Adolf Hurwitz stammte aus einer jüdischen Familie in Hildesheim. Sein Vater, Salomon Hurwitz (1813–1885), war Fabrikant, jedoch geschäftlich nicht sehr erfolgreich. Die Mutter, Elise Wertheimer (1822–1862), Tochter des Bankiers in Hannover Moses Heinemann Wertheimer, starb, als Adolf 3 Jahre und seine Brüder Julius 5 Jahre und Max 13 Jahre alt waren. In Hildesheim besuchte Hurwitz den damaligen Realklassenzweig des Andreanums. Dort wurde seine mathematische Begabung durch seinen Lehrer Hermann Schubert erkannt und gefördert. Schon als 17-jähriger Schüler veröffentlichte Hurwitz mit seinem Lehrer erste wissenschaftliche Arbeiten.
Er heiratete 1892 Ida Samuel (1864–1951) aus Königsberg und hatte mit ihr die Kinder Lisbeth (1894–1983), Eva (1896–1942) und Otto Adolf (1898–nach 1985).
1899 erkrankte er an einem schweren Nierenleiden und 1905 musste ihm eine Niere operativ entfernt werden. Das Versagen der zweiten Niere führte dann in Zürich zu seinem Tod.
Ehrungen
Im Eingangsbereich des seinerzeit von ihm besuchten Gymnasium Andreanum in Hildesheim ist eine Tafel mit Bild und den Lebensdaten zur Würdigung von Adolf Hurwitz angebracht.
Schriften
Vorlesungen über allgemeine Funktionentheorie und elliptische Funktionen (= Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungsgebiete. Bd. 3, ISSN0072-7830). Herausgegeben und ergänzt durch einen Abschnitt über Geometrische Funktionentheorie von Richard Courant. Springer, Berlin 1922 (4., vermehrte und verbesserte Auflage. Mit einem Anhang von Helmut Röhrl. ebenda 1964, Digitalisat).
Mathematische Werke. Herausgegeben von der Abteilung für Mathematik und Physik der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. 2 Bände. Birkhäuser, Basel 1932–1933 (mit Gedächtnisrede auf Hurwitz von Ernst Meissner)
Übungen zur Zahlentheorie. 1891–1918 (= Schriftenreihe der ETH-Bibliothek. Bd. 32, ZDB-ID 504558-7). Umschrift von Barbara Aquilino. Als vervielfältigtes Manuskript herausgegeben von Herbert Funk und Beat Glaus. ETH-Bibliothek, Zürich 1993, doi:10.3929/ethz-a-001313794.
Lectures on Number Theory. Edited for publication by Nikolaos Kritikos. Translated with some additional material (from the German) by William C. Schulz. Springer, New York u. a. 1986, ISBN 0-387-96236-0.
Karl Weierstraß: Einleitung in die Theorie der analytischen Funktionen. Vorlesung Berlin 1878 (= Dokumente zur Geschichte der Mathematik. Bd. 4). In einer Mitschrift von Adolf Hurwitz. Bearbeitet von Peter Ullrich. Vieweg, Braunschweig u. a. 1988, ISBN 3-528-06334-3.
David E. Rowe: Felix Klein, Adolf Hurwitz and the „Jewish Question“ in German Academia. In: The Mathematical Intelligencer. Bd. 29, Nr. 2, 2007, ISSN0343-6993, S. 18–30, doi:10.1007/BF02986201.