Die Patrone 11 × 60 mm R (oder 11,15 × 60 mm R Mauser) ist die erste preußische Metallpatrone. Sie wurde bis 1871 für das Einzelhinterladegewehr M/71 entwickelt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der als 11 x 60 mm R Japanese Murata bekannten Patrone.[4]
Die Patrone 11 × 60 mm R wurde in den Jahren 1868–71 entwickelt, um den Rüstungsvorsprung, den Frankreich mit dem Chassepotgewehr errungen hatte, wettzumachen. Bereits im Jahre 1867 kamen in Preußen erste Überlegungen auf, das Zündnadelgewehr durch eine Hinterladerwaffe mit Zentralfeuerpatronen zu ersetzen. Metallpatronen mit Zentralfeuerzündung waren bereits in den USA üblich und auch das bayerische Werdergewehr verwendete diese Munitionsart.[5]
Die preußische Gewehrkommission legte am 7. November 1871 das Kaliber des neuen Gewehres auf 11 mm fest.[6] Die Patrone basiert auf der Patrone des Werdergewehres im Kaliber 11 × 50 mm R.[7] Es handelt sich um eine Randpatrone mit Messing-Flaschenhalshülse, die mit Schwarzpulver und einem Weichbleigeschoss geladen wurde.
Varianten
M/71
Das Geschoss der ursprünglichen Patrone M71 hatte eine abgerundete Spitze.
M71/84
Das Geschoss hatte eine abgeflachte Spitze, um Fehlzündungen im Röhrenmagazin des Mehrladegewehres M71/84 zu vermeiden.[3]
Literatur
Frank C. Barnes: Cartridges of the World, Krause Publications, Iola (Wisconsin), 12th edition, 2009, ISBN 978-0-89689-936-0.
Dieter Storz: Deutsche Militärgewehre: Vom Werdergewehr bis zum Modell 71/84, in: Kataloge des bayerischen Armee-Museums Ingolstadt, Band 8, Wien 2011, ISBN 978-3-902526-43-4, S. 310–347