Abida (Gattung)

Abida

Roggenkornschnecke (Abida secale)

Systematik
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Pupilloidea
Familie: Kornschnecken (Chondrinidae)
Unterfamilie: Chondrininae
Gattung: Abida
Wissenschaftlicher Name
Abida
Turton, 1831
"Zähne der Mündung": 1–6 Falten oder Plicae: 1 = suprapalatal (Suprapalatalis), 2 = obere palatale Falte (Palatalis superior), 3 = interpalatal (Interpalatalis), 4 = untere palatale Falte (Palatalis inferior), 5 = infrapalatal (Infrapalatalis), 6 = basal (Basalis); 7–9 Lamellen: 7= infracolumellar (Infracolumellaris), 8 = columellar (Columellaris), 9 = supracolumellar (Supracolumellaris); 10–13 Lamellen: 10 = infraparietal (Infraparietalis), 11 = parietal (Parietalis), 12 = angular (Angularis) und subangular (Subangularis), 13 = parallel (oder Spiralis)[1]

Abida ist eine Gattung der Kornschnecken (Chondrinidae) aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).

Merkmale

Die konisch-zylindrischen Gehäuse sind 5 bis 15 mm hoch und 2 bis 4,5 mm breit. Sie haben 8 bis 9,5 wenig gewölbte Windungen. Die Schale ist mäßig dünn und gelblich bis braun gefärbt, gelegentlich auch grau getönt. Die embryonalen Windungen sind fein granuliert, die postembryonal gebildeten Windungen weisen feine radiale Runzeln oder Rippchen auf. Die Mündung ist rundlich oder eiförmig. Der Mündungsrand ist umgebogen und leicht verdickt. Die Mündungsbewehrung besteht gewöhnlich aus einem angularen Tuberkel, einer langen parietalen Falte, einer tief liegenden subparietalen Falte, meist zwei Spindellamellen, die obere columellare Lamelle ist meist deutlich länger als die untere columellare Lamelle. Basale Zähne fehlen oder sind nur schwach entwickelt. Der palatale Rand weist drei bis vier lange Falten auf.

Im männlichen Teil des Geschlechtstraktes ist der Penis mäßig lang und besitzt innen spiralig angeordnete Falten. Ein Blindsack (Caecum) fehlt oder ist nur rudimentär ausgebildet. Im letzteren Fall erreicht der Blindsack höchstens ein Siebtel der Penislänge. Der wenig gewundene Samenleiter liegt dem Eileiter und der Vagina dicht an. Er erweitert sich zu einem Epiphallus, der in etwa dieselbe Länge hat wie der Penis. Der Übergang ist allmählich und äußerlich nicht deutlich auszumachen. Der Epiphallus hat intern zickzack-förmige Längsfalten. Der Penisretraktormuskel teilt sich in zwei Stränge auf, der eine Strang setzt proximal am Epiphallus an, der andere Strang unterhalb der Mitte des Penis an.

Im weiblichen Genitaltrakt sind freier Eileiter und Vagina etwa gleich lang. Der Stiel der Spermathek geht allmählich in die längliche Spermathek über. Sie ist nicht in die Prostata oder Albumindrüse eingebettet.

Geographische Verbreitung

Die Arten der Gattung Abida kommen in Mittel- und Südeuropa vor.

Taxonomie

Das Taxon wurde 1831 von William Turton ursprünglich in der Synonymie von Vertigo aufgestellt[2]. Dies ist nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur ein gültiger Vorschlag. Derzeit werden der Gattung Abida folgende Arten zugewiesen[3][4]:

Belege

Literatur

  • Edmund Gittenberger: Beiträge zur Kenntnis der Pupillacea : III. Chondrininae. Zoologische Verhandelingen, 127(1): 3–267, 1973 ISSN 0024-1652 PDF.
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8
  • Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent terrestrial pulmonate molluscs, Part 1. Achatinellidae, Amastridae, Orculidae, Strobilopsidae, Spelaeodiscidae, Valloniidae, Cochlicopidae, Pupillidae, Chondrinidae, Pyramidulidae. Ruthenica, Supplement 2(1): 1–126, Moskau 1998 ISSN 0136-0027
  • Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5

Einzelnachweise

  1. Gittenberger (1973: S. 11)
  2. William Turton: A manual of the land and freshwater shells of the British Islands arranged according to the more modern systems of classification; and described from perfect specimens in the author's cabinet: with coloured plates of every species. S.I-VIII, S. 1–152, London, Longman etc., 1831 Online bei www.biodiversitylibrary.org.
  3. Fauna Europaea: Abida Turton 1831
  4. AnimalBase - Abida Turton, 1831
  5. Bas Kokshoorn. Edmund Gittenberger: Phylogeography of the land snail Abida secale (Draparnaud, 1801) (Chondrinidae). Journal of Molluscan Studies, 78: 128–133, 2012 doi:10.1093/mollus/eyr043
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