1000-km-Rennen von Monza 1969Das achte 1000-km-Rennen von Monza, auch 1000 km di Monza, Autodromo Nazionale di Monza, fand am 25. April 1969 auf dem Autodromo Nazionale Monza statt und war der vierte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres. Vor dem RennenMit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona begann die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1969. Das Rennen endete mit dem überraschenden Gesamtsieg von Mark Donohue und Chuck Parsons im Lola T70 Mk.3B GT. Beim zweiten Saisonlauf, dem 12-Stunden-Rennen von Sebring, siegten Jacky Ickx und Jackie Oliver im Ford GT40. Bei der ersten europäischen Veranstaltung des Jahres in Brands Hatch führten Jo Siffert und Brian Redman im 908/02 einen Porsche-Dreifachsieg an. Das RennenNach dem Rennen in Brands Hatch hatten einige deutsche Porsche-Werksfahrer im deutschen Fachmagazin Auto Zeitung Kritik an der Teamführung geübt. Sie bemängelten, dass Jo Siffert und Brian Redman den leistungsstärkeren Motor für den 908/02 erhalten hätten, was deren weitaus schnelleren Rundenzeiten erkläre. Rennleiter Rico Steinemann reagierte darauf ungehalten, machte Rolf Stommelen als Anstifter aus und suspendierte ihn für das Rennen. Die vier 908 Langheck wurden in Monza dadurch den Teams Vic Elford/Richard Attwood, Gerhard Mitter/Udo Schütz, Jo Siffert/Brian Redman und Hans Herrmann/Kurt Ahrens anvertraut. Stommelen nahm aber dennoch am Rennen teil. Er organisierte sich ein Cockpit an der Seite des Schweizers Siegfried Lang, der einen Porsche 907 2.2 meldete. Bei der Scuderia Ferrari hatte Franco Gozzi die Rennleitung übernommen und betreute den für das italienische Rennteam wichtigen Auftritt in Monza. Als Teampartner von Chris Amon wurde Mario Andretti trotz terminlicher Schwierigkeiten aus den Vereinigten Staaten eingeflogen. Andretti sollte am Montag nach dem Rennsonntag an einem USAC-Championship-Rennen am Trenton Speedway teilnehmen. Der Rennstart war am Sonntag um 11 Uhr vormittags. Um den Anschlussflug von Genf nach New York J. F. K. erreichen zu können, musste er um 16 Uhr in Mailand abfliegen und daher um 15 Uhr, wenn das Rennen noch im vollen Gange war, die Rennstrecke verlassen. Den zweiten 312P fuhren Pedro Rodríguez und Peter Schetty. Nachdem Mauro Forghieri zur Zeit des Monza-Rennens bei Enzo Ferrari in Ungnade gefallen war, übernahm der ehemalige Rennfahrer und Techniker Mike Parkes die Vorbereitung der Rennwagen. Im Training begannen bei Ferrari die Probleme mit den Reifen. Bei hohem Tempo begannen sich die Felgenrippen der Firestone-Reifen abzulösen. Peter Schetty konnte beim Anbremsen der Parabolika einen Unfall nur knapp vermeiden, als sich links hinten der Reifen auflöste. Wegfliegende Reifenteile zerstörten die hintere Radaufhängung. Nachdem auch Andretti einen Unfall hatte, mussten die Ferrari-Mechaniker eine ungeplante Nachtschicht zur Reparatur einlegen. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang Chris Amon mit einer Zeit von 2:48,200 Minuten die schnellste Rundenzeit in der Qualifikation. Schnellster Porsche-Pilot war Jo Siffert, der eine Zeit von 2:48,700 Minuten erreichte. Aus der zweiten Reihe starteten Pedro Rodríguez im zweiten Werks-Ferrari und Kurt Ahrens im Porsche. In der dritten Reihe standen Johnny Servoz-Gavin, der einen Matra MS 630/650 steuerte, und Vic Elford in einem weiteren Porsche. Vierte Reihe: Gerhard Mitter im Porsche 908 und Jo Bonnier im Lola T70 Mk.3B GT, bei dem vor dem Start der Chevrolet-Motor getauscht werden musste. Vom Start weg entwickelte sich ein Dreikampf zwischen dem Porsche von Jo Siffert und den beiden Werks-Ferrari 312P, die auch in den Steilkurven das Material trotz der Reifenprobleme nicht schonten. Der in der dritten Runde an Andretti vorbei in Führung gehende Siffert musste die erste Position in der neunten Runde an Rodríguez abgeben. Siffert sprach nach dem Rennen von einem harten, aber fairen Dreikampf. Schon in der 16. Runde fiel eine Vorentscheidung, als Andretti mit einem Reifenschaden an die Boxen kam und dabei viel Zeit verlor. Zum ersten Fahrerwechsel kamen Rodríguez und Siffert fast gleichzeitig an die Boxen. Während der Wechsel von Siffert zu Redman und das notwendige Nachtanken bei Porsche 64 Sekunden dauerte, wurde der nunmehr im Ferrari sitzende Peter Schetty in nur 55 Sekunden abgefertigt. Schetty konnte die Führung bis auf 19 Sekunden ausbauen, als auch der zweite Ferrari wegen eines Reifenschadens einen ungeplanten Boxenstopp einlegen musste. Im weiteren Verlauf des Rennens schieden beide Ferrari aus. Der Amon/Andretti-Ferrari hatte einen Motorschaden. Der Ausfall von Rodríguez war spektakulärer. In der 60. Runde kam er mit dem Wagen zum Nachtanken an die Box. Nachdem der Ferrari abgefertigt war, sprang der V12-Motor nicht an. Erst nachdem die Mechaniker den Wagen angeschoben hatten, zündete der Motor. In der Curva Grande kollidierte der Ferrari einige Runden später beim Überrunden mit dem Porsche 906 von Kurt Rieder. Der Wagen drehte sich und der linke Hinterreifen sprang teilweise von der Felge. Da Rodríguez zu schnell zurück an die Boxen fuhr, wurde auch die Karosserie im Mitleidenschaft gezogen. Notdürftig repariert ging Rodríguez wieder auf die Strecke. Eine Runde später flog auf der Start-und-Ziel-Geraden die Fronthaube des 312P bei vollem Tempo weg. Die Vollbremsung des Fahrers endete in den Leitplanken. Am Ende siegten Siffert und Redman mit einer Runde Vorsprung auf die Teamkollegen Ahrens und Herrmann. ErgebnisseSchlussklassement
1 Einspritzpumpe defekt 2 Motorschaden im Training 3 Motorschaden im Training 4 Motorschaden im Training 5 nicht gestartet 6 Trainingswagen 7 nicht qualifiziert 8 nicht qualifiziert 9 nicht qualifiziert 10 nicht qualifiziert 11 nicht qualifiziert 12 nicht qualifiziert 13 nicht qualifiziert 14 nicht qualifiziert 15 nicht qualifiziert 16 nicht qualifiziert 17 nicht qualifiziert 18 nicht qualifiziert 19 nicht qualifiziert 20 nicht qualifiziert Nur in der MeldelisteHier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
KlassensiegerRenndaten
Literatur
Weblinks
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