Omarjee engagiert sich insbesondere im Feld der Regionalpolitik, das heißt für wenig entwickelte oder sehr abgelegene Regionen der Europäischen Union. Seit 2019 ist Omarjee Vorsitzender des Ausschusses für regionale Entwicklung.[1]
Younous Omarjee wurde am 30. September 1969 in Saint-Denis auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion geboren. Bereits in seiner Schulzeit engagierte er sich politisch und gründete eines der ersten Comité d'action lycéen (CAL), zu Deutsch in etwa „gymnasiales Aktionskomitee“, mit dem er und seine Mitstreiter gegen das Devaquet-Gesetz protestierten. Das Gesetz sollte den Zugang zu französischen Universitäten reformieren.
Nach seiner Schulausbildung studierte Omarjee von 1987 bis 1993 Rechtswissenschaften an der Sorbonne.[2] Nach seinem Studium kehrte er 1994 nach La Réunion zurück und arbeitete für vier Jahre als Projektmanager bei der Verwaltung (Conseil Général) der Insel.
1998 wechselte Omarjee nach Paris, wo er für den Senatsabgeordneten Paul Vergès der Parti communiste réunionnais als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Parlamentsassistenz) tätig war. Nachdem Vergès bei den Europawahlen 2004 ins Europäische Parlament gewählt worden war, zog Omarjee mit, und unterstützte Vergès auch in Brüssel und Straßburg als Mitarbeiter.
Einzug ins Europaparlament
Für die Europawahlen 2009 kandidierte Omarjee für den zweiten Listenplatz hinter den Listenplatzersten Élie Hoarau der Sammelliste Alliance des Outre-Mers. Bei den Wahlen gewann die Liste einen der drei Sitze im Überseewahlkreis – neben der PS und der UMP.[3] Nachdem Hoarau drei Jahre später sein Mandat aufgab, rückte Omarjee zum 4. Januar 2012 nach.
Bei den Europawahlen 2014 kandidierte Younous Omarjee als Spitzenkandidat der Sammelliste L'union pour les Outremer im Überseewahlkreis. Die Liste gab sich selbst keine politische Ausrichtung, sondern warb vor allem für eine Stärkung der überseeischen (französischen) EU-Gebiete. Omarjee erhielt gut 19 Prozent der Stimmen im gesamten Wahlkreis und verteidigte damit sein Parlamentsmandat.
Im Dezember 2017 wurde er nach der „Mep-Ranking-Methode“ zu einem der aktivsten und engagiertesten französischen Europaabgeordneten gewählt.[6] Im März 2018 erhielt Younous Omarjee den Preis des Parliament Magazine für den besten europäischen Abgeordneten. Das Magazin lobt ihn für seine Maßnahmen zugunsten der Regionalpolitik und sein Engagement für den Schutz der am wenigsten entwickelten und abgelegensten Regionen.[7]