Zuñi (auch Zuni oder Shiwi) ist eine von etwa 9500 Zuñi,[1] eines der heutigen 19 Pueblo-Völker, gesprochene Sprache in New Mexico, ferner finden sich einige Zuñi-Sprecher in Teilen Arizonas. Die Sprache genießt einen Sonderstatus unter den indigenen Sprachen Nordamerikas, da sie im Gegensatz zu den meisten anderen kaum gefährdet ist. Beinahe alle Zuñi-Stammesmitglieder sind ihrer eigenen Sprache mächtig, viele verwenden sie zu Hause, und sie dominiert auch in traditionellen und religiösen Bereichen. Für den gesunden Zustand der Sprache spricht auch die Tatsache, dass sie erfolgreich an die Kinder weitergegeben wird, was bei den meisten indigenen amerikanischen Sprachen in den USA nicht oder nur in geringem Umfang erfolgt.
Die Zuñi bezeichnen ihre Sprache als Shiwi'ma (abgeleitet von: shiwi – „Fleisch“ d. h. „Zuñi“ + ’ma – „Mundart“ oder „wie die Zuñi“) und bezeichnen sich in ihrer Sprache als A:shiwi (abgeleitet von a:(w) – „Plural“ + shiwi „Fleisch“, d. h. „Zuñi“).
Zuñi wird derzeit zu den isolierten Sprachen gezählt. Einige Sprachwissenschaftler haben sie der Penuti-Sprachfamilie zugeordnet. Bertha Dutton stellte die Hypothese auf, dass die Zuñi-Sprache nach ihrem Basiswortschatz, „wenn sie denn ein Mitglied der Penuti-Sprachfamilie ist, eine entfernte Verwandtschaft mit den Tanoan Sprachen (Tewi) aufweist.“
Die Penuti-Hypothese wurde von Alfred Kroeber und Roland B. Dixon aufgestellt und später von Edward Sapir spezifiziert. Dies geschah im Rahmen des Versuchs, die Anzahl isolierter Sprachfamilien in einer kulturell vielfältigen Region mit Kerngebiet an der kalifornischen Zentralküste zu reduzieren. Die Theorie ist für einige Sprachen tragfähig, doch für eine verifizierte Verwandtschaft dieser kalifornischen Ursprachen mit dem Zuñi fehlen allerdings bisher noch einschlägige verwandte Wörter. Wahrscheinlich haben sich die Sprachen bereits seit 3000 oder gar 5000 Jahren unabhängig voneinander entwickelt.
The Zuni Enigma, ein Werk von Nancy Yaw Davis, vergleicht verwandte Wörter in der Zuñi-Sprache und im Japanischen. Der Ansatz ist spekulativ, für viele jedoch überzeugender als die Penuti-Hypothese.
Von Interesse sind ferner die Werke Frank Hamilton Cushings. Er war einer der ersten Anthropologen, die die Methode der teilnehmenden Beobachtung praktizierten; er wurde Mitglied des Zuñi-Stammes während seiner Forschungsarbeit im Pueblo zwischen 1879 und 1884.
Literatur
Ruth L. Bunzel: The Pueblo Potter: A Study of Creative Imagination in Primitive Art. Dover Publications, 1972, ISBN 0-486-22875-4.
Ruth L. Bunzel: Introduction to Zuñi Ceremonialism. University of New Mexico Press, 1992.
Ruth L. Bunzel: Zuni Texts (Publications of the American Ethnological Society NO 15). Ams Pr, 1973, ISBN 0-404-58165-X.
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Bertha P. Dutton: American Indians of the Southwest. University of New Mexico Press, Albuquerque 1983.
Jesse Green (Hrsg.): Zuni: Selected Writings of Frank Hamilton Cushing. University of Nebraska Press, Lincoln und London 1979, ISBN 0-8032-2100-2.
Jesse Green: Cushing at Zuni: The Correspondence and Journals of Frank Hamilton Cushing, 1879–1884. University of New Mexico Press, Albuquerque 1990, ISBN 0-8263-1172-5.
Nancy P. Hickerson: Two Studies of Color: Implications for Cross-Cultural Comparability of Semantic Categories. In: M. Dale Kinkade, Kenneth Hale, Oswald Werner (Hrsg.): Linguistics and Anthropology: In honor of C.F. Voegelin. The Peter De Ridder Press, 1975, S. 317–330.
Louis A. Hieb: Meaning and Mismeaning: Toward an Understanding of the Ritual Clowns. In: Alfonso Ortiz (Hrsg.): New Perspectives on the Pueblos. University of New Mexico Press, Albuquerque 1972, S. 163–195.
Dell H. Hymes: Some Penutian Elements and the Penutian Hypothesis. In: Southwestern Journal of Anthropology. 13, 1957, S. 69–87.
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M. Jane Young: Signs from the Ancestors: Zuni Cultural Symbolism and Perceptions in Rock Art. University of New Mexico Press, Albuquerque 1988, ISBN 0-8263-1203-9.