3-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäuremethylester
3-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäuremethylester (Metilox) ist ein Derivat der 4-Hydroxyzimtsäure, die zur 3-(4-Hydroxyphenyl)propansäure (4-Hydroxydihydrozimtsäure) hydriert und zum Methylester verestert ist. Als sterisch gehindertes Phenol hat Metilox antioxidative Eigenschaften und ist Ausgangsverbindung für längerkettige und komplexere Ester und Amide, die u. a. als Stabilisatoren für Polymere eingesetzt werden. HerstellungBei der Synthese von Methyl-di-tert-butylhydroxyhydrocinnamat (2) wird mit Kalium-tert-butanolat aus 2,6-Di-tert-butylphenol (1) das mesomere Anion erzeugt, das in seiner Carbanion-Form in einer Michael-Addition mit Acrylsäuremethylester reagiert. Nach Ansäuern kann das Produkt mittels Vakuumdestillation als gelbliches Öl isoliert werden, das zu einem weißen Feststoff erstarrt.[3] Eigenschaften3-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäuremethylester ist ein weißer Feststoff, der bei der Synthese zunächst als gelbliches Öl anfällt. Die Verbindung ist praktisch wasserunlöslich, löst sich aber in vielen organischen Lösungsmitteln. Problematisch ist seine schlechte Bioabbaubarkeit, wenn es als Bestandteil von flüssigen Gemischen in die Umgebung gelangen sollte. AnwendungenWie seine Ausgangsverbindung 2,6-Di-tert-butylphenol ist auch 3-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäuremethylester als Radikalfänger als Antioxidans in Polymeren, insbesondere in Polyolefinen und Polyurethanen wirksam. Außerdem wird es in technischen Ölen, wie z. B. Motorölen, Schmierölen und Getriebeölen, in Hydraulikflüssigkeiten und Kühlschmiermitteln (englisch metal working fluids, MWF) eingesetzt. Metilox ist Zwischenstufe für eine Reihe von gehinderten Phenolen mit längeren Alkylketten oder räumlich sperrigeren Strukturen, um Flüchtigkeit und Diffusion in Polymeren herabzusetzen und Fogging, insbesondere in Fahrzeuginnenräumen und Wohnräumen, zu unterdrücken. Die höheren Ester von Metilox (Octyl = Irganox 1135, Octadecyl = Irganox 1076, Pentaerythrityl = Irganox 1010) werden meistens durch Umesterung mit dem jeweiligen Alkohol unter Katalyse mit z. B. Alkalihydroxiden, wie Lithiumhydroxid[6] oder mit organischen Zinnverbindungen, wie Dibutylzinnoxid[7][8] erzeugt. Die Michael-Addition höherer Acrylsäureester, wie z. B. Octadecylacrylat an 2,6-Di-tert-butylphenol analog der Metilox-Synthese ist ebenfalls erwähnt[3], aber technisch nicht relevant. Amide (statt Ester) wie das Diamid des 1,6-Diaminohexans (Irganox 1098)[9] eignen sich besonders zur Stabilisierung von Polyamiden, wie z. B. Polyamid 6. Die möglichst effiziente Stabilisierung von Polymeren gegen durch Licht und Hitze initiierten oxidativen Abbau erfordert in der Regel die Zugabe von Alterungsschutzmitteln als Gemische (so genannte „stabilizer packages“) aus gehinderten Phenolen und anderen Verbindungen, wie den ebenfalls antioxidativ wirksamen Phosphonaten, Radikalfängern wie HALS (hindered amine light stabilizers) und UV-Absorbern wie Benzophenonen, Benzotriazolen oder Hydroxyphenyltriazinen. Literatur
Einzelnachweise
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