WundermuschelEine Wundermuschel oder auch Wunderblume ist eine Herzmuschelschale, in der sich eine Papierblume oder eine getrocknete Koralle befindet. Legt man die Muschel, die mit einer Papierbanderole verschlossen ist, in ein Glas mit Wasser, quillt der Inhalt auf. Dadurch öffnen sich die Muschelschalen und die Papierblume oder Koralle "wächst" aus der Muschel heraus. Wundermuscheln, aus denen eine mit der Muschel durch einen Faden verbundene Papierblüte emporwächst, waren im 20. Jahrhundert ein beliebtes Reisemitbringsel oder Jahrmarktsouvenir für Kinder, das vermutlich in Asien produziert wurde. Die Papierblüte war nur wenige Tage haltbar. Erst später kamen Wundermuscheln mit echten Meereskorallen auf den Markt, die mehrere Monate haltbar sind und als Dekoration dienen.[1] Offenbar war auch die Bezeichnung „Wunderblume“ für diesen Gegenstand üblich. Ursula Bruns schildert in ihrem Roman 13 alte Esel, der in den 1950er Jahren spielt, dass aus den Muschelschalen nicht nur Pflanzengestalten hervorkamen:
Ohne Erwähnung der Muschelschale, aber dafür mit Hinweis auf die wohl asiatische Herkunft lässt Irmgard Keun in Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften die Hauptperson um 1918 erzählen:
Es kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass hier nur zusammengefaltete Papierblüten gemeint sind, die sich auf dem Wasser nach Art einer Rose von Jericho auffalten, doch deutet die Schilderung des Wachstums der Blumen darauf hin, dass es sich auch hier schon um die oben geschilderten Wunderblumen handelt. Einzelnachweise
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