Audouinella (deutschSchwarze Pinselalge,[2][3]englisch kurz als black algae,[4]black brush algae, aber auch black beard algae, BBA, genannt) ist eine weit verbreitete Gattung von Rotalgen, die in Meeres- und Süßwasserumgebungen vorkommt.[5]
Sie ist in Aquarien besonders lästig, da die meisten algenfressenden Fische und Wirbellosen sie meiden.[6]
Unter den Rotalgen werden die Arten der beiden Gattungen Audouinella und Rhodochorton nicht-taxonomisch auch als Pinselalgen bezeichnet.[2][3]Audouinella ist (trotz der engl. Bezeichnung als black beard algae) zu unterscheiden von der Gattung Compsopogon, die zu einem anderen Zweig der Rotalgen gehört und deren Mitglieder deutsch „Bartalgen“ genannt werden.[7]
Die Schreibweise Audouinella hat sich gegenüber dem ursprünglichen Auduinella durchgesetzt.[9]
Beschreibung
Die Audouinella-Arten sind nicht alle schwarz – sie wachsen als kleine Büschel roter, brauner oder schwarzer haarähnlicher Fäden (Filamente) auf jeder festen Oberfläche – am besten im Süßwasser an den Rändern langsam wachsender Blätter.
Ihre Thalli bestehen aus einachsigen Fäden, die typischerweise in dichten Büscheln wachsen und deren Enden oft wie längliche „Haare“ erscheinen.[5][9]
Diese aufrechten Fäden bestehen aus zylindrischen Zellen mit einseitigen, gegenüberliegenden oder abwechselnden Verzweigungen.
An der Basis gibt es dagegen rhizoidale Auswüchse (d. h. in derArt von Wurzelhaaren).[9]
Zusammen mit Arten der Gattung Rhodochorton werden diese Algen daher nicht-taxonomisch auch als Pinselalgen bezeichnet.[2][3]
Die geschlechtliche Fortpflanzung geschieht durch farblose Spermatangien (die männlichen Gameten produzierend) und Carpogonien (weiblichen Gameten).[9]
Ökologie
Audouinella-Arten sind in der Regel tolerant gegenüber starker Verschmutzung und Übersäuerung und ernähren sich von gelöstem Phosphaten und Nitraten.
Die Gattung befällt gerne Aquarien;[6][3][2] in natürlichen Ökosystemen findet man sie auch in unverschmutzten Gewässersystemen.[8]
In Aquarien
Zwar möchten Aquarienbesitzer das Wachstum der schwarzen Pinselalgen meist unterbinden, das Wachstum bestimmter Audouinella -Arten kann aber auch erwünscht sein (Kultivierung).
Das Wachstum kann durch Variation der Kohlendioxid-Konzentration im Wasser gesteuert werden: Hohe CO2-Konzentrationen hemmen, begrenzte Konzentrationen förden das Wachstum der Algen.[2][10]
Tests auf Keimung und neues Wachstum unter Verwendung der Düngemittel Nitrat (NO3) und Phosphat (PO4) waren auch nach zehn Jahren Beobachtung negativ. Auch wenn noch andere mögliche Mittel zur Förderung des Wachstums existieren, ist nach Praxistests von Aquarianern die Anpassung der CO2-Konzentration die konsequenteste Methode.
Audouinella boweri(Murray & E. S. Barton) Hamel, 1925(A,W)
Audouinella callithamnionoides(Nakamura) Garbary, 1979(W) [Audouinella callithamnioides(Nakamura) Garbary, 1979(A)] – in der AlgaeBase ein Synomy für Rhodochorton callithamnioidesNakamura 1944(A)
Audouinella macrospora(Wood) Sheath & Burkholder 1985(N) [Chantransia macrosporaH. C. Wood, 1873(N)] – in der AlgaeBase ein Synonym für Batrachospermum macrosporumMontagne 1850(A)
Audouinella scopulataS. Skinner & T. J. Entwisle, 2001(A,W)
Audouinella serpens(Israelson) Sheath ex Kumano, 2002(A,W)
Audouinella sinensisC. C. Jao 1940(N) [Chantransia sinensis(Jao) Starmach 1977(N)] – in der AlgaeBase ein Synonym für Pseudochantransia sinensis(C. C. Jao) F. D. Ott 2009(A)
↑ abcJohn Marinus Huisman: Marine plants of Australia. UWA Publishing, 2000, ISBN 978-1-876268-33-6, Australian Government: Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water (DCCEEW): Marine Plants of Australia (dcceew.gov.au), S.28 (300) (englisch, google.com [abgerufen am 28. November 2024]).
↑
Sophia Barinova: Diversity, Ecology and Survivor of Freshwater Red Algae in Israel. In: Natural Resources and Conservation, Band 1, Nr. 2, September 2013, S. 21–29; doi:10.13189/nrc.2013.010201, ResearchGate:351401773 (englisch). Siehe Fig. 4: Audouinella hermannii.