Henrike Heiland wuchs in einem Ort nahe Wetzlar auf.[2] Im Alter von drei Jahren begann sie, Klavier zu spielen.[3] Es folgten Auftritte und Auszeichnungen bei Wettbewerben. Nach dem Abitur studierte sie als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes in Gießen, Bonn und Durham deutsche und englische Literatur.[4] Sie schloss ihr Studium mit einer Magisterarbeit über die Kriminalschriftstellerin Elizabeth George ab.[5] Anschließend arbeitete sie als Lektorin und TV-Producerin bei der Kirch-Gruppe. Seit 2004 ist sie als freie Autorin tätig und lebt in Berlin.
Heiland schrieb zunächst Drehbücher, u. a. für das ZDF-Kinderfernsehen den Weihnachtsfilm In der Weihnachtsbäckerei[6] mit Rolf Zuckowski, diverse Episoden Tabaluga tivi, Nelly Net(t) sowie für den Disney Channel die deutsche Version der Sitcom Disneys Kurze Pause. Seit 2006 veröffentlicht sie als Schriftstellerin hauptsächlich Prosa.
Nach einer überstandenen Krebserkrankung im Jahr 2007 benannte sie sich in Zoë Beck um.[7][8] Ihr Thriller Paradise City wurde auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung besprochen und dort als „beunruhigendes Buch“ mit viel Wirklichkeitsgehalt gelesen.[9] Auch Die Tageszeitung befand, Beck habe „die Stellschrauben der existierenden Welt eigentlich nur ein klein wenig weitergedreht und das so entstandene Szenario als Thriller verpackt.“[10]Die Presse sah „zwar Thriller auf dem Cover stehen“, der dystopische Roman aber sei „viel mehr als bloße Spannungsliteratur“ und Beck stehe damit „im besten Sinne in der Tradition der großartigen Margaret Atwood“.[11]
Gemeinsam mit Jan Karsten gründete Beck 2013 den Literaturverlag CulturBooks.[12][13] Der Verlag ging aus dem Online-Feuilleton Culturmag hervor.[14]
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist Beck literarische Übersetzerin,[15] unter anderem übertrug sie Sally Rooney. Schon anlässlich der deutschen Ausgabe von deren Debüt hieß es: „Zoë Beck trifft in ihrer deutschen Übersetzung [...] in jedem Kommunikationsmedium stilsicher den lässig unaufgeregten Ton des Originals.“[16] Zudem arbeitet Beck als Synchronregisseurin[17] für Film und Fernsehen (u. a. Alien: Romulus, Hackerville, Dietland, The Terror, The Mist, Fear the Walking Dead, Orange Is The New Black, Followers). Von September 2013 bis August 2014 war sie die Kolumnistin der SWR2-Sendung LiteraturEN, einer Radio-Kolumne, die jedes Jahr an einen anderen zeitgenössischen Autor vergeben wird, und verfasste anschließend Literaturbesprechungen für den Sender.[18]
Zoë Beck fungiert auf Lesereisen internationaler Autoren als deren deutsche Stimme, zum Beispiel für Denise Mina, Val McDermid, Louise Welsh und Carl Nixon. Sie ist im Vorstand der Litprom,[19] Mitbegründerin des feministischen Schriftstellerinnennetzwerks Herland[20] und Mitinitiatorin des Aktionsbündnisses #verlagegegenrechts,[21] bei der Leipziger Buchmesse 2018 und 2019 führte sie unter anderem die Veranstaltungsreihe Die Gedanken sind bunt durch.[22] Beck ist seit 2018 Mitglied der Jury für den Kurt-Tucholsky-Preis.[23] Bis Mai 2022 war sie Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland, trat dann aber aus und gehört zu den Gründungsmitgliedern des PEN Berlin.[24][25]
2021 hat Zoë Beck mit Depression. 100 Seiten ein Buch über die Krankheit veröffentlicht, unter der sie selbst leidet. Das Buch bringt privat-persönliche und öffentlich-wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheit zusammen.[26]
2019 Kurd-Laßwitz-Preis für Beste Übersetzung zur Science Fiction für Pippa Goldschmidt, Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen, Nominierung[45]
Der unglückliche Herr Dr. von und zu Wittenstein (in: Hell's Bells, Hg. Christiane Geldmacher), Poetenladen, 2008, ISBN 978-3-940691-02-6
Leaving Lüdenscheid, oder: Opa muss weg (in: Mord am Hellweg IV, Hg. H. Knorr, H.P. Karr), Grafit, 2008, ISBN 978-3-89425-352-3
Diese Sache in Rostock (in: Endstation Ostsee, Hg. H.P. Karr), KBV, 2009, ISBN 978-3-940077-54-7
Konkurrenzausschluss (in: München blutrot, Hg. A. Izquierdo, A. Esser), Kölnisch-Preußische Lektoratsanstalt, 2009, ISBN 978-3-940610-07-2
Bullets Over Bochum (in: Hängen im Schacht, Hg. H.P. Karr; KBV), 2009, ISBN 978-3-940077-67-7
Hell-go-land (in: Morden zwischen den Meeren: Kleine Verbrechen aus Schleswig-Holstein, Hg. Jobst Schlennstedt), Pendragon, 2010, ISBN 978-3-86532-193-0
Starnberger Strafvollzug (in: Tod am Starnberger See, Hg. Sabine Thomas), Gmeiner, 2010, ISBN 978-3-8392-1103-8
Exile on Genfbachstraße (in: Nordeifel Mordeifel, Hg. R. Kramp), KBV, 2010, ISBN 978-3-940077-87-5
Die Dreizehn (in: Hamburg blutrot, Hg. A. Izquierdo, A. Esser), Kölnisch-Preußische Lektoratsanstalt, 2010, ISBN 978-3-940610-10-2
Zum Kuckuck! (in: Die Mütter-Mafia und Friends: Das Imperium schlägt zurück, Hg. Kerstin Gier), Bastei Lübbe, 2011, ISBN 978-3-404-16043-3
Gmundner Alibi (in: Tod am Tegernsee, Hg. Sabine Thomas), Gmeiner, 2011, ISBN 978-3-8392-1195-3
Onkel Horst vom Schillerplatz (in: Das Mordshaus an der Lahn, Hg. Klaus J. Frahm), KBV, 2011, ISBN 978-3-942446-23-5
Übersetzungen
Caroline Tiger: Der Fernbeziehungs-Ratgeber: Wie man trotzdem glücklich wird. Ehrenwirth, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-431-03746-3.
Steve Caplin und Simon Rose: Best of Papa: Geniale Ideen, die Vätern und Kindern Spaß machen. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-404-66424-5.
Pippa Goldschmidt: Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen. CulturBooks, Hamburg 2018, erweiterte und überarbeitete Neuausgabe, Print. ISBN 978-3-95988-098-5.
↑Unbekannte Überschrift. In: br.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2016; abgerufen am 13. März 2024.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.br.de
↑Peter Körte: Krimi „Die Lieferantin“: Wenn die Drogen mit der Drohne kommen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. August 2017, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. August 2017]).
↑Über Uns / LitProm. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2022; abgerufen am 24. Juli 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.litprom.de
↑über uns. In: Herland. 6. Februar 2016 (herlandnews.com [abgerufen am 26. Oktober 2017]).
↑Krimibestenliste im August: Flieg, kleine Drohne, flieg! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Juli 2017, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. August 2017]).