Zapf Umzüge
Die Zapf Umzüge AG (Eigenschreibweise: zapf umzüge) ist eine internationale Spedition mit Sitz in Berlin. Neben der AG gibt es weitere Unternehmen, die dem Franchiseverbund zapf angehören. Das Unternehmen wurde 1975 von Klaus Zapf als Klaus E. H. Zapf GmbH im damaligen West-Berlin als Umzugsunternehmen gegründet und zu einer der führenden, spezialisierten deutschen Umzugs- und Speditionsfirmen ausgebaut. Der Gründer Klaus Zapf zog sich 2002 aus dem operativen Geschäft zurück.[Anm 1] Unternehmensleiter seit 2015 ist Sven Reinholz. Seit 2020 ist Annkathrin Herwig 2. Vorstand. UnternehmenNach den ersten Jahren mit Sitz in Neukölln verlegte die Firma 1985 bis 1995 in die Köpenicker Straße 18–20 und von 1995 bis 2015 in die Köpenicker Straße 14 in Kreuzberg. Seit Mitte 2015 befindet sich zapf umzüge wieder im Berliner Ortsteil Neukölln in der Nobelstraße 66. Der Platz an der Spree in Kreuzberg bestand noch einige Jahre als „Umzugsshop“. Standorte
In der Zentrale in Berlin befinden sich Kfz-Werkstatt, Tischlerei, Fuhrpark, Akten- und Hochregallager sowie das Ausbildungszentrum. Eine Filiale (Umzugsshop) logiert nahe S-Bahnhof und Zentrum von Berlin-Schöneweide. zapf umzüge ist seit 2000 ein Franchise-Unternehmen, die Standorte agieren in Koordination mit der Zentrale selbstständig mit eigenen Geschäftsleitungen. Die zapf Standorte agieren als bundesweite Umzugsgruppe, die mit gleichen Qualitäts- und Leistungsansprüchen zusammenarbeiten. Als Franchisegeberin agiert dabei die frag zapf GmbH. Technisch-strukturelle Entwicklung (Auswahl)
Geschichte„Klaus Emil Heinrich Zapf, Jura-Student aus Baden, war 1975 nach Berlin gekommen. Er kaufte sich einen gebrauchten Ford-Transit und begann mit Entrümpelungen und Klaviertransporten.“[Anm 2] Da er keinen Führerschein besaß, war er unmittelbar auf einen Fahrer angewiesen, der auch Packer war. Aus fast jeden Auftrag resultierten Folgeaufträge und Zapf vergrößerte laufend seine ‚Flotte‘ mit dem Schriftzug „Im Besitz der Belegschaft“: „Wohnungsumzüge wurden zum Hauptgeschäft.“ Zeitgemäß standen in der Alternativökonomie die Prinzipien von gleichem Lohn für gleiche Arbeit auf der ‚Agenda‘ – der Initiator oder Chef war Erster unter Gleichen (Primus inter pares) – alle Projekte der Zeit standen unter dem „Anspruch an das Arbeitsleben: basisdemokratisch, selbstbestimmt und hierarchiefrei“ zu sein. Zapf rekrutierte seine Mannschaft vorerst unter Studenten, sie mussten allerdings „treppenfest“ sein und bildeten – „nach dem Abschluß ihrer Studien als Betriebswirte und Diplomingenieure – das firmengeschulte Management.“[2] 1970er JahreSchon nach wenigen Jahren gründete Zapf Büros in Westdeutschland, denn „Umzüge von Arbeitnehmern nach West-Berlin (wurden) von den Arbeitsämtern bezahlt […]. Nach ersten Auslandsumzügen wurden die Abteilungen Europäischer Fernverkehr und Übersee aufgebaut.“[3]
