Badra wurde im Jahr 1721 erbaut. Bis 1918 gehörte der Ort zur Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen. Das seit 1928 bestehende Naturschutzgebiet „Badraer Schweiz“ zeigt eine schützenswerte Steppenflora. Der Ort wurde um den 11. April 1945 von US-Truppen besetzt und Anfang Juli, wie ganz Thüringen, an die Rote Armee übergeben. Am 31. Dezember 2012 schloss sich die Gemeinde Badra mit weiteren Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Kyffhäuser zur Gemeinde Kyffhäuserland zusammen.[6] EinwohnerentwicklungEntwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Badra (31. Dezember):
Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerke
Naturdenkmäler
Wirtschaft und InfrastrukturBereits in der DDR-Zeit war der Stausee Kelbra ein beliebtes Ausflugsziel, er dient auch als Wasserreservoir. VerkehrDurch Badra führt die Landesstraße von Sondershausen nach Kelbra. PartnerschaftEs besteht eine Partnerschaft mit Elbingerode am Harz.[9] Andere Ortschaften mit dem Namen BadraDer Name „Badra“ ist weltweit verbreitet, sowohl als Nachname[10], vor allem in Ägypten, Indien und Indonesien, als auch für Ortschaften. Hier einige Ortschaften mit dem Namen „Badra“:
Partnerschaftliche Verbindungen zu diesen Ortschaften sind nicht bekannt. Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Badra – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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