Wigand war der Sohn des Apothekers Friedrich Wigand und der Sophie Kulenkamp. Seine Großmutter väterlicherseits, Anna Dorothea Wigand, war Tochter der Ärztin Dorothea Christiane Erxleben und des Diakons Johann Christian Erxleben.
Er studierte zunächst an der Philipps-Universität Marburg Naturwissenschaften. Am 19. Dezember 1840 wurde er im Corps Teutonia Marburgrecipiert.[2][3] Er wurde später Ehrenphilister des pharmazeutisch-naturwissenschaftlichen Vereins „Pharmacia“, dem Vorläufer der heutigen Landsmannschaft Hasso-Borussia Marburg.[4] Er wechselte an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und die Universität Jena. 1846 wurde er in Marburg zum Dr. phil. promoviert.[5] Seit 1851 außerordentlicher Professor, wurde er 1860 Direktor des Botanischen Gartens und des Pharmakognostischen Instituts in Marburg. 1861 kam er auf den Marburger Lehrstuhl für Botanik. Seine Forschungszweige waren Morphologie, Teratologie, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Trotz einer Reihe von falschen Vermutungen war er in Fachkreisen angesehen, vor allem durch seine Werke: Grundlegung der Pflanzenteratologie (1850) und Eine Reihe von Beobachtungen an Bildungsabweichungen aus dem Pflanzenreich (1854). Als tiefgläubiger Christ widersprach er der Lehre von Charles Darwin. Er legte seine Sichtweise im Werk: Der Darwinismus und die Naturforschung Newton’s und Cuvier’s (3 Bände, 1874–77) dar.
Von Wigand, in der Literatur meist Albert Wigand genannt,[6] stammen zahlreiche Erstbeschreibungen von Pilzen und Algen, so beschrieb er als erster den SchleimpilzHemitrichia abietina (1863, als Trichia abietina)[7] und die KieselalgeCocconeis radiata.[8]
Verheiratet war er mit Emma geb. Vorster aus Hamborn. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und vier Töchter hervor.[3] Der Künstler Albert Wigand war ein Enkel. Sein Schwiegersohn war der Schweizer Geistliche Eduard Blocher.
C. A. M. Lindman: Wigand [vigant], Julius Wilhelm Albert. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band32: Werth–Väderkvarn. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1921, Sp.354 (schwedisch, runeberg.org).
A. Mentz: Wigand [’vi.gant], Julius Wilhelm Albert. In: Johannes Brøndum-Nielsen, Palle Raunkjær (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band25: Werth–Øyslebø. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1928, S.120 (dänisch, runeberg.org).
↑ abc195 Wigand, Albert, Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000, S. 48
↑Dietmar Krist: 150 Jahre Landsmannschaft Hasso-Borussia. Eine Chronik der Landsmannschaft Hasso-Borussia zu Marburg im Coburger Convent, Hannover 2006.