Zärtlich ist die Nacht (Film)
Zärtlich ist die Nacht ist ein Hollywoodfilm aus dem Jahr 1962 des damals 75-jährigen Regie-Veterans Henry King, der hiermit seine letzte Inszenierung ablieferte. In den Hauptrollen sind Jennifer Jones, Jason Robards und Joan Fontaine zu sehen. Die Geschichte basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von F. Scott Fitzgerald. HandlungIn den 1920er Jahren, irgendwo an einem edlen Sonnenfleckchen in Südfrankreich, an der Côte d’Azur: Die Welt der Schönen und Reichen, der Gelangweilten und Gesellschaftssnobs hat sich hier eingefunden, um sich auf besonders hohem Geld-Niveau gegenseitig anzuöden. Unter ihnen befinden sich auch der amerikanische Psychiater Dr. Richard „Dick“ Diver und seine labile Frau Nicole, eine Landsmännin. Einst war sie in einem Klinikum in der Schweiz seine millionenschwere Patientin, nun ist sie seine millionenschwere Gattin. Durch diese Eheschließung gelang Dick der Aufstieg in die soziale Upper Class Amerikas, eine fremde Welt, die den intelligenten Mann zunächst sehr fasziniert. Man lebt vor sich hin, verbringt den Sommer am Meer, mit Ausflügen und auf Partys mit immer denselben Jet-Set-Gästen und immer denselben Gesprächsthemen. Abwechslung bringt allenfalls ein neues „Mitglied“ im abgeschotteten Club der Betuchten, diesmal in Gestalt der hübschen blutjungen Rosemary Hoyt. Während einer dieser Partys muss Nicole mit ansehen, wie ihr Gatte mehr Interesse an jener Nachwuchsmimin mit Filmambitionen zeigt, als es einem verheirateten Mann eigentlich zusteht. Nicole, von Natur her eh schon reichlich seelisch instabil, reagiert darauf mit beträchtlicher Eifersucht, die in einen Rückfall in die alte Psychose mündet. In Rückblenden wird anschließend erzählt, wie sich Dick und Nicole, damals noch mit Nachnamen Warren, einst kennenlernten. Dicks alter Freund und beruflicher Mentor Dr. Dohmler erkannte recht bald, wie problematisch Nicoles Wesen ist, und warnte seinen Schützling Diver eindringlich davor, diese Frau heiraten zu wollen, da selbige rasch seine Karriere ruinieren könne. Tatsächlich erforderte Nicole nach dem Tausch der Ringe fortan all seine Aufmerksamkeit, und so manches Mal trug Dick schwer an der Last, all die Spinnereien und Verrücktheiten, die Nicole ausmachen, stoisch zu ertragen. Darunter litt vor allem seine Arbeit. Bald musste Dick erkennen, dass er diese Art Leben nicht weiterführen wollte und kann. Die Fokussierung auf die Grillen der anstrengenden Gattin und die Oberflächlichkeit dieses Lebens in Luxus machten ihn schließlich innerlich mürbe und ließen Dick immer häufiger zur Flasche greifen. Seine Wiederbegegnung mit Rosemary, die er seiner Frau zuliebe einst links liegen ließ, verläuft für Diver sehr ernüchternd. Sein Geschäftspartner Dr. Gregorovious rät ihm, sich aus beider Klinikbetrieb zurückzuziehen. Mit Dicks Niedergang geht Nicoles allmähliche Genesung einher. Während der Psychiater den Anschluss an sein eigentliches Leben, seinen Beruf, verliert, scheint Nicole bald vollkommen geheilt. Sie beginnt eine Liebesbeziehung mit dem Söldner Tommy Barban, macht diesen zu ihrem Toyboy und verlangt von Dick die Scheidung. Zutiefst desillusioniert und am Boden zerstört kehrt Dick Diver in die USA zurück. ProduktionsnotizenZärtlich ist die Nacht entstand in Frankreich, Italien und der Schweiz. Die Uraufführung fand am 19. Januar 1962 statt, die deutsche Erstaufführung am 23. Februar desselben Jahres. In Österreich lief der aufwendige Streifen am 21. April 1962 an. Die Filmbauten entwarfen Jack Martin Smith und Malcolm Brown, die Ausstattung oblag Walter M. Scott. Das Titellied, Musik von Sammy Fain, Text von Paul Francis Webster, wurde für einen Oscar nominiert. Kritik
– Die Zeit, Ausgabe vom 16. März 1962
Paimann’s Filmlisten resümierte: „Eine Fabel, die durch ihren Detailreichtum zu gedehnt und unklar durch das ungenügend gekennzeichnete Ende [ist]. Gespielt wird eindringlich … die Umweltzeichnung (20er-Jahre) ist charakteristisch.“[3]
– Leonard Maltin: Movie & Video Guide[4]
– Leslie Halliwell: Halliwell’s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 998 WeblinksEinzelnachweise
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