Die ehemalige Einöde mit der Allerheiligenkirche ist heute Haus Nr. 1, 3 und 5 der Rangaustraße von Kleinschwarzenlohe. Nordwestlich davon ist die Siedlung Allerheiligenweg entstanden.[3]
Geschichte
1448 wurde der Ort anlässlich der Kirchweihe erstmals urkundlich erwähnt.[4] Im gleichen Jahr stiftete Sebald Rieter die Frühmesse. Die Rieter von Kornburg hatten bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1753 das Kirchenpatronat inne.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Allerheiligen dem SteuerdistriktGroßschwarzenlohe, II. Sektion zugeordnet. Das bayerische Urkataster zeigt Allerheiligen in den 1810er Jahren als eine Einöde mit zwei Herdstellen, eigenem Brunnen, der Kirche und dem Gottesacker, räumlich deutlich abgesetzt vom Kleinschwarzenloher Altort.[8]
Es gehörte der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Kleinschwarzenlohe an.[9] Nach 1902 wird Allerheiligen nicht mehr als Gemeindeteil geführt.
Am 1. Mai 1978 wurde Allerheiligen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Wendelstein eingegliedert.[9]
Kirch- und Friedhofsummauerung und Torbau, bezeichnet „1600“
Mesnerhaus aus dem 18. Jahrhundert
Als Besonderheit befindet sich innerhalb der Kirchenmauer ein kleiner historischer Friedhof mit dem sogenannten „Selbstmörder-Eck“ auf der Nordseite. Früher wurden dort, abgesondert von den Gräbern der ortsansässigen Familien, die zum Teil namenlosen Leichen derer bestattet, die sich beispielsweise im Forst Kleinschwarzenlohe am ehemaligen Ludwig-Donau-Main-Kanal durch Brückensprünge das Leben nahmen, oder am Stauwehr der Erichmühle angeschwemmt wurden. Diese Grabstellen tragen allesamt keine Inschriften und es finden dort auch keine Nachbestattungen statt.