Andritz
Andritz ist der 12. und flächenmäßig größte Stadtbezirk der steirischen Landeshauptstadt Graz. Er liegt im Norden von Graz und besteht aus den alten Dörfern Oberandritz, Unterandritz und St. Veit sowie der Streusiedlung Neustift. Er umfasst die Katastralgemeinden Andritz, Graz Stadt-St. Veit ob Graz und Graz Stadt-Weinitzen. GeographieAndritz liegt linksufrig an der Mur, die die Grenze zum Nachbarbezirk Gösting bildet. Die nördliche Bezirksgrenze bzw. die Stadtgrenze verläuft durch den südlichen Teil des Grazer Berglandes. Höchste Erhebung im Bezirk ist der Lineckberg, der zugleich die höchste Erhebung der Stadt am linken Murufer bildet. Weitere bekannte Hügel sind der Admonter Kogel und der Reinerkogel. Der Andritzbach fließt durch Andritz in die Mur. Er entspringt in der Nachbargemeinde Stattegg. Die dort gelegene Quelle Andritz-Ursprung wird wegen ihres Namens oft fälschlich als dessen Quelle genannt. Um 1976/1977 wurde der (linke obere) Mühlgang zugeschüttet, der sehr lange Zeit bei einem Wehr oberhalb der alten Weinzödlbrücke ausgeleitet wurde und durch Andritz und bis zum Schloßberg floss. 1982 ging das neue Murkraftwerk Weinzödl am Nordrand von Graz in Betrieb. Nach Hochwasserschäden im Bezirk wurden um 2015/2018 vorsorglich Rückhaltebecken und Bachquerschnittsvergrößerungen für große Hochwasser gebaut. Der Riel-Teich (auch Rielteich) und die angrenzenden Wiesenflächen an der Stattegger Straße sind Naturschutzgebiet. Der Schutz beruht darauf, dass die im Teich vorkommenden Tiere in ihrer Vielfalt einzigartig sind, es wurden allein 49 Arten von Libellen gefunden. Das Naturschutzgebiet ist 11.734 m² groß.[5] GeschichteDas Gebiet des heutigen Bezirks Andritz war schon zur Römerzeit besiedelt. Ein Friedhof aus spätrömischer Zeit lag in Weinzödl. Der Name Andritz wird 1265 erstmals urkundlich als „Endritz“ erwähnt. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen (jendrica = „schnell fließendes Wasser“). Viele Siedlungs- und Flurnamen sind hier slawischen Ursprungs: Gabriach (von Gabraw) alter Name für St. Veit, Weinitzen (von vinica); Zapuden, Schuritz, Glim und Rannach.[6] Die alten Bauerndörfer änderten ihre Charakteristik, als 1852 Josef Körösi eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik ansiedelte (Maschinenfabrik Andritz AG, heute Andritz AG). 1913 folgte die Papierfabrik Kranz, die aus einer seit 1790 bestehenden Papiermühle hervorgeht. Diese wurde 1939 von der Industriellenfamilie Arland übernommen und hatte bis 1990 Bestand. Andritz wurde 1850 eine selbständige Gemeinde, kam aber gemeinsam mit St. Veit und dem südlichen Teil von Weinitzen 1938 zu Graz. Mit der Eingemeindung wurde auch ein neuer Name eingeführt (Graz Nord). 1946 wurden durch einen Gemeinderatsbeschluss die heutigen Bezirksgrenzen und der heutige Name Andritz festgelegt.[7] Andritzer Maut (Maut Andritz) bezeichnet heute noch einen Straßenbahnhalt am Nordende von Graben- und Körösistraße wo vor 1938 Pflastermaut für in die Stadt hereinkommende Fahrzeuge und eine Steuer für zahlreiche Waren eingehoben wurden.[8] KulturBauwerke
VeranstaltungenMusikalisch ist der Musikverein St. Veit – Andritz – Stattegg ein fixer Bestandteil bei Festivitäten und Veranstaltungen, die in Andritz stattfinden. Um den Schulbeginn Anfang September findet seit 1998 alljährlich (mit Ausnahme 2016)[9] das „Andritzer Flohmarktfest“ rund um den Hauptplatz statt, organisiert vom 1997 gegründeten Verein „Wir Andritzer“, einer Plattform lokaler Unternehmer.[10] Wirtschaft
VerkehrDie Linien 3 und 5 der Straßenbahn Graz führen aus dem Stadtzentrum nach Andritz. Dort fahren die Buslinien 41, 45, 47, 52, und 53. Die Weinzöttlbrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke und führt über die Mur nach Gösting. Das Wasserschutzgebiet südlich der Weinzödlbrücke verhindert die Nutzung des Murufers als natürliche Radroute oder Fußweg. Sport
Siehe auchWeblinksCommons: Andritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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