Das Young Singers Project (YSP) der Salzburger Festspiele besteht seit 2008 und soll den sängerischen Nachwuchs fördern – einerseits durch die Perfektionierung von Gesang und darstellerischen Fähigkeiten in Proben, Unterricht und Meisterklassen, andererseits durch eine Reihe von Auftrittsmöglichkeiten.
Bei internationalen Vorsingen werden junge Sängerinnen und Sänger für das Projekt ausgewählt. Im Rahmen eines Stipendiums arbeiten die jungen Künstler den ganzen Sommer hindurch in Salzburg mit arrivierten Festspielkünstlern. Der Unterricht umfasst nicht nur musikalische Aspekte, sondern auch szenische Proben, Sprachcoaching und die Erweiterung des Repertoires.
„Die Arbeit für und mit der jungen Generation ist seit der Saison 2008 einer der Schwerpunkte des Salzburger Festspielprogramms. Alle klagen, dass Elternhaus und Schule bei der Erziehung der Jugend zur Kunst zunehmend versagen. Viele bedauern, dass nur noch das Event zählt. Manche verzagen, weil die sogenannte Hochkultur mit ihrem Publikum zu altern scheint. Die Festspiele setzen Taten. Zum einen wollen wir aktiv den Nachwuchs fördern – [mit dem] 2008 neu installierte Young Singers Project. Zum anderen wollen wir ein neues Publikum heranziehen. Jugendcamps, preisgünstige Jugendkarten, Studentenprojekte und jugendgerechte Begleitveranstaltungen sollen Freude an der Musik und Verständnis für die Musik wecken und weiterentwickeln.“
– Young Singers Project: Selbstdarstellung auf der Website der Salzburger Festspiele[1]
Auftritte
Die Mitglieder des Young Singers Project haben im Rahmen der Festspiele mehrere Auftrittsmöglichkeiten:
Schließlich stellen sich die jungen Sänger auch in einem Abschlusskonzert dem Publikum vor, dieses fand 2014 mit der Camerata Salzburg unter Leitung von Theodor Guschlbauer im Mozarteum statt.
Das YSP fungiert auch als Sprungbrett für internationale Karrieren. Zwei Beispiele: „Der italienische Tenor Antonio Poli erhielt nach seinem [YSP-]Stipendium Engagements in London, Venedig, Salzburg, Mailand und Glyndebourne. Andrè Schuen, ein junger Bariton, der 2010 am YSP teilnahm, sang im vergangenen Jahr in Salzburg an der Seite von Stars wie Jonas Kaufmann und Magdalena Kožená.“[2] Schuen übernahm im Frühjahr 2014 auch drei zentrale Bariton-Rollen in Nikolaus Harnoncourts konzertantem Da-Ponte-Zyklus im Theater an der Wien – den Don Giovanni, den Figaro-Grafen und den Ferrando in Così fan tutte.
Das YSP gastierte bei der Musikmesse MIDEM 2013 in Cannes und präsentierte dort in einem mit Begeisterung aufgenommenen Konzert vier YSP-Teilnehmer: die ungarische Sopranistin Maria Celeng, die italienische Mezzosopranistin Benedetta Mazzucato, den österreichischen Tenor Clemens Kerschbaumer und den Bariton Yuri Samoilov aus der Ukraine.
Leitung
Die Gesamtleitung des YSP obliegt seit 2012 Toni Gradsack. Er wird unterstützt von Gaiva Bandzinaite (Studienleitung), Kai Röhrig (Dirigent und Pianist), Dario Tondelli (Pianist), Jane Thorner-Mengedoht (Dozentin) und Ulrike Köstinger (Organisation). Im Jahr seiner Gründung (2008) wurde das YSP von Barbara Bonney und Michael Schade geleitet, 2010 übernahm Marjana Lipovsek die Leitung.