Außer der Schleifmühle
Die Straße Außer der Schleifmühle ist eine historische Straße in Bremen im Stadtteil Bremen-Mitte, Ortsteil Ostertor. Sie führt stadtauswärts in West-Ost-Richtung von der Straße An der Weide/Am Dobben zur Bismarckstraße. Die Querstraßen wurden benannt als Am Dobben nach einem Gewässer, Rembertistraße nach dem Erzbischof von Bremen Rembert (Rimbert, 830–888), Friedenstunnel, Parkallee nach dem angrenzenden Bürgerpark, Schleifmühlenweg nach dortigen früheren Schleifmühle und Dobbenweg nach dem Weg am Gewässer Dobben; ansonsten siehe beim Link zu den Straßen. GeschichteNameDie Straße erhielt den Namen nach der Schleifmühle, die hier seit dem 15. Jahrhundert stand. Am 25. Juli 1459 erhielt Johann Runge vom Bremer Rat die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer wasserbetriebenen Schleifmühle. Sie entstand in der Nähe des Steinturmes (Steenthorn), der seit 1309 mit dem Pagenturm (Pagenthorn) Vorposten der Bremer Stadtbefestigung war. 1686/89 wandelte ein holländischer Müller sie zu einer Walkmühle um. Um 1725 wurde die Mühle abgebrochen, vermutlich aufgrund der Beschwerden der Bauern wegen der zu großen Wassermengen, welche die angrenzenden Wiesen und Felder überfluteten. EntwicklungDer Ortsteil Ostertor entwickelte sich erst nach 1849, als die Bremer Torsperre aufgehoben wurde und die Vorstadtbürger das gleiche Bürgerrecht wie die Altstadtbürger erhielten. Mit dem Ausbau der Schwachhauser Heerstraße wurde auch diese Straße verstärkt frequentiert. Bis um 1910 war die städtische Bebauung an der Straße weitgehend abgeschlossen. VerkehrDie Straßenbahn Bremen kreuzt bzw. tangiert Am Dobben mit den Linien 1 (Huchting – Am Brill – Hauptbahnhof – S Bf Mahndorf), 4 (Lilienthal – Hauptbahnhof – Domsheide – Arsten) und 10 (Gröpelingen – Walle – Hauptbahnhof – Sebaldsbrück). Im Nahverkehr in Bremen verkehrt auf der Straße die Buslinie 25 (Weidedamm-Süd – Osterholz). Gebäude und AnlagenAn der Straße befinden sich überwiegend drei- bis viergeschossige Gebäude.
Erwähnenswerte Gebäude
Persönlichkeiten in der Straße
Gedenktafeln
HistorischesDie Straße war bis zur Zuschüttung des Gewässers Dobben 1864 die einzige Verbindung von der Schwachhauser Heerstraße zur Bremer Innenstadt, an ihrem westlichen Ende befand sich eine Brücke über den Dobben. Bereits 1872 war die Straße voll bebaut. Unter der Adresse Außer der Schleifmühle 51 (heute 42) stand das gutbürgerliche Elternhaus des 1872 geborenen Malers Heinrich Vogeler.[5] Nördlich der Straße befand sich jahrhundertelang ein Friedhof.[6] Auf dessen Gelände, inzwischen hinter einer Eisenbahnstrecke gelegen, wurde um 1880[6] oder 1885[7] die Radrennbahn An der Schleifmühle eröffnet. Dort fanden die ersten Bremer Radrennen statt, außerdem trat dort auch Buffalo Bill auf. Die Radrennbahn wurde um 1897 noch zu einer vollständigen Holz- und Lattenbahn mit überhöhten Kurven ausgebaut[7] und um 1900 abgerissen. Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 4′ 47″ N, 8° 49′ 20″ O |