Er selbst diente nach dem Besuch des George Watson’s College als Second Lieutenant im 3. (Miliz-)Bataillon der Highland Light Infantry und nahm zwischen 1901 und 1902 am Zweiten Burenkrieg teil, wobei er für seine militärischen mit der Territorial Decoration (TD) ausgezeichnet wurde und 1902 zum Lieutenant befördert wurde. Er absolvierte ein Studium der Medizin und Chirurgie an der University of Edinburgh und schloss dieses 1903 mit einem Bachelor of Medicine (M.B.) sowie einem Bachelor of Surgery (Ch.B.) ab. 1905 wurde er zum Captain der Queen’s Rifle Volunteer Brigade der Royal Scots (Lothian Regiment) befördert.[6] Er lehrte zwischen 1906 und 1909 als Assistenzprofessor für Anatomie an der University of Edinburgh und erwarb 1908 zudem einen Doktor der Medizin (M.D.) an dieser Universität. 1909 wurde er Fellow der Royal Society of Edinburgh (FRSE) und lehrte daraufhin von 1909 bis 1913 als Professor für Anatomie an der University of Edinburgh, ehe er zwischen 1913 und 1914 als Professor für Anatomie an der McGill University in Montreal unterrichtete.[7]
Erster Weltkrieg, Minister und Unterhausabgeordneter
Im Zuge einer Regierungsumbildung löste Geddes am 4. November 1918 William Hayes Fisher als Minister für Kommunalverwaltung (President of the Local Government Board) und behielt dieses Amt bis zu seiner Ablösung durch Christopher Addison am 10. Januar 1919.[10] Im Rahmen einer neuerlichen Kabinettsumbildung übernahm er wiederum am 10. Januar 1919 von Christopher Addison den Posten als Minister für den Wehrdienst und Wiederaufbau (Minister of National Service and Reconstruction) und behielt diesen bis zur Abschaffung des Amtes am 19. Dezember 1919.[11] Als Nachfolger von Sir Albert Stanley wurde er schließlich in der Regierung Lloyd George am 26. Mai 1919 Handelsminister (President of the Board of Trade) und hatte dieses Ministeramt bis zum 19. März 1920 inne, woraufhin Sir Robert Horne ihn ablöste.[12][13]
Botschafter in den USA und Oberhausmitglied
Nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett löste Sir Auckland Geddes 1920 Edward Grey als Botschafter in den Vereinigten Staaten ab und hatte dieses diplomatische Amt bis zu seiner Ablösung durch Esmé Howard 1924 inne. Zugleich war er zwischen 1921 und 1922 Mitglied der Delegation bei den Verhandlungen zum Washingtoner Flottenabkommen, ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen den wichtigsten Alliierten des Ersten Weltkriegs, in dem vereinbart wurde, ein Wettrüsten durch die Begrenzung des Flottenbaus zu verhindern. Er unterzeichnete ferner am 6. Februar 1921 den Vertrag in Bezug auf die Nutzung von U-Booten und Schadgasen in der Kriegführung. Für seine langjährigen Verdienste wurde er 1922 auch zum Knight Grand Cross des Order of St Michael and St George (GCMG) geschlagen. Nach seiner Rückkehr aus den USA fungierte er 1924 zunächst als Vorsitzender der Königlichen Kommission für Lebensmittelpreise (Royal Commission on Food Prices) und im Anschluss zwischen 1924 und 1947 als Vorsitzender der Rio Tinto Corporation, ein börsennotiertes Bergbauunternehmen mit Doppelsitz in London und Melbourne.[7]
Am 28. Januar 1942 wurde Geddes als Baron Geddes, of Rolvenden in the County of Kent, in den erblichen Adelsstand der Peerage of the United Kingdom erhoben und dadurch Mitglied des Oberhauses (House of Lords), dem er bis zu seinem Tod am 8. Januar 1954 angehörte.[14]
Auckland Geddes heiratete am 8. September 1906 die US-Amerikanerin Isabella Gamble Ross († 1962). Aus dieser Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor. Der älteste Sohn Ross Campbell Geddes (1907–1975) erbte bei seinem Tod 1954 den Titel als 2. Baron Geddes und wurde damit Mitglied des Oberhauses.[15] Der zweitälteste Sohn Alexander Campbell Geddes (1911–1972) diente als Lieutenant-Colonel der Royal Artillery und war später Verwaltungsbeamter und Wirtschaftsmanager.[16] Die einzige Tochter Margaret Campbell Geddes (1913–1997) war die Ehefrau von Ludwig von Hessen und bei Rhein (1908–1968) und Adoptivmutter von Moritz von Hessen (1926–2013).[17] Der zweitjüngste Sohn John Reay Campbell Geddes (1915–1978) war unter anderem Mitglied des Rates der British Scientific Instrument Research Association,[18] während der jüngste Sohn David Campbell Geddes (1917–1995) Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes war.[19]
Veröffentlichungen
Despatch from H. M. Ambassador at Washington reporting on conditions at Ellis Island Immigration Station, London 1923
Despatch from His Majesty's ambassador at Washington enclosing a memorandum on the subject of the effects of prohibition in the United States, London 1925
First report of the Royal commission on food prices with Minutes of evidence and Appendices, London 1925
The forging of a family. A family story studied in its genetical, cultural, and spiritual aspects, and a testament of personal belief founded thereon, London 1952