Anenzephalia
Anenzephalia (Abgeleitet von Anenzephalie) ist ein Musikprojekt des Mannheimers Michael Keck. Die Musik des Projektes wird dem Post-Industrial-Substil Power Electronics zugerechnet. GeschichteDer Genocide-Organ-Musiker Michael Keck, auch als „Brigant Moloch“ oder „Michael Rief“ aktiv, initiierte Anenzephalia 1989 als Solo-Projekt. Gelegentlich kooperierte Keck mit weiteren Musikern, bleib allerdings der bestimmende Kopf des Projektes. Zu den wiederkehrenden Mitmusikern zählt unter anderem Wilhelm Herich von Genocide Organ, wodurch Anenzephalia oft als Nebenprojekt wahrgenommen wird. Eine Beschreibung die Keck allerdings ablehnt.[1] Anenzephalia debütierte 1991 mit einer Single über Tesco Organisation. Damit, sowie mit einigen nachkommenden Veröffentlichungen zählt Anenzephalia zu den ersten Künstler, die von Tesco Organisation unter Vertrag genommen wurden. Im Jahr 1993 erschien das Album Fragments of Demise über das Roadrunner-Records-Subunternehmen RRRecords. Die folgenden Jahre kooperierte Anenzephalia überwiegend jedoch nicht exklusiv mit Tesco Organisation. Mit ihrer Stilvariante zählt das Projekt zu den „Gründungsprojekten eines international geehrten deutschen Power Electronics“.[2] Insbesondere die frühen Veröffentlichungen wie Lyse oder Ephemeral Dawn gelten als Genre-Klassiker.[3][4][5][6] Im Jahr 2014 beendete Keck die Aktivität mit Anenzephalia. Als Abschluss gab Tesco Organisation die Sammlung Instrumentalities (Singles Collection 1991-2008) heraus, die über kleine Label in limitierter Auflage erschienene Single-Veröffentlichungen kompilierte.[4] Keck reaktivierte Anenzephalia zu einer Jubiläumsveranstaltung des Labels Tesco Organisation 2017 und behielt Aktivitäten mit dem Projekt sporadisch bei. StilDie Musik von Anenzephalia wird zumeist dem Power Electronics zugerechnet, als weitere Einflüsse und Bestandteile werden allerdings Industrial, Noise, und Dark Ambient benannt. Die vermittelte Atmosphäre sei dabei „geprägt von Hoffnungslosigkeit und Leere.“[5] In Abgrenzung zu dem von Whitehouse geprägten Stil stelle jener von Anenzephalia nicht „Fiepen und Krakelen in den Vordergrund“. Mehr sei die Musik eine Variante des Power Electronics, „die eher tieftönend rumort, rhythmischer ist, mit verzerrten Stimmen und Samples arbeitet und auch Ambientflächen in das Gesamtklangbild integriert.“[2] Kraftvoller und, in Relation zu anderen Interpreten des Genres, strukturiert erscheint die Musik dabei. Der Gesang gilt als bedrohlich und brutal.[1]
– Ivan Kostor für Ikonen Magazin über Anenzephalia in einer Rezension zu Ephemeral Dawn[3] Bei Auftritten konfrontiert Anenzephalia das Publikum mit einer Wand aus Lärm und blendendem Stroboskoplicht.[1] Die inhaltliche Konzeption des Projektes wird als nihilistisch und fatalistisch wahrgenommen. Unter dem Eindruck des ersten Irakkrieges entstandene politische Positionierungen im Begleitmaterial der Veröffentlichung von Ephemeral Dawn beinhalten so die Einschätzung, „dass es weltpolitisch kein Vor- und kein Zurück gibt und“[5] die Menschheit verloren ist. Damit wird Anenzephalia im Spektrum des Power Electronics eher den destruktiven und nihilistischen Interpreten als jenen die sich mit Sexualität und Fetischismus befassen zugerechnet.[3][5] Diskografie
Weblinks
Quellen
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