Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) ist ein 1958 gegründeter Zusammenschluss christlicher Kirchen in Österreich zum Zweck der Förderung ökumenischer Zusammenarbeit und der Einheit der Kirchen. Er bildet den Nationalen Kirchenrat für Österreich und ist als solcher als assoziierte Organisation dem Ökumenischen Rat der Kirchen angeschlossen. Aktuell hat der ÖRKÖ 16 Mitglieder. Mehrere Kirchen und kirchliche Organisationen haben einen Beobachterstatus. Der ÖRKÖ unterhält neben Kontakten zum Weltkirchenrat auch Beziehungen zur Konferenz Europäischer Kirchen, zum Rat der Europäischen Bischofskonferenzen und zu den ökumenischen Räten anderer Länder. GeschichteDas ökumenische Anliegen wurde unter evangelischen Kirchen und Freikirchen in Österreich seit 1863 im Rahmen der Evangelischen Allianz verfolgt. Ein besonderer Höhepunkt war eine gemeinsame Vortragswoche im Mai 1935, bei der etwa 20 Pfarrer, Prediger und Religionslehrer jeweils als Gastreferenten in mehr als 10 Wiener Kirchen vortrugen.[1] Nach solchen auf den evangelischen Bereich beschränkten Ansätzen kam es in der Nachkriegszeit zu einer breiteren überkonfessionellen Zusammenarbeit. Zehn Jahre nach der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (auch Weltkirchenrat genannt) in Amsterdam erfolgte 1958 durch die Altkatholische Kirche Österreichs, die Evangelische Kirche A.B., die Evangelische Kirche H.B. und die Methodistenkirche die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich. Nach der Vollversammlung des Weltkirchenrates 1961 in Neu-Delhi wurden die in Österreich vertretenen orthodoxen Kirchen im Laufe der Jahre ebenfalls Mitglieder des ÖRKÖ. Am 1. Dezember 1994 wurde schließlich auch die Römisch-katholische Kirche Vollmitglied, nachdem sie bereits seit 1970 den Beobachterstatus gehabt hatte. StrukturJe nach Größe werden die Mitgliederkirchen und die Beobachter im Rat von mindestens einer, höchstens zehn Personen vertreten. Die Vollversammlung tritt in der Regel zwei Mal im Jahr zusammen. Während der Zeit zwischen den Vollversammlungen führt ein auf zwei Jahre bestellter und aus acht Personen bestehender Vorstand die Geschäfte. Des Weiteren existieren zwei ständige Arbeitsgruppen: zum einen für Kirche und Gesellschaft, zum anderen für Medien. Besondere Projekte können durch Ad-hoc-Ausschüsse behandelt werden. Da der ÖRKÖ keine eigenen angestellten Mitarbeiter oder eigene Büroräume unterhält, stellen die größeren Mitgliedskirchen, vor allem die Römisch-katholische Kirche und die Evangelische Kirche A.B., dem Ökumenischen Rat für seine Arbeit Räume, Einrichtungen und Mitarbeiter zur Verfügung. Hauptsitz ist das Evangelische Gemeindezentrum in Wien-Währing (18.) bei der Sternwarte (Severin Schreiber Gasse 3). Mitglieder
BeobachterBeobachter im ÖRKÖ sind die Menschenrechtsbewegung Christen in Not, das Diakonische Werk für Österreich, die Heilsarmee, der Ökumenische Jugendrat, die Österreichische Bibelgesellschaft, der Evangelische Missionsrat, das Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Europa, die Stiftung Pro Oriente, Servitas und der Weltgebetstag der Frauen – Ökumenisches Nationalkomitee Österreich. Vorsitzende
WeblinksEinzelnachweise
Koordinaten: 48° 13′ 53,8″ N, 16° 19′ 52″ O |