5. Januar: Der englische König Eduard der Bekenner stirbt ohne klare Nachfolgeregelung. Die englischen Witan wählen am folgenden Tag Harald Godwinson zu seinem Thronfolger. Doch auch Wilhelm von der Normandie und der norwegische König Harald Hardråde erheben Anspruch auf die Krone. Harald Hardråde fährt mit einem großen Heer zunächst zu den Orkneys und geht ungefähr am 10. September in England an Land. Er wird unterstützt von Toste Godwinson, dem exilierten Bruder des englischen Königs Harald.
25. September: König Harald II. von England schlägt in der Schlacht von Stamford Bridge in Yorkshire den Eroberungsversuch Harald Hardrådes von Norwegen zurück. Die siegreiche, aber durch die blutige Schlacht geschwächte englische Armee eilt in einem zweiwöchigen Gewaltmarsch nach Süden.
Nach Harald Hardrådes Tod in der Schlacht von Stamford Bridge wird sein Sohn Magnus II. König von Norwegen. Dessen Bruder Olav, der seinen Vater auf dem Feldzug nach England begleitet hat, geht vorläufig nach Orkney, erhebt aber ebenfalls Anspruch auf den norwegischen Thron.
28. September: Wilhelm von der Normandie, der durch schlechtes Wetter und ungünstigen Wind mehrere Wochen aufgehalten worden ist, erreicht die Südküste Englands bei Pevensey in Sussex.
Erzbischof Adalbert von Bremen wird gestürzt, weil er die Herrschaftsgewalt ausgenutzt hat, um seine Kirche aus Krongut zu bereichern. Im darauf folgenden Aufstand des heidnischen abodritischen Adels wird der christliche Samtherrscher Gottschalk der Wende am 7. Juni getötet. Der Priester Ansverus wird mit weiteren Mönchen am 15. Juli gesteinigt. Gottschalks Sohn Budivoj übernimmt kurzzeitig die Führung der westslawischen Abodriten, wird jedoch bald vom heidnischen Führer Kruto vertrieben. Gottschalks minderjähriger Sohn Heinrich flieht mit seiner Mutter nach Dänemark zu Sven Estridsson. Auch der mecklenburgische Erzbischof Johannes Scotus wird im Zuge des Aufstands gefangen genommen und am 10. November ermordet.
Im Zuge des Abodritenaufstands erfolgt die Vernichtung der WikingersiedlungHaithabu durch die Westslawen. Bis dahin wurde ein Großteil des Austauschs zwischen Skandinavien und dem Frankenreich in dieser Wik (Bucht, Handelsort) abgewickelt.
Granada
30. Dezember: Das Massaker von Granada gilt als erstes Pogrom auf europäischem Boden. Eine Menschenmenge stürmt den Palast der berberischen Ziriden im islamischen Herrschaftsgebiet von al-Andalus, kreuzigt den jüdischen WesirJoseph ibn Naghrela, Sohn von Schmuel ha-Nagid, und massakriert den Großteil der jüdischen Bevölkerung der Stadt. Mehr als 1.500 jüdische Familien, rund 4.000 Personen, werden ermordet.