10. Januar: Die ersten 23 Kapitel der Goldenen Bulle, das sogenannte Nürnberger Gesetzbuch, werden auf dem Reichstag in Nürnberg von Kaiser Karl IV. verkündet. Die Bulle gilt als das erste verfassungsähnliche Dokument Deutschlands und bleibt bis 1806 maßgebend. Bestimmt werden u. a. die Königswahl (in Frankfurt am Main), das Bündnisverbot für Städte sowie die Vergabe von Regalien.
25. Dezember: In Metz verkündet Kaiser Karl IV. die letzten Kapitel der Goldenen Bulle, das Metzer Gesetzbuch.
Hundertjähriger Krieg
Die Schlacht von Maupertuis am 19. September bringt einen bedeutenden Sieg für England im Hundertjährigen Krieg. Der Schwarze Prinz, Sohn des englischen Königs Edward III., nimmt den französischen König Johann II. gefangen. Sein Sohn, der Dauphin Karl, verlässt auf Anweisung seines Vaters das Schlachtfeld vor dem Ende und erntet dafür Hohn vom französischen Adel. Am 29. September zieht Karl in Paris ein und übernimmt die Regierungsgeschäfte in Frankreich. Für den 17. Oktober werden die Stände Nordfrankreichs zusammengerufen, von denen sich Karl die Bewilligung neuer Steuern zur Finanzierung des Krieges erhofft. Stattdessen wird er allerdings mit einer Adelsfronde um Bischof Robert le Coq konfrontiert, die sich offen für König Karl II. von Navarra als Regenten ausspricht. Karl stützte sich daraufhin stärker auf den bürgerlichen Stand um den Vorsteher der Pariser Handelsgilde Étienne Marcel, der zwar weitreichende Reformen des königlichen Staates verlangt, aber Karls Statthalterschaft unterstützt. Im Winter reist Karl nach Metz, wo er sich mit seinem Onkel, Kaiser Karl IV., trifft. Der Kaiser befindet sich seit 1348 in einer Offensivallianz mit England gegen Frankreich, die allerdings bis dahin noch nicht aktiv geworden ist. Um auch weiterhin ein Stillhalten des Kaisers zu garantieren, leistet Karl ihm am Weihnachtsfeiertag den Lehnseid für die Dauphiné sowie, als Stellvertreter seines unmündigen Bruders Philipp des Kühnen, für die Freigrafschaft Burgund.
Seerepubliken
13. August: Fünf Tage nach dem Tod von Giovanni Gradenigo wird Giovanni Dolfin in Abwesenheit zu seinem Nachfolger als Doge von Venedig gewählt, wenn auch Bedenken bestehen, ob der auf einem Auge Blinde für das Amt geeignet wäre. Zum Zeitpunkt seiner Wahl befindet sich Dolfin in der von ungarischen Truppen belagerten Stadt Treviso, aus der er sich mit einem tollkühnen Handstreich befreit, als er von seiner Wahl erfährt.
Der Bürgerkrieg in Portugal, der über der Hinrichtung Inês de Castros im Jahr 1355 ausgebrochen ist, wird vorläufig beigelegt. König Alfons IV. ernennt seinen Sohn Peter I. zum Mitregenten. Die Spannungen innerhalb des Hauses Burgund bleiben jedoch erhalten.
21. Juni: Bolko II., Herzog von Oppeln (* um 1300)
23. Juni: Margarethe I., römisch-deutsche Königin und Kaiserin, Gräfin von Holland, Zeeland und Friesland, als Margarethe II. auch Gräfin von Hennegau (* um 1307/1310)