In den 1920er Jahren wurde die Schachtanlage Rosenblumendelle 1/2 zur Zentralschachtanlage ausgebaut. Die Schächte erhielten neue Förderanlagen. Schacht 1 wurde ab 1921 mit einem Förderturm in Massivbauweise ausgestattet, der vom Aussehen her der Bauform des sogenannten Malakow-Turms ähnlich war. Schacht 2 wurde 1928 mit einem zweigeschossigen Fördergerüst in Stahlfachwerk-Bauweise ausgestattet.
Gleichzeitig nahm der Mülheimer Bergwerks-Verein Rationalisierungen im Förderbetrieb vor. Die Förderung auf der Zeche Humboldt und der Zeche Vereinigte Hagenbeck wurde 1928 bis 1929 nach der Herstellung unterirdischer Verbindungen eingestellt und auf Rosenblumendelle 1/2 zusammengefasst. Die Anlagen wurden als Außenschächte für Seilfahrt und Wetterführung fortbetrieben; auf dem Gelände von Humboldt wurde ein Lagerplatz für den Landabsatz (d. h. Detailverkauf an Kleinbetriebe und Haushalte) eingerichtet.
Ein Teil der Belegschaft der Zeche Wiesche wechselte auf die Zeche Rosenblumendelle, nachdem dort 1952 die Förderung eingestellt wurde. Im Jahr 1954 wurde die größte Brikettfabrik Europas auf dem Gelände der Zeche Rosenblumendelle in Betrieb genommen. Rosenblumendelle förderte im Jahre 1954 1.334.939 Tonnen Steinkohle mit insgesamt 5.264 Beschäftigten. Sie umfasste die Schachtanlagen Rosenblumendelle 1/2, Wiesche 1/2, Hagenbeck 2/3, Kronprinz und Humboldt.
1966 wurde mit Rosenblumendelle die letzte Zeche in Mülheim an der Ruhr stillgelegt. Der Förderturm über Schacht 1 und das Fördergerüst von Schacht 2 sind 1968 abgerissen worden.
Literatur
Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943