Lage der Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven
Wurster Nordseeküste (niederdeutschWuster Noordseeküst) ist eine zum 1. Januar 2015 gebildete Gemeinde im niedersächsischenLandkreis Cuxhaven. Sie hat eine Fläche von 181,76 km² und rund 17.000 Einwohner. Damit ist sie nach der StadtCuxhaven und der ebenfalls am 1. Januar 2015 neu gebildeten Stadt Geestland die Kommune mit der dritthöchsten Einwohnerzahl im Landkreis Cuxhaven.
Die Einheitsgemeinde wurde am 1. Januar 2015 aus den Gemeinden Cappel, Dorum, Midlum, Misselwarden, Mulsum, Nordholz, Padingbüttel und Wremen gebildet.[3] Die Samtgemeinde Land Wursten, der alle Gemeinden außer Nordholz angehörten, wurde zum selben Termin aufgelöst. Hintergrund der Fusion war die Finanzschwäche der Gemeinden; es waren Liquiditätskredite in Höhe von 36,8 Millionen Euro aufgelaufen. Alle beteiligten Gemeinden hatten dem Zusammenschluss zugestimmt, der eine Senkung der Verwaltungskosten ermöglichen soll. Das Land Niedersachsen hatte zudem eine Zins- und Tilgungshilfe in Höhe von 27,6 Millionen Euro zugesagt. Die Verwaltung der neuen Gemeinde befindet sich teils in Dorum, teils in Nordholz.
Die meisten konfessionell gebundenen Einwohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Die römisch-katholischen Christen gehören zum Dekanat Bremerhaven des Bistums Hildesheim. Die zuständige Pfarrei ist St. Marien, Cuxhaven. Daneben leben noch Angehörige von Freikirchen, islamische und konfessionslose Einwohner in der Gemeinde.
Politik
Rat
Der Rat der Gemeinde Wurster Nordseeküste besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[5] Die 32 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
HauptamtlicherBürgermeister der Gemeinde Wurster Nordseeküste ist Jörg-Andreas Sagemühl (CDU). In der Wahl am 9. Juni 2024 kam keiner der vier Kandidaten auf die erforderliche Mehrheit.[7] Bei der Stichwahl am 23. Juni 2024 wurde Sagemühl mit 62,87 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,73 %.[8] Sagemühl trat sein Amt am 27. Juni 2024 an.
Wappen
Das Kommunalwappen der Gemeinde Wurster Nordseeküste wurde aus einer Kombination der Wappen der Ortschaften Dorum, Nordholz und Wremen entworfen.
Wappenbegründung: Der halbe Adler, der sich in vielen friesischen Wappen findet, weist auf die Bedeutung des freien friesischen Land Wursten hin. Die Tanne als Sinnbild für Holz und Wald verweist auf den Ortsnamen der ehemaligen Gemeinde Nordholz, die mit der Samtgemeinde Land Wursten zur neuen Einheitsgemeinde zusammengeschlossen wurde. Der silberne Wellenbalken soll auf den Strand und den Badetourismus hinweisen. Das goldene Kleeblatt im grünen Schildfuß symbolisiert die fruchtbaren Marschen im Gemeindegebiet.
Flagge
Flaggenbeschreibung: „In zwei gleichbreiten Bahnen von grün (oben) und weiß (unten) gestreift; in der Mitte das Wappen der Gemeinde Wurster Nordseeküste.“[9]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven“.[9]
Gemeindepartnerschaften
Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Ploeren in Frankreich, die von der Samtgemeinde Land Wursten im Jahr 2005 begründet wurde. Mit der Auflösung der Samtgemeinde übernahm die Gemeinde Wurster Nordseeküste diese Partnerschaft.[10]
Die Anschlussstelle Nordholz an der Bundesautobahn 27 befindet sich auf dem Gemeindegebiet.
Schienenverkehr
Die Gemeinde hat Bahnhöfe und Haltepunkte in den Ortschaften Wremen, Dorum und Nordholz an der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven.
ÖPNV
Durch die Gemeinde Wurster Nordseeküste fahren viele Regionalbuslinien, die hauptsächlich auf den Schülerverkehr ausgerichtet sind. Das Anruf-Sammel-Taxi (AST) bietet eine Ergänzung im ÖPNV-Angebot. Es kann an allen Tagen der Woche (auch in den Schulferien) geordert werden.
Heinrich Erhard Heeren (1728–1811), geb. in Wremen, evangelischer Geistlicher, Pastor, Lehrer, Prediger am Dom zu Bremen sowie Autor und Kirchenlieddichter
Johann Georg Repsold (1770–1830), geb. in Wremen, Feinmechaniker und Gründer der berühmten Werkstatt für astronomische Instrumente
Wilhelm Jantzen (1800–1880), geb. in Dorum, Hamburger Kaufmann und Abgeordneter
Justus Alexander Saxer (1801–1875), geb. in Dorum, Theologe und Generalsuperintendent der Generaldiözese Bremen-Verden
Wilhelm von Borries (1802–1883), geb. in Dorum, führender Politiker des Königreichs Hannover und Mitglied des westfälisch-niedersächsischen Adelsgeschlechts Borries
Johann Finckh (1807–1867), geb. in Dorum, adliges Familienmitglied derer von Finckh, Präsident des Obergerichts sowie Landtagspräsident des Großherzogtums Oldenburg
Eibe Hinrich Behlers (* 2. März 1835; † 16. März 1896), geb. in Oberhausen, Deichgeschworener, er setzte sich für die Entwässerung des Marschenlandes ein und bekämpfte somit das „Kalte Fieber“ (= malariaähnliche Krankheit, auch Sumpf- und Marschenfieber genannt), an dem damals viele Bauern litten, die Dorumer Behlersstraße wurde nach ihm benannt und im Eingangsbereich des Amtsgartens erinnert ein Gedenkstein an seine Verdienste
Nikolaus August Siebs (1849–1910), geb. in Wremen, Kaufmann, er stieg mit seiner Firma Siemssen & Co. mit Sitz in Hamburg und Hongkong zu einem der bedeutendsten Handelsunternehmen in Ostasien auf
Carl Fiedler (1864–1955), geb. in Dorum, Entomologe und Mediziner
Gustav von der Osten (1866–1923), geb. in Misselwarden, Historiker, Lehrer, Gymnasialdirektor und Heimatforscher
Heinrich Siebern (1872–1938), geb. in Dorum, Landesbauinspektor, Regierungsbaumeister, Provinzialkonservator, Hochschullehrer für Denkmalpflege, Autor und Flurnamen-Sammler
Ludwig Arps (1907–1974), geb. in Padingbüttel, Wissenschaftler und Autor
Rolf Dircksen (1907–1983), geb. in Wremen, Biologe, Hochschullehrer und Buchautor
Heinrich Sievers (1908–1999), geb. in Dorum, Musikwissenschaftler, Musikkritiker, Hochschullehrer und Dirigent
Rudi Steinkamp (* 1938), geb. in Dorum, Basketballfunktionär und ehemaliger -schiedsrichter
Wolfgang von Geldern (* 1944), geb. in Dorum, Politiker (CDU), Bundestagsabgeordneter, Parlamentarischer Staatssekretär, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)
Holger Fischer (* 1946), geb. in Nordholz, Finnougrist und Hochschullehrer
↑Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 1. Juli 2021.
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Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr.26/2012. Hannover 8. November 2012, S.428 (Digitalisat [PDF; 454kB; abgerufen am 1. Juli 2021]).
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Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.125–132.