Im Jahr 2008 wurde die Konferenz vom Ifri, auf Initiative seines Präsidenten und Gründers Thierry de Montbrial gegründet.[1] Montbrial ist ein französischer Wirtschaftsprofessor, Ingenieur, Mitherausgeber verschiedener Medien aus dem Mitte-Rechts-Spektrum, Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien und seit 1976 Mitglied des Leitungskomitees der Bilderberg-Konferenz. Er arbeitete in verschiedenen Funktionen an strategischen Studien im Auftrag von französischen Regierungsgremien und internationalen Nichtregierungsorganisationen.
Die World Policy Conference beansprucht, die Entwicklung einer Organisation zur Weltführung zu fördern. Eine neue Form der Weltführung, die Entscheidungsträger, Experten und Meinungsführer auf hohem Niveau versammelt, soll sich an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anpassen.[2]
Die World Policy Conference ist eine unabhängige Organisation mit dem Ziel der Verbesserung aller Regierungsformen und der Förderung einer offeneren, wohlhabenderen, faireren und respektvolleren Welt gegenüber der Vielfalt von Staaten und Nationen.
Die jährliche Versammlung, an der politische und wirtschaftliche Führer, Diplomaten, Zivilgesellschaftsvertreter, Experten und Journalisten aus der ganzen Welt versammelt sind, debattiert über konstruktive Lösungen wichtiger internationaler oder regionaler Herausforderungen in einer Vertrauens- und Toleranzatmosphäre.[3]
Die erste Konferenz fand in Evian (Frankreich) vom 6. bis 8. November 2008 statt.
Grundlage der Konferenz
Die World Policy Conference wurde auf der Grundlage dreier Hauptprinzipien gegründet.[4][5]
Die Existenz von Globalisierung: Die World Policy Conference fügt sich in den Rahmen der Globalisierung und wachsender Abhängigkeit zwischen den Staaten auf politischer, wirtschaftlicher oder Umweltebene. In der ersten Fassung 2008 befasste sich die WPC mit der Finanzkrise, die erst in den Vereinigten Staaten ausbrach und seitdem keinen Kontinent ausgelassen hat.
Internationale Beziehungen sind immer noch auf Beziehungen zwischen den Staaten fokussiert: Trotz der Globalisierungsphänomene organisiert sich die Welt immer noch nach politischen Einheiten, folglich Staaten. Staaten sind durch ein Territorium, einer Bevölkerung und einer Regierung charakterisiert. Sie teilen eine gemeinsame Kultur, gemeinsame Werte, Institutionen und besitzen abgesteckte Grenzen.
Der Aufbau eines neuen internationalen Systems – oder seiner Regierung – betrifft nicht nur die Staaten: Um eine gute Weltführung zu sichern, müssen sich die Staaten reformieren und zusammenarbeiten. Aber sie können nicht die einzigen sein, die in diese Richtung gehen. NRO und Think Tanks wie das Ifri sollen an diesem Prozess teilnehmen. Jedem Mitglied sollte erlaubt werden, seine eigene Meinung zu äußern und die Wahl durch den richtigen Entscheidungsprozess zu beeinflussen. Letztendlich müssen sich sowohl Weltinstitutionen (UNO) als auch regionale (Afrikanische Union, Arabische Liga) und spezialisierte Institutionen (IWF, Weltbank, Internationale Energieagentur, Weltgesundheitsorganisation) an die neue Ordnung anpassen und angemessene Lösungen finden.
Arbeitsweise
Die drei Versammlungsformate – das heißt die Plenartagungen, die Workshops und Mittag- oder Abendessendebatten – fördern konstruktive Interaktionen auf hohem Niveau zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Bereich.[6]
Das Ziel der Konferenz ist es, öffentliche Debatten voranzutreiben. Während einer Plenartagung hat jeder Teilnehmer das gleiche Recht, das Wort zu ergreifen, egal wie einflussreich sein Land ist.
Jeder Teilnehmer ist einzeln nach verschiedenen Kriterien wie regionalen, funktionalen oder medienbezogenen Faktoren ausgewählt. Um konstruktive Debatten zu ermöglichen, wird die Teilnehmerzahl begrenzt. Jeder Teilnehmer kann sich ungezwungen und frei äußern. Auf diese Weise soll ein informeller Austausch auf hohem Niveau gesichert werden.[7]
Papierformat
Für jede Auflage der Konferenz wird ein Bericht mit den Hauptredebeiträgen veröffentlicht. Er stellt die Profile aller Teilnehmer und aller Partner vor. Die Konferenzhöhepunkte werden mit vielen Bildern illustriert. Jedes Jahr werden einige tausend Exemplare des Berichts in Englisch und Französisch weltweit verteilt. Er kann auch als PDF-Datei von der WPC Website heruntergeladen werden.[8]
Elektronisches Format
Die WPC-Website stellt nicht nur das Material früherer Konferenzen zur Verfügung, sondern auch Informationen bezüglich der kommenden Konferenz.
1. WPC TV: Das WPC TV stellt Interviews und Erklärungen der Teilnehmer zur Verfügung.[9]
2. Konferenzberichte: Nach jeder Konferenz werden die Debatten im digitalen Format veröffentlicht. Die gesamten Redebeiträge sind auf Video und in Textformat verfügbar.[10]
John Lipsky (Senior Fellow, Foreign Policy Institute, Johns Hopkins University’s Paul H. Nitze School of Advanced International Studies (SAIS), ehemaliger erster stellvertretender Generaldirektor für IWF)[54]
↑Jay Solomon: Saudi Royal Blasts U.S.'s Mideast Policy. In: Wall Street Journal. 16. Dezember 2013, ISSN0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 15. Juli 2016]).
↑Christophe Ayad: Etat islamique : « Le problème est à Damas ». In: Le Monde.fr. 10. Dezember 2014, ISSN1950-6244 (lemonde.fr [abgerufen am 15. Juli 2016]).