Das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim ist ein Wirtschaftsforschungsinstitut in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Es steht unter der Leitung des Präsidenten Achim Wambach und der kaufmännische Geschäftsführerin Claudia von Schuttenbach. Das ZEW ist laut RePEc-Rangliste eines der führenden europäischen Wirtschaftsforschungsinstitute.[1] Aktuell beschäftigt das ZEW 189 Mitarbeiter, davon 115 Wissenschaftler (Stand: 31. Dezember 2023).[2]
Die Gründung des ZEW erfolgte 1990, die wissenschaftliche Arbeit begann am 1. April 1991. Gründungsdirektoren waren Heinz König, wissenschaftlicher Direktor und Ernst-O. Schulze, kaufmännischer Direktor. 2005 wurde das Forschungsinstitut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Von 1997 bis 2013 war Wolfgang Franz Präsident des ZEW. Sein Nachfolger wurde Clemens Fuest.[3]Achim Wambach übernahm das Amt des Präsidenten im April 2016.[4]
Gliederung und Ziele
Organisatorisch gliedert sich das ZEW in sieben Forschungsbereiche[5]:
Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte
Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen
Digitale Ökonomie (ehemals Forschungsbereich Informations- und Kommunikationstechnologien)[6]
Das ZEW verfolgt mit seiner Forschung zwei zentrale Ziele:[10]
politikrelevante Forschung
wissenschaftlich fundierte Politikberatung
Der übergreifende Forschungsleitgedanke am ZEW ist die ökonomische Analyse und das Design funktionstüchtiger Märkte und Institutionen in Europa. Die Kompetenz des ZEW liegt insbesondere im Bereich der angewandten Mikroökonometrie und bei berechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen. Die Wissenschaftler des ZEW vermitteln ihre Forschungsergebnisse zum einen auf wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften. Zum anderen geben sie diese aber auch über Studien, Publikationsreihen und Weiterbildungsveranstaltungen an die Öffentlichkeit weiter.
Besondere Beachtung finden die vom ZEW monatlich veröffentlichten ZEW-Konjunkturerwartungen. Sie sind ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Abgefragt werden aber auch die Erwartungen für die Eurozone, Japan, Großbritannien und die USA.
Finanzierung und Gremien
Finanzierung
Die Finanzierung des ZEW erfolgt zum größten Teil aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg sowie seit dem Jahr 2005 aus der Bund-Länder-Finanzierung; diese institutionelle Förderung betrug im Jahr 2022 63 %. Drittmittel (inklusive „sonstiger Erträge“) machten 33 % aus. Die restlichen 4 % sind Rücklagen. Die Drittmittel des Instituts stammen zu 56 % von Bund und ausländischen Ministerien, 10 % von den Bundesländern, 23 % von Stiftungen, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und wissenschaftlichen Einrichtungen, 10 % von Unternehmen und Verbänden und zu 1 % von Institutionen der Europäischen Union.[2]
Der städtebauliche Entwurf wurde von dem Mannheimer Architekturbüro Carlfried Mutschler und Partner Joachim Langner, Christine Mäurer und Ludwig Schwöbel entwickelt. Die architektonische Gestaltung wurde vom Nachfolgebüro Ludwig Schwöbel und Christine Mäurer erarbeitet. Das Gebäude erhielt die Auszeichnung guter Bauten vom Bund Deutscher Architekten BDA und die Auszeichnung Vorbildliches Bauen von der Architektenkammer Baden-Württemberg. Es ist in der Buchreihe Mannheim und seine Bauten 1907–2007, Band 3,[13] und im Architekturführer Mannheim[14] veröffentlicht.
↑Andres Schenk: Bauten für die Forschung und Lehre. In: Stadtarchiv Mannheim und Mannheimer Architektur- und Bauarchiv e. V. (Hrsg.): Mannheim und seine Bauten 1907–2007. Band3. Edition Quadrat, Mannheim 2002, ISBN 3-923003-85-4, S.61.
↑Andreas Schenk: Architekturführer Mannheim. Hrsg.: Stadt Mannheim. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-496-01201-3, S.75.