– Lothar Uebel: Von hier nach dort, Hrsg.: Zapf Umzüge, Berlin 2001, S. 101 „1979 überstieg der Zapf-Jahresumsatz erstmals die Millionengrenze. Die Firma erreichte eine Größe, die für eine Kultur der permanenten Diskussion unproduktiv ist. […] Bei Zapf reduzierten sich die Konzeption und Umsetzung unternehmerischer Entscheidungen auf einen kleinen Kern der Stammbelegschaft. Zwar blieben Hierarchien unbedeutend, aber die Firma wurde strukturiert und professionalisiert.“[Anm 3] 1980er JahreZapf setzte zunehmend auf Outsourcing – Mitarbeiter gründeten auswärts selbstständige Filialen, zunächst 1986 in der alternativen Hochburg Freiburg, später in Stuttgart und München. 1985 war die Zentrale in das nun als „Altbaulandschaft“ erhaltene und weiterentwickelnde Kreuzberg SO 36 umgezogen.[4] Die Verbindungen nach Westdeutschland – trotz der noch erheblichen Behinderung durch DDR-Transitstrecken und innerdeutsche Kontrollen – schlug 1989 mit dem Mauerfall schlagartig in einen Vorteil um. Zudem hatte sich der Wagenpark stark vergrößert und es wurden Arbeiter von Autotrans übernommen.[5] Großbetrieb
– L. Uebel: Zapf Umzüge, 2001, S. 104. 1993 steht neben den 17.000 „normalen“ Umzügen die Spezialisierung der zapf Gruppe auf Großkunden aus Wirtschaft und Behörden.[6] Das Geschäftsfeld wurde um den Bereich Logistik und Lagerung erweitert, zapf umzüge war eine der ersten Umzugsspeditionen, die Wechselcontainer einsetze. Der Fernverkehr wurde ausgeweitet, die „zapf Gruppe“ konzipiert in Richtung Umzugsnetzwerk und spezialisiert sich auf Großkunden aus Wirtschaft und Behörden: Der Umzug 1998 der Allianz Versicherungs AG mit 2.500 Arbeitsplätzen innerhalb von 3 Wochenenden bezeichnet das Unternehmen selbst als „Ritterschlag für zapf berlin“.[7] Mit der Treue zum Geschäft vor Ort blieb jedoch „Zapf die größte auf Möbelumzüge spezialisierte Spedition in Berlin“ und eine Umfrage des Tagesspiegels vom 22. April 1998 ergab, „daß 62 Prozent aller Berliner die Firma Zapf kennen.“ (Uebel, 104 f.) Im Rahmen des Umzugs des Deutschen Bundestags im Sommer 1999 von Bonn ins Reichstagsgebäude nach Berlin führten Zapf Berlin und Zapf Bonn die Umzüge eines großen Teils der Mitglieder der Bundesministerien durch. Gegenwart (21. Jahrhundert)Rückzug des GründersNach längerer Abwesenheit aufgrund gesundheitlicher Probleme zog sich Klaus Zapf bis 2002 sukzessive aus dem operativen Geschäft heraus. 2007 wurde die GmbH in eine AG umfirmiert. Am 12. Juni 2015 zog zapf umzüge nach 30 Jahren in Kreuzberg in die Nobelstraße in Berlin-Neukölln. Als ein Schwerpunkt des letzten Jahrzehnts wurde der Ausbildungsbereich entwickelt. Neben klassischen Innendienstberufen wie Büro- und Speditionskaufmann, in der Logistik als Berufskraftfahrer oder Kfz-Mechatroniker, bildet zapf umzüge auch Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice und Fachkräfte für Lagerlogistik aus. Gesellschaftliches Engagement
Auszeichnungen
SponsoringZapf umzüge unterstützt seit seiner Gründung kulturelle, schulische und vorwiegend auf Kinder und Jugendliche bezogene Projekte und Aktionen, zumeist als einmalige (nicht andauernde) Vorhaben. Auswahl 2018:[9]
Anmerkungen
WeblinksCommons: Zapf Umzüge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur
Einzelnachweise
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