Ze’ev LevyZe’ev Levy (* 25. März 1921 in Dresden; † 16. März 2010 in Hama'apil, Israel) war ein israelischer Philosoph. Er emigrierte mit seiner elterlichen Familie 1934 nach Palästina, arbeitete im Kibbuz, begann mit 43 Jahren sein Philosophiestudium, das mit dem PhD abschloss. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Philosophie an der Universität Haifa. LebenZe'ev Levy wurde 1921 in Dresden geboren. Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte die Familie – die Eltern und zwei Kinder – im Februar 1934 nach Palästina. Der mütterliche Großvater starb im Lager Theresienstadt. Nach Beendigung der Schule in Tel-Aviv schloss sich Ze'ev Levy 1939 dem Kibbuz Chefziba an, wo er mit landwirtschaftlicher Arbeit, hauptsächlich der Schaf- und Ziegenzucht, beschäftigt war. Nebenher interessierten ihn philosophische Abhandlungen, die er mit Leidenschaft verschlang. Von 1946 bis 1948 wurde er durch die Kibbuzbewegung als Schaliach (Gesandter) für Jugenderziehung nach Europa geschickt. Ende 1961 siedelte er mit seiner Frau und seinen Kindern in den Kibbuz Hama'apil über, wo er bis zu seinem Tode am 16. März 2010 lebte. 1963 begann Ze'ev Levy im Seminar der Kibbuzbewegung Haschomer Hatzair in Giv'at Haviva philosophische Seminare zu leiten. Diese Aufgabe faszinierte ihn so sehr, dass er – inzwischen 43-jährig – beschloss, ein formales Studium der Philosophie aufzunehmen. 1969 schloss er sein Philosophiestudium an der Universität in Tel Aviv mit einer Magisterarbeit über Franz Rosenzweig ab – Franz Rosenzweig: Ein Vorläufer des jüdischen Existentialismus (hebr.), der ersten Arbeit über Rosenzweig in Israel – und fügte dem noch ein postgraduales Studium an der Hebrew University in Jerusalem an, das er 1973 mit einer Dissertation Structuralism – between Method and Theory abschloss. Von 1972 bis 1974 lehrte Ze'ev Levy Philosophie an der Universität Tel Aviv und von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1989 Philosophie und Jüdisches Denken an der Universität Haifa. Levys Arbeitsgebiete umfassen einerseits die jüdische Philosophie der Neuzeit, mit besonderer Betonung von Spinoza, Moses Mendelssohn, Nachman Krochmal, Hermann Cohen, Martin Buber, Franz Rosenzweig und Emmanuel Levinas sowie andererseits Hermeneutik und Ethik sowohl aus allgemeiner als auch aus jüdischer Sicht. 1983 und 1990/91 war er Gastprofessor an der Universität Heidelberg und der ihr angeschlossenen Hochschule für Jüdische Studien und 1987 Visiting Professor an der State University of New York in Binghamton und am Queens College in New York City. 2002 nahm er die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur an der Universität Kassel wahr. Schriften (in Auswahl)
Sekundärliteratur
Weblinks
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