Albarracín
Albarracín ist eine Kleinstadt und Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit 1.008 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Teruel in der Autonomen Region Aragonien im Osten Spaniens. Der Ort ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt; er liegt am Camino del Cid. Die Stadt war bis zum Jahr 1851 Sitz eines Bischofs. Lage und KlimaDer Ort Albarracín liegt auf einem nahezu vollständig vom Río Guadalaviar umflossenen Felsen im Südosten des Iberischen Gebirges etwa 275 km (Fahrtstrecke) östlich von Madrid bzw. knapp 40 km westlich der Stadt Teruel in einer Höhe von ca. 1150 bis 1185 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 500 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2] Bevölkerungsentwicklung
Die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang (Landflucht) geführt. WirtschaftDie Gemeinde lebte jahrhundertelang ausschließlich vom Getreideanbau (Gerste und Weizen), der hauptsächlich zur Selbstversorgung betrieben wurde; auch Viehhaltung (Schafe, Ziegen, Hühner) fand in geringem Maße statt. Der Ort Albarracín diente als merkantiles, handwerkliches und kulturelles Zentrum für die inzwischen zumeist verschwundenen Weiler und Einzelgehöfte in seiner Umgebung. Heute spielt die Landwirtschaft immer noch die wichtigste Rolle, doch sind auch Einnahmen aus dem Tourismus (Vermietung von Ferienwohnungen etc.) zu verzeichnen. GeschichteIm 1. Jahrtausend v. Chr. siedelten in der Region wahrscheinlich keltiberische Stammesgruppen der Lobetaner. In römischer Zeit befand sich hier ein Landgut (villa rustica) und vielleicht auch ein kleiner Ort mit Namen Lobetum; außerdem gruben die Römer eine ca. 16 km lange Wasserleitung zur Nachbarstadt Cella. Die Westgoten bauten eine der Gottesmutter Maria geweihte Kirche. In der Phase des allmählichen Zerfalls des Kalifats von Córdoba gründete die Berber-Dynastie der Banu Racin ein kurzlebiges Taifa-Emirat, von dem die Stadt ihren heutigen Namen erhielt. Das Emirat bestand von 1012 bis 1104; seine Emire waren:
Danach wurde Albarracín Teil des Reiches der ebenfalls berberischen Almoraviden, denen jedoch um die Mitte des 12. Jahrhunderts die Almohaden nachfolgten. Diese wurden nach der Schlacht bei Las Navas de Tolosa (1212) von der Iberischen Halbinsel vertrieben. Albarracín fiel kampflos in die Hände der Christen – zunächst an die Familie Azagra, später an das Haus Lara und schließlich (um 1300) an die Krone von Aragón.[4] Sehenswürdigkeiten
GemeindepartnerschaftMit der spanischen Gemeinde Azagra in der Region Navarra besteht eine Partnerschaft. WeblinksCommons: Albarracín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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