Alice RivazAlice Rivaz (* 14. August 1901 in Rovray als Alice Golay; † 27. Februar 1998 in Genthod) war eine Schweizer Schriftstellerin aus der Romandie. LebenAlice Rivaz, Tochter der Marie-Ida Etter (1873–1958) und des Waadtländer Nationalrats (SP) Paul Golay (1877–1951), studierte Musik und absolvierte eine Ausbildung zur Pianistin und Musiklehrerin. Von 1925 bis 1959 arbeitete sie als Dokumentalistin beim Internationalen Arbeitsamt (BIT) in Genf. Ihren ersten Roman, Nuages dans la main, publizierte sie 1940. Während der Kriegsjahre war die Autorin arbeitslos, da das BIT nach Montréal zog. Sie hielt sich mit verschiedenen kleinen Jobs über Wasser, unter anderem mit Journalismus, nutzte diese Zeit aber auch, um sich intensiv dem Schreiben zu widmen. 1946 erschien ihr zweiter Roman Comme le sable, 1947 ihr dritter La Paix des ruches, dessen Bedeutung als Vorläufer der feministischen Literatur erst Ende der 1960er Jahre erkannt wurde, als es zu einer Neuauflage kam. Nach 14-jähriger Schaffenspause – nach ihrer frühzeitigen Pensionierung – veröffentlichte Alice Rivaz 1961 den Erzählband Sans Alcool. Es folgten 1966 ein autobiographisch gefärbter Text in 11 Kapiteln, das lyrische Prosabuch Comptez vos jours, das sie selbst für ihr bestes hielt, 1967 der umfangreiche Roman Le Creux de la vague, eine Fortsetzung von Comme le sable, und 1968 L’Alphabet du matin, worin aus ihrer Kindheit in Clarens bei Montreux und Lausanne erzählt wird. In den 1970er Jahren folgten zwei weitere Werke: 1973 der Erzählband De Mémoire et d’oubli, 1979 ihr Hauptwerk, der Roman Jette ton pain, 1980 die Essaysammlung Ce Nom qui n’est pas le mien und schliesslich 1983 noch ihre Tagebucheintragungen Traces de vie, carnets 1939-1982. Alice Rivaz verbrachte fast ihr ganzes Leben in Genf in einer kleinen Wohnung, in der sie 60 Jahre lebte und ihr gesamtes literarisches Werk schrieb. Von 1992 bis zu ihrem Tod lebte sie in Genthod bei Genf. Sie liegt auf dem Cimetière-des-Rois-Friedhof begraben, rechts neben den Musikern Ernest Ansermet und Alberto Ginastera. Nach ihr wurden ein Intercity Neigezug der SBB, eine Erwachsenenschule in Genf (das Collège pour adultes Alice-Rivaz), eine Strasse im Genfer Quartier Champel, ein Platz im waadtländischen Clarens sowie ein Literaturpreis (seit 2015) benannt. Sie wurde für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet. Einige ihrer Bücher wurden auf Deutsch übersetzt und zuerst vom einstigen Zürcher Benziger Verlag und ab 1993 vom Basler Lenos Verlag herausgebracht. Alice Rivaz’ Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. WerkeRomane
Erzählungen
Essays
Tagebücher
Briefwechsel
Hörbuch
Auszeichnungen
Weblinks
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