Der in Kaster geborene Franz Xaver Steifensand war eines von acht Kindern des Heinrich Joseph Steifensand (1745–1840), geboren in Mainz, und der Amalia Derscheid (1778–1828) aus Oberingelheim, die sich zum Ende der Franzosenzeit im Jahr 1803 in Kaster angesiedelt hatten. Sein Bruder war der Komponist und Pianist Wilhelm Steifensand (1812–1882).
Xaver Steifensand erlernte das Handwerk des Kupferdruckers und Kupferstechers in der Bonner Kupferdruckerei Schulgen-Bettendorff. Sein dortiger Lehrmeister war in erster Linie Kupferdrucker und die hergestellten Platten nur selten künstlerischer Natur. Für seine fundierte künstlerische Ausbildung ging Steifensand deshalb mit 21 Jahren an die Kunstakademie Düsseldorf, zuerst in die Vorbereitungsklasse von Carl Ferdinand Sohn, dann in die Kupferstecherklasse seines Schwagers Joseph von Keller[1], bis er in die Meisterklasse von Wilhelm von Schadow gelangte. Eine weitere Ausbildung erhielt er bei Jakob Felsing in Darmstadt.[2] Der vormals in „Punktmanier“ ausgebildete Steifensand entwickelte bis zur Vollendung der Platten konsequent die Methode des „Linienstichs“, mit der Gemälde in allen Schattierungen wiedergegeben werden konnten.
Xaver Steifensand heiratete 1837 Margaretha (1813–1896) aus der Familie Schulgen.[4] Um 1872 hatte Steifensand den Sitz der Kupferdruckerei „Schwan & Steifensand“ in der Poststraße 22.[5][6] Im Jahre 1876, im Alter von 67 Jahren, starb Xaver Steifensand und wurde in einem Düsseldorfer Ehrengrab begraben.[7] Seine Frau Margaretha war 1889 noch an der Adresse ansässig[8] führte die Kupferdruckerei der Königlichen Kunstakademie C. Schulgen-Bettendorff (Schwan & Steifensand) mit Erwin von Schütz und ihrer Tochter Margarethe Steifensand in der Elisabethstraße 42, Düsseldorf weiter.[9] Der Miteigentümer der Kupferdruckerei Wilhelm Schwan, verheiratet mit Anna Schulgen, verstarb im Jahre 1898.[10]
Ehrungen
An den Kupferstecher Xaver Steifensand erinnert in Kaster heute noch eine Straße, die Steifensandstraße. Ein Porträtbild von Steifensand, gemalt 1849 von Clemens Bewer, hängt im Düsseldorfer Stadtmuseum.
Hermann Josef Bremer: Xaver Steifensand, ein Sohn des Erftlandes. In: Erftland. Beiträge zur Geschichte der Heimat, Beilage zum Erft-Boten, Bedburg, Jg. 2 (1925), Heft 7, S. 53–56.
↑Darstellungen aus den Evangelien nach vierzig Originalzeichnungen von Friedrich Overbeck. Im Besitze des Freiherrn Alfred von Lotzbeck auf Weyhern gestochen von B. Bartoccini, Jos. Keller, Fr. Keller, F. Ludy, F. Massau, H. Nüsser, F. A. Pflugfelder, X. Steifensand u. A..Düsseldorf Schulgen [1850/52]. 1850
↑Carsten Kretschmann: Wissenspopularisierung: Konzepte der Wissensverbreitung im Wandel, Akademie Verlag, Berlin, 2003, ISBN 3-05-003770-9S. 271
↑Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902 (Digitalis S. 82)
↑Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902 (Digitalisat S. 102)
↑Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung; Hauptorgan der deutschen Kunstvereine, Nr. 1, 1. Januar 1857, S. 68, Digitalisat bei der Universitätsbibliothek Heidelberg.