Ferdinand Seeboeck: Adolf von Schack 1894Grafenwappen für Adolf Friedrich von 1876Gedenktafel am Geburtshaus Schacks nahe der Schelfkirche in SchwerinBegräbnisstätte Schacks: die Familiengruft in Stralendorf
Adolf Friedrich von Schack entstammte dem niedersächsischen Adelsgeschlecht Schack. Er wurde als Sohn des Juristen und späteren mecklenburgischen Bundestagsgesandten Adam Reimar Christoph von Schack (1780–1852) und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Kossel (1792–1869), in der zu Schwerin gehörenden Schelfstadt geboren. Sein Geburtshaus blieb bis heute erhalten.[2]
Seine Schulzeit verbrachte von Schack in Halle und Frankfurt am Main, wo er Englisch, Italienisch und Spanisch lernte sowie sich mit der persischen Sprache beschäftigte. Zwischen 1835 und 1838 unternahm er längere Reisen in die Schweiz, Südfrankreich und Italien. Der Besuch der italienischen Galerien weckte in ihm das Interesse für Malerei, das durch Treffen mit Carl Friedrich von Rumohr noch vertieft wurde.[3]
1840 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er in Frankfurt am Main als Legationssekretär bei der mecklenburgischen Bundestagsgesandtschaft arbeitete. 1849 wurde er als Mitarbeiter im Staatsdienst des Großherzogtums Oldenburg nach Berlin entsandt. Diesen diplomatischen Posten hatte er bis 1852 inne und kehrte dann zu seinem Gut in Zülow in Mecklenburg zurück. Er hatte sich 1845 in dem Stralendorf benachbarten Ort Zülow ein neues Gutshaus im spätklassizistischen Stil bauen lassen.
1852 ging er nach Spanien, um die Geschichte der Mauren zu studieren und sich weiter mit der spanischen Literatur zu befassen.
Vor allem sein Werk Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sicilien gilt als wichtiger Beitrag der Kunst- und Literaturgeschichte. 1886 wurde ein großer Teil seiner Arbeiten in Gesammelten Werken (sechs Bände) herausgegeben. Ein Jahr später veröffentlichte von Schack seine Autobiografie unter dem Titel Ein halbes Jahrhundert, Erinnerungen und Aufzeichnungen. Posthum erschienen 1896 noch Nachgelassene Dichtungen.
Schack fand seine letzte Ruhestätte in der Familiengruft in dem 1853 im neugotischen Stil errichteten Mausoleum auf dem Kirchhof in Stralendorf bei Schwerin.[4] War das Mausoleum als Kulturdenkmal noch 1987 vom Abriss bedroht, begannen 1991, gemeinsam durch die Kirchgemeinde, den Bürgermeister und die Denkmalpflege, erste Sicherungs- und Sanierungsarbeiten.
Erbe seiner Begüterung und somit des Grafentitels[5] wurde sein Neffe Ulrich von Schack.
Poesie and Kunst der Araber in Spanien und Sicilien. Hertz, Berlin 1865. (Digitalisat Band 1), (Band 2)
Übersetzungen
Spanisches Theater (1845)
Heldensagen von Firdusi. Zum ersten Male metrisch aus dem Persischen übersetzt nebst einer Einleitung über das Iranische Epos. Verlag von Wilhelm Hertz, Berlin 1851.
Epische Dichtungen von Firdusi […]. 2 Bände. Berlin 1853
Heldensagen von Firdusi. 2., „vermehrte“ Auflage. Berlin 1865 (Digitalisat).
Stimmen vom Ganges (1857)
Obgleich von Schack in seinen Erinnerungen nichts dergleichen erwähnt, haben ihn Susanne Schmid und Michael Rossington in ihrem Buch The Reception of P. B. Shelley in Europe (Bloomsbury Publishing, 2008, S. 342) als den hinter dem Pseudonym „Felix Adolphi“ stehenden Übersetzer des Trauerspiels in fünf Akten Die Cenci von Percy Bysshe Shelley identifiziert.[8